Lehmann, Ernst August

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Kapitän Dipl.-Ing. Ernst Lehmann; er war u. a. 1935/36 Geschäftsführer der Deutschen Zeppelin-Reederei, Carl Christiansen wurde sein Nachfolger.

Ernst August Lehmann (Lebensrune.png 12. Mai 1886 in Ludwigshafen am Rhein; Todesrune.png 7. Mai 1937 in Lakehurst, VSA) war ein deutscher Pionier der Luftschiffahrt, Marineoffizier, Luftschiffer und militärischer und ziviler Luftschiffkapitän sowie Zeppelinkommandant. Er besaß in mehr als 1.000 Fahrten erworbene praktische Erfahrungen und hatte ein enormes theoretisches Wissen. In der Geschichte der Luftschiffahrt nimmt Kapitän Lehmann neben Hugo Eckener einen hervorragenden Platz ein.

Leben

Lehmann war der Sohn des aus Speyer stammenden BASF-Chemikers und Betriebsleiters Dr. phil. Ludwig Lehmann (1858–1939) und seiner Gemahlin Luise Friederike, geb. Schäfer (1861–1924). In seiner Heimatstadt Ludwigshafen am Rhein besuchte er das Gymnasium und machte 1904 sein Abitur. Hier ging er zeitweise zusammen mit Ernst Bloch in die gleiche Klasse. Dann studierte er 1906–12 an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg Schiffs- bzw. Schiffsmaschinenbau und wechselte als Marinebauführer zur Kaiserlichen Werft nach Kiel. 1913 wurde er von Hugo Eckener als Luftschiffführer ausgebildet und übernahm im selben Jahr die Leitung des Zeppelins „Sachsen“.

L. wurde nach dem Abitur 1904 Marinebau-Eleve auf der Kaiserl. Werft in Kiel. 1909 wurde er auf dem Seekadettensegelschiff „Stosch“ für 9 Monate angemustert. Nach einem „Seeunfall“ entschloß er sich, Schiffbau-Ingenieur zu werden, studierte 1906-12 an der TH Berlin Schiff- und Schiffsmaschinenbau (1912 Dipl.-Ing.) und ging danach als Marinebauführer erneut auf die Kaiserl. Werft in Kiel. Über den dortigen Akadem. Seglerverein erreichte ihn eine AnfrageHugo Eckeners, der für das damals in Bau befindliche Luftschiff „Sachsen“ der Deutschen Luftschiffahrtsgesellschaft (DELAG) in Friedrichshafen am Bodensee einen Luftschifführer suchte. L. fing im Frühjahr 1913 unter Eckeners Leitung an, diesen „Beruf“ zu erlernen, und erhielt schon im Herbst das Kommando über die „Sachsen“. Im Winter 1913/14 bildete er mit Eckener die ersten Offiziere und Mannschaften der damals neu aufgestellten Marine-Luftschiff-Abteilung aus. Mit Beginn des 1. Weltkrieges wurde die „Sachsen“ mit weiteren Luftschiffen von der Obersten Heeresverwaltung übernommen; bis zum Kriegsende gab es 88 „Kampfzeppeline“ mit z. T. beträchtlichen Flugleistungen (3500 m Gipfelhöhe, 16 000 km Radius). Als Oberleutnant zur See d. Res. unternahm L. mit der „Sachsen“ und anderen Luftschiffen 1914-18 Aufklärungs- und Angriffsfahrten über Ost- und Westeuropa. In der Luftkriegführung begann damals das „Legen von Bombenteppichen“, vor allem bei Luftschiffangriffen auf England. Nach Kriegsende trat L. 1918 als Prokurist in die Konstruktionsabteilung der von Eckener geleiteten „Luftschiffbau Zeppelin AG“ in Friedrichshafen ein. Gemeinsam mit Eckener undHans Flemming entwickelte er Pläne für den künftigen Nordatlantik-Luftverkehr mit Luftschiffen. Auch andere internationale Luftschiffahrt-Projekte, z. B. in Spanien und Schweden, wurden von ihm beraten und gefördert. – Nach der Gründung der „Goodyear Zeppelin Corporation“ 1923 in Akron (Ohio, USA) wurde er dort zum „Vice President in Charge of Engineering“ ernannt.|Im Okt. 1923 war er neben Eckener 2. Kommandant des an die USA abzuliefernden Reparationsluftschiffes LZ 126 (in den USA „ZR III Los Angeles“). L. hielt sich bis 1927 wiederholt in den USA auf und wurde nach seiner Rückkehr nach Friedrichshafen erneut Prokurist sowie Assistent bei Eckener in dessen Luftschiffbau Zeppelin AG. Mit dem besonders erfolgreichen Luftschiff „Graf Zeppelin“ wurden unter L.s Leitung zwischen Sept. 1928 und Dez. 1935 272 von insgesamt 505 Fahrten durchgeführt, viele davon über den Südatlantik. 1935 wurde L. technischer Geschäftsführer („Fahrtenleiter“) der im selben Jahr gegründeten Deutschen Zeppelin-Reederei GmbH, Berlin und Friedrichshafen. Am 6.5.1937 verbrannte das deutsche Zeppelin-Luftschiff LZ 129 „Hindenburg“ kurz vor seiner Landung auf dem amerikan. Luftschiffhafen Lakehurst aus bislang noch immer ungeklärter Ursache. L., der sich als Beobachter für die Durchführung des neuen Fahrplans und als Repräsentant der Deutschen Zeppelin-Reederei an Bord befand, gehörte zu den zahlreichen Opfern. – Er besaß in mehr als 1000 Fahrten erworbene praktische Erfahrungen und hatte ein enormes theoretisches Wissen. In der Geschichte der Luftschiffahrt nimmt L. neben Eckener einen hervorragenden Platz ein.[1]

Erster Weltkrieg

Mit diesem und weiteren Luftschiffen unternahm Lehmann während des Ersten Weltkrieges Aufklärungs- und Angriffsfahrten nach Ost- und Westeuropa. Im Einzelnen führte der Marineoffizier während des Krieges die Luftschiffe „Sachsen“ (1. August 1914 bis Dezember 1914), Z XII (Januar 1915 bis Oktober 1915), LZ 90 (1. Januar 1916 bis 28. April 1916), LZ 98 (28. April 1916 bis 31. Januar 1917) und LZ 120 (1. Februar 1917 bis September 1917).

Tod

Er befand sich bei der letzten Fahrt des Luftschiffes LZ 129 „Hindenburg“ als Beobachter für die Durchführung des neuen Fahrplans und als Repräsentant der Deutschen Zeppelin-Reederei an Bord , als dieses am 6. Mai 1937 kurz vor der Landung in Lakehurst explodierte, und starb am folgenden Tag an den erlittenen Verletzungen.

Familie

Lehmann heiratete 1915 Susanne Dienemann (Lebensrune.png 1886), die kinderlose Ehe wurde 1934 geschieden. Im selben Jahr in München heiratete er Marie, geb. Schulze-Berge (1891–1975), die geschiedene Frau des Hüttendirektors Dr.-Ing. Albert Müller-Hauff. Aus dieser zweiten Ehe ist ein Sohn entsprossen. 

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

Literatur

  • Max Geisenheyner: Ernst August Lehmann. Zeppelin-Kapitän, Societäts-Verlag Frankfurt 1937
  • Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934

Fußnoten