Ludwigshafen am Rhein

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Pfeil 1 start metapedia.png Ludwigshafen ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum gleichnamigen Ort am Bodensee siehe Ludwigshafen am Bodensee. Zur Korvette der deutschen Marine siehe Ludwigshafen am Rhein (F 264).

Ludwigshafen am Rhein

Wappen von Ludwigshafen am Rhein
Staat: Deutsches Reich
Gau: Westmark
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Provinz: Pfalz
Einwohner (2012): 160.179
Bevölkerungsdichte: 2.062 Ew. p. km²
Fläche: 77,68 km²
Höhe: 96 m ü. NN
Postleitzahl: 67059–67071
Telefon-Vorwahl: 0621, 06237 (Ruchheim)
Kfz-Kennzeichen: LU
Koordinaten: 49° 30′ N, 8° 26′ O
Ludwigshafen am Rhein befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Bürgermeister: Eva Lohse (CDU)

Ludwigshafen am Rhein ist eine deutsche Stadt in Rheinland-Pfalz. Sie ist nach Mainz die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz und die zweitgrößte Stadt der Metropolregion Rhein-Neckar.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1885 21.042
1939 149.400
1945 55.480

Geschichte

Als im Jahr 1606 Kurfürst Friedrich IV. den Grundstein zur Festung Mannheim legte und gleichzeitig auf der linksrheinischen Seite zum Schutze Mannheims die „Rheinschanze“ plante, dachte sicher niemand daran, daß sich 200 Jahre später aus der „Rheinschanze“ eine weitere Stadt entwickeln könnte. Auch der Mannheimer Wirt Carl Hornig, der 1808 die „Rheinschanze“ von den französischen Besatzern kaufte und dort zunächst eine Gastwirtschaft eröffnete, ahnte nicht, daß er mit der von den Franzosen 1811 genehmigten Errichtung eines Schiffslandeplatzes den Weg zu einem Handelszentrum ebnete. Als Hornig 1819 starb, ging der Speyerer Kaufmann Johann Heinrich Scharpif diesen Weg weiter. Der Handelsplatz erlangte bald Bedeutung und wechselte 1830 in den Besitz von Scharpffs Schwiegersohn Philipp Markus Lichtenberger, der die Hafenanlage zielstrebig ausbaute.

Das Jahr 1843 schließlich ging als eigentliche Geburtsstunde Ludwigshafens in die Geschichte ein. Lichtenberger verkaufte den Umschlagplatz an Bayern, der militärische Charakter der „Rheinschanze“ wurde aufgehoben. Mit der Verfügung des bayerischen Königs Ludwig I., die „Rheinschanze“ in Ludwigshafen umzubenennen, gingen „Zweckdienliche Vorbereitungen“ zur Bildung einer eigenen Gemeinde einher. Paul von Denis entwarf in diesem Jahr einen ersten Bebauungsplan. Obwohl politisch noch nicht selbständig, wuchs der Flecken Ludwigshafen in zehn Jahren zu einer stattlichen Gemeinde mit rund 1.500 Einwohnern heran. Als Ende 1852 die Ludwigshafener Einwohner über die Bildung einer selbständigen Gemeinde abstimmten, war die Zustimmung groß- nur elf stimmten dagegen. Am 27. Dezember 1852 genehmigte schließlich König Maximilian II. die Bildung der selbständigen Gemeinde Ludwigshafen, bestehend aus den Ansiedlungen zu Ludwigshafen, den Hemshöfen, dem Gander- und Rohrlacherhof, sodann der Gräfenau, ferner der Bannabteilung zwischen den Gemeinden Friesenheim, Mundenheim und Ludwigshafen.

In der Entwicklung Ludwigshafens ist nach der Verleihung der Stadtrechte 1859 das Jahr 1865 bedeutend. Am 6. April 1865 wurde in Mannheim die Badische Anilin- und Sodafabrik (BASF) gegründet. Der Mannheimer Bürgerausschuß lehnte die Ansiedlung dieser chemischen Fabrik am Neckarufer ab. Ludwighafen dagegen reagierte schnell und erteilte bereits am 21. April 1865 eine Konzession zum Bau der Firma auf dem Hemshof.

Die Bevölkerungszahl Ludwigshafens schnellte mit dem wirtschaftlichen Wachstum in die Höhe, die Stadt stieß beim Aufbau der Infrastruktur bald an ihre räumlichen Grenzen. So war es nicht verwunderlich, daß die inzwischen einflußreich gewordene Tochter nach den Gemarkungen ihrer Mütter Friesenheim und Mundenheim verlangte. Die Vereinigung mit Friesenheim erfolgte 1892, Mundenheim zierte sich noch etwas länger und kam 1899 zur Tochter. So zählte Ludwigshafen vor der Jahrhundertwende stolze 62.000 Einwohner, die Gemarkung umfaßte 2.175 Hektar.

Das Thema Eingemeindung blieb auch im neuen Jahrhundert stets ein Thema. Obwohl schon 1906 an die Straßenbahn angeschlossen, dauerte es mit der Eingemeindung des Dorfes Rheingönheim bis zum Jahre 1938. Im gleichen Jahr kamen noch das landwirtschaftliche geprägte Maudach, die geschichtsträchtige Stadt Oggersheim und das reiche Oppau/Edigheim zu Ludwigshafen, das dann vor Ausbruch des Kriegs 135.000 Einwohner zählte. Die letzte Eingemeindung erfolgte 1974, als sich die Gemüsehochburg Ruchheim in Folge der rheinlandpfälzischen Verwaltungsreform vom Landkreis trennte und zur Stadt stieß. Zur gleichen Zeit, als sich Ruchheim Ludwigshafen anschloß, schossen im äußersten Norden der Stadt die Hochhäuser der Pfingstweide als neuer Stadtteil aus dem Boden.

Die Siedlungsbewegung der 1920er und 30er Jahre bescherte Ludwigshafen den Stadtteil Gartenstadt auf ehemals Mundenheimer Gemarkung. Die Geschichte der Gartenstadt ist auch eine Geschichte des städtischen Wohnungsbauunternehmens GAG. Der „Rote Hof“ (Bau nach dem Ersten Weltkrieg) ist zum Begriff geworden wie die Ernst-Reuter-Siedlung (Bau nach dem Zweiten Weltkrieg). Viele Ludwigshafener besitzen durch ihre Verbundenheit zu ihrem Stadtteil zwei Identitäten. Sie fühlen sich zum einen als Ludwigshafener, zum anderen aber auch als Oggersheimer, Maudacher oder Rheingönheimer, als Hemshöfer, Oppauer, Edigheimer oder Pfingstweidler. Alle 13 Stadtteile aber bilden gemeinsam das Ludwigshafen, das 1997 rund 170.000 Einwohner zählt und das als größte Stadt der Pfalz mit seiner Wirtschaftskraft und Infrastruktur das Oberzentrum der Vorderpfalz bildet.

Bekannte, in Ludwigshafen geborene Personen

  • Hermann Becker-Freyseng (1910–1961), Mediziner, Stabsarzt und Referent für luftfahrtmedizinische Fragen im Sanitätswesen der Luftwaffe
  • Kurt Biedenkopf (geb. 1930), BRD-Politiker (CDU)
  • Norbert Bolz (geb. 1953), Medienwissenschaftler und Philosoph
  • Julius Exter (1863–1939), Maler und Bildhauer
  • Otto Frank (1916–1968), Major und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Kurt Frey (1902–1945), Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Bayern
  • Alexander Görlach (geb. 1976), Journalist, Publizist
  • Edgar Julius Jung (1894–1934), Denker der Konservativen Revolution
  • Helmut Kohl (1930–2017), Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz 1969–1976 und Bundeskanzler 1982–1998
  • Ernst A. Lehmann (1886–1937), Luftschiffkapitän und Zeppelinbauer
  • Fred Papas (1921–1984), SS-Hauptsturmführer und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Max Rostock (1912–1986), SS-Obersturmführer und Leiter der SD-Dienststelle in Kladno
  • Rudolf Schlee (1913–1979), Hauptmann und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges
  • August Schoetensack (1880–1957), Rechtswissenschaftler und Ordinarius für Strafprozessrecht
  • Friedrich Siebert (1888–1950), General der Infanterie und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Ludwig Siebert (1874–1942), Ministerpräsident von Bayern 1933–1942
  • Rudolf Weigel (1913–1945), Stabsfeldwebel und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Arnim Zinke (1908–1944), Kapitänleutnant und U-Boot-Kommandant

In Ludwigshafen geborene Nichtdeutsche

  • Ernst Bloch (1885-1977), jüdischer marxistischer Philosoph

Siehe auch

Verweise