Jena, Ernst Waldemar von

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Rittmeister von Jena, Baltische Landeswehr.jpg

Ernst Waldemar „Ernstwaldemar“ Josef Claudius Freiherr von Jena (Lebensrune.png 24. September 1885 in Saarbrücken; Todesrune.png gefallen 19. Oktober 1919 vor Friedrichstadt an der Düna in Kurland) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres und der Freikorps, zuletzt Rittmeister und Baltikum-Kämpfer.

Werdegang

III. Deutsch-Baltisches Bataillon.jpg
Gedenkstein für Rittmeister Ernst Waldemar von Jena, Kapelle Nettelbeck (Stadt Putlitz).jpg

Von Jena war ein Schüler der Ritterakademie und trat in Parchim, wo die Familie inzwischen wohnte, dem 2. Großherzoglich Mecklenburgischen Dragoner-Regiment Nr. 18 bei, wo er am 17. Februar 1904 zum Leutnant befördert wurde. Am 18. Februar 1913 wurde er beim Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 9 in Insterburg zum Oberleutnant befördert.

Erster Weltkrieg

Er nahm am Ersten Weltkrieg teil, zuletzt als Rittmeister, und trat nach dem Novemberputsch und der Demobilisierung mit seinem eigenen Freikorps dem Widerstand im Osten bei.

Baltikumer

Im April 1919 übernahm er als Nachfolger von Rittmeister Karl Ludwig Arthur Botho-Wendt Graf zu Eulenburg das III. Deutsch-Baltische Bataillon der Baltischen Landeswehr unter Major Alfred Fletcher und nahm an der Schlacht um Wenden teil. Am 17. Juli 1919, als die Reichsdeutschen aus der Baltischen Landeswehr ausschieden, übergab er die Truppe dem baltendeutschen Major Karl Baron von Hahn und war als Angehöriger des Generalkommandos des VI. Reserve-Korps am Aufbau der Deutschen Legion beteiligt. Mit seiner Abteilung war er bei den schweren Kämpfen um Thorensberg und vor Friedrichstadt beteiligt.

Tod

Rittmeister Ernst Waldemar von Jena fiel am 19. Oktober 1919 vor Friedrichstadt. Sowohl eine Gedenktafel als auch ein Gedenkstein ihm zu Ehren existiert vor der Kapelle Nettelbeck (Stadt Putlitz, Landkreis Prignitz, Brandenburg).[1] Auch sein Großvater, mit einer Gedenktafel,[2] und sein Neffe Carl Friedrich Freiherr von Jena (1916–2001), mit einem Gedenkstein, werden dort geehrt.

Familie

Ernst Waldemar wurde geboren als Sohn des Leutnants der Reserve im Westfälischen Dragoner-Regiment Nr. 7 Waldemar Carl Joseph Freiherr von Jena (1854–1933) und dessen Gemahlin Karola, geb. von Sydow aus Görlitz, Tochter des Verwaltungsjuristen Chlodwig von Sydow 1824–1907).[3] Sein Vater war zuletzt Rittmeister der Reserve und seit dem 25. Juni 1889 Ehrenritter des Johanniter-Ordens sowie Majoratsbesitzer und letzter Majoratsherr auf Nettelbeck in der Ostprignitz.

Sein Großvater war Karl/Carl Gottfried Freiherr von Jena (Lebensrune.png 19. Januar 1823), der am 16. April 1864 als Major im 7. Brandenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 60 bei der Erstürmung der Düppeler Schanzen gefallen war. Seine Geschwister waren:

  • Chlodwig Carl Waldemar Freiherr von Jena (1883–1952)
    • Offizier, Dr. iur., Diplomat, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Bauerndienst-Versicherung, Archivar und Verfasser der Familiengeschichte
  • Hans Sixt Joachim Gabriel Waldemar Godfredus Eugenius Freiherr von Jena (1890–1961)
    • Kaufmann, NSDAP-Mitglied, Leiter der „Hanseatischen Vermögensverwaltungs- und Treuhand-Gesellschaft mbH“ (Treuhansa), 1939 Miteigentümer (mit Georg Herzog zu Mecklenburg) und alleiniger zeichnungsberechtigter Geschäftsführer der „Brennerei und Chemische Werke Tornesch G.m.b.H.“ und seit 1940 Besitzer der „Deutschen Holzverzuckerungs & Chemischen Fabrik A.G.“ Auf Veranlassung des Reiches stellte man die Anlagen von der Spriterzeugung auf die Futterhefeproduktion um, wegen des kriegsbedingten Eiweißbedarfes. Ziel war es jährlich 2.500 Tonnen Futterhefe zu erzeugen, die an die Proviantämter abzuliefern waren.
  • Axel Karl Ernst Kurt Gebhard Freiherr von Jena (1897–1942)
    • Der am 13. Mai 1897 geborene Axel war ein Veteran der Legion Condor, als Major der Luftwaffe ab März 1940 Kommandeur der Kampfgruppe z. b. V. 104 und zuletzt Oberstleutnant. Er war am 13. Januar 1942 als Beobachter und Kommandant mit der Besatzung einer Ju 52 gefallen. Die Maschine war offenbar auf dem Weg in die ukrainische Stadt Nikolajew. Die Ju 52 sollte Truppennachschub an die Ostfront transportieren und der Wehrmacht die Geheimdokumente überbringen. Sie stürzte aus unbekannten Gründen vor der Küste von Odessa in das Schwarze Meer und galt als vermißt. Erst 2009 wurde das Wrack entdeckt, 2014 wurden die Besatzungsmitglieder identifiziert.[4]

Verweise

Fußnoten

  1. Kapelle Nettelbeck (Stadt Putlitz) Amalienkapelle
  2. Nettelbeck, Stadt Putlitz, Landkreis Prignitz, Brandenburg
  3. 1853 wurde er Gerichtsassessor in Görlitz. Ab 1857 war er als Kreisrichter tätig und wirkte ab 1864 als Landrat im Kreis Görlitz bis 1877. Im Jahr 1877 wechselte er als Verwaltungsgerichtsdirektor nach Liegnitz und wurde 1881 zum Oberpräsidialrat in Breslau ernannt. Ab 1883 amtierte er als Regierungsvizepräsident bzw. Regierungspräsident (1883–1884) in Koblenz und wechselte 1884 als Regierungspräsident nach Köln (1884–1894).
  4. Rätsel von deutschem Flugzeugwrack gelöst, Welt, 21. April 2014