Bothmer, Felix Graf von

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Felix Graf von Bothmer (Lebensrune.png 10. Dezember 1852 in München; Todesrune.png 18. März 1937 ebenda) war ein bayerischer Offizier, zuletzt Generaloberst im Ersten Weltkrieg. Felix Graf von Bothmer war der Sohn des bayerischen Generalleutnants Max Graf von Bothmer.

Erster Weltkrieg

Er erstürmte im Ersten Weltkrieg am 9. April 1915 bei Schnee und Eis den Zwinin, einen äußerst stark ausgebauten Stützpunkt. Dies gelang vor allem aufgrund seiner genauen strategischen Vorbereitung und Befehlsgebung des Angriffs sowie des überlegten Einsatzes aller Kräfte der Infanterie, Artillerie und Pioniere. Hierfür erhielt er das Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens Nr. 60 (Zählnummer während des Ersten Weltkriegs) „wegen der mit hervorragender Sachkenntnis vorbereiteten und erfolgreich geleiteten Erstürmung des Zwinin“.[1]

Im Zuge der durch die Karpaten vordringenden Südarmee durchbrach er am 31. Mai 1915 mit seinem Korps die russischen Stellungen zum Verkehrsknotenpunkt Stryi und stieß am 6. Juni 1915 in östlicher Richtung des Dnister vor, womit die Voraussetzung für den weiteren Vorstoß in Richtung Lemberg geschaffen wurde. Hierfür wurde er „wegen in außergewöhnlichem Grade bewiesenen Führertüchtigkeit beim Durchbruch der russischen Stellungen in der Schlacht bei Stryi“[1] mit dem Kommandeur-Kreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens ausgezeichnet. Am 1. Juli 1915 wurde ihm zudem der Orden Pour le Mérite verliehen.

Am 6. Juli 1915 erhielt er das Kommando über die Südarmee. Die von ihm übernommenen Verbände führten ab dem 7. Juli 1915 die Bezeichnung „Korps Bothmer“. Während der Brussilow-Offensive Anfang Juni 1916 gelang es ihm die Stellung zu halten. Am 18. Oktober 1916 legte Generalfeldmarschall von Hindenburg dem bayerischen König Ludwig III. den Vorschlag zur Verleihung des Großkreuzes zum Militär-Max-Joseph-Orden vor. Unter anderen führte von Hindenburg aus, dass die unter der Führung von Graf von Bothmer stehende Armee im Juni 1916 den feindlichen Truppen widerstanden habe, während südliche Teile der Ostfront zusammenbrachen. Hindenburg lobte den Grafen, indem er ihm die „Anerkennung seines Mutes und seiner Ausdauer in diesen schweren Tagen“[1] zukommen ließ. Am 5. November 1916 händigte ihm König Ludwig III. das Großkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens in Galizien aus.

Im August 1916 hielt er zunächst erneut die Stellung, musste dann allerdings seine Truppen von der Strypa an die Zlota Lipa zurückverlegen. Aufgrund seiner Beharrlichkeit in dieser Situation wurde herausgestellt, dass er den Zusammenbruch des gesamten Frontabschnitts verhindert habe. Im Sommer 1917 verhinderte die Südarmee das weitere Vordringen der russischen Armee. Am 19. Juli 1917 war er an der Gegenoffensive erfolgreich beteiligt. Als Oberbefehlshaber der Kaiserlich Deutschen Südarmee erhielt er auf dem Schlachtfeld von Buczacz von Kaiser Wilhelm II. das Eichenlaub zum Orden Pour le Mérite.

Am 4. Februar 1918 wurde ihm das Kommando über die in Lothringen (Abschnitt von Metz bis Elfringen) neu aufgestellte 19. Armee übertragen. Diesen Abschnitt konnte er bis zum Waffenstillstand halten. Mit Wirkung vom 9. April 1918 erfolgte die Beförderung zum Generaloberst. Am Ende des Krieges und nach dem Zusammenbruch des österreichisch-ungarischen Heeres sollte er bei Sicherung der deutschen Südgrenze mitwirken, was jedoch nicht mehr zur Durchführung kam. Am 8. November 1918 wurde er des Armeekommandos enthoben und dem bayerischen Ministerium für militärische Angelegenheiten zur Verfügung gestellt.

Weitere Ehrungen

Außer den genannten Orden wurde er von Kaiser Franz Joseph mit dem Orden der Eisernen Krone und dem Militär-Verdienstkreuz I. Klasse, von Kaiser Karl mit der großen goldenen Medaille am Bande der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Ferner erhielt er vom sächsischen König Friedrich August III. am 30. August 1917 das Komturkreuz II. Klasse des Militär-St.-Heinrichs-Ordens.[2]

Literatur

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 zitiert nach Rudolf v. Kramer, Otto Freiherr von Waldenfels: Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden. Selbstverlag des k. b. Militär-Max-Joseph-Ordens, München 1966
  2. Der Königlich Sächsische Militär-St. Heinrichs-Orden 1736-1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee. Wilhelm und Bertha von Baensch-Stiftung, Dresden 1937, S. 79