Frank, Josef Maria

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Josef Maria Frank

Josef Maria Frank als Josef Maria Fiant (Lebensrune.png 3. Juni 1895 in Mayen in der Eifel; Todesrune.png 9. April 1975 in Kufstein) war ein deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor.

Wirken

Der durch eine Anzahl erfolgreicher Romane bekannte Schriftsteller Josef Maria Frank wurde in Mayen, einem kleinen idyllisch gelegenen Eifelstädtchen, zwischen Rhein und Mosel, geboren. Hier verbrachte er seine frühe Kindheit, die im Zeichen der Romantik alter Burgruinen, Stadtmauergänge und enger Winkelgäßchen und gleichzeitig der Wälder und grüner Wiesenhänge stand. Jüngstes Kind eines vom Flämischen herstammenden, etwas eigenwilligen Vaters, der gern über Land zog und schauerlich schöne Räubergeschichten zu erzählen verstand, und einer vom Lothringischen her beschwingten, gern verträumt fabulierenden Mutter, die eine Fülle von Märchen immer neu zu gestalten wußte, blieb Josef Maria Frank all den auf ihn einströmenden Erlebnissen frei überlassen.

Doch bald zog seine Familie fort von Mayen auf ein einsam gelegenes Mühlengut in der Eifel. Bäume, Blumen und Tiere wurden mehr und mehr seine vertrauten Freunde; mit zehn Jahren wußte er fast nichts vom Lesen und Schreiben, doch er kannte seine Heimat, wußte von Vögeln und Fischen, von Tieren in Wald und Hof alles, kannte Baum und Strauch, bis er endlich, halb verwildert, zum Dorfpfarrer kam, der ihn außer mit der - - Ziehharmonika mit Latein und Griechisch vertraut machte.

Gar bald folgte nun der Besuch des Gymnasiums und eines Internats in Oberlahnstein. Mit der Freiheit in Wald und Feld war es zu Ende; in dieser Zeit begann Josef Maria Frank kleine Gedichte und Erzählungen zu schreiben. Für die Honorare kaufte sich der junge Gymnasiast Bücher, und um neue anschaffen zu können, schrieb er weiter, und er hatte Glück.

So kam Josef Maria Frank zu dem Berufe, den er sich schon lange erträumt hatte: er wurde Reporter und durchzog jung und abenteuernd, mit offenen und gleichzeitig kritischen Augen fremde Länder, lernte neue Welten, neue Menschen kennen. Manche Illusionen brachen zusammen, weiteten ihm den Blick, bis das Fronterlebnis, die furchtbaren Kämpfe bei Verdun, [[Schlacht an der Somme<an der Somme]], die Kameradschaft im Ersten Weltkrieg ihn ganz umwandelten und eine neue Wirklichkeit, ohne Traum und Romantik, in ihm erstehen ließen. Doch die Sehnsucht nach der Weite, nach Fahrt und Abenteuer, Sehen und Erleben blieb. -- In den Jahren nach dem Kriege fand Josef Maria Frank den Weg in die Stille. Er schuf eine Reihe kleiner kulturhistorischer Werke, die die deutsche Landschaft und Geschichte behandeln.

Und dann begab sich Josef Maria Frank aufs neue auf die Reise, diesmal zu den Menschen: in Mietskasernen und Siedlungen, in Industrieunternehmen, Bergwerken und Hilfen und auf der Landstraße suchte er sie. Und er entdeckte den „Menschen“, sein soziales, sein menschliches Problem. Zurückgekehrt von seinen Wanderungen nahm er als Schriftsteller seinen Platz am Schreibtische wieder ein, und in kurzen Abständen erschienen seine Bücher „Berliner Capriccio”, „Keine Angst vor morgen“, „Der Mann, der Greta Garbo liebte“, „Die letzten Vier von St. Paul“, „Per und Petra“ und sein großes Erlebnisbuch über eine Westindienfahrt „Paradies mit Vorbehalt“.

Josef Maria Frank teilte sein Leben zwischen der Welt draußen - der See, tropischen Ländern und Kontinenten - und seinem Schreibtisch in seiner Berliner Wohnung. Derart geteilt war auch sein Werk, das künstlerische Dichtung und reportierende Berichterstattung jener anderen von ihm durchwanderten Welt vermittelt.[1] In den 1930er, 1940er und 1950er Jahren war er zudem als Drehbuchautor tätig. Zuletzt lebte er in Tirol, in Österreich. Er verstarb 1975.

Schriften

  • Herbstliche Romanze - Ein Roman um Mosel und Rhein
  • Die kleinen Romane vom törichten Herzen, Universitas-Verlag, Berlin
  • Keine Angst vor morgen, Universitas, Berlin
  • Per und Petra, Ein Bornholm-Roman, Universitas, Berlin
  • Unstet und ruhelos ist das Herz
  • Begegnung im Rom-Express, Ein Italien-Roman
  • Neckarfahrt
  • Die letzten Vier von St. Paul, Roman, Universitas, Berlin
  • Paradies mit Vorbehalt, Bilanz einer Westindien-Reise, Universitas, Berlin
  • Das Leben der Marie Szameitat, Roman, 1930
  • Volk im Fieber, Roman, Sieben Stäbe, Berlin 1932
  • Berliner Capriccio, Zeichnungen von George G. Kobbe. Universitas, Berlin 1932
  • Der Mann, der Greta Garbo liebte, Erzählung. Universitas, Berlin 1933
  • Mexiko ist anders. Eine Reise ins Land der Azteken, Universitas, Berlin 1938

Filmographie

Drehbuch
Vorlage

Fußnoten

  1. Der Silberspiegel, Nr. 22, 26. Oktober 1937