Baumann, Franz

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Franz Baumann in „Die kleine Schwindlerin“
Franz Baumann als SA-Mann des Motorsturms 3/16 (Aufnahme von 1933)

Franz Baumann (Lebensrune.png 7. Dezember 1890 in Stettin; Todesrune.png 23. Dezember 1965 in Berlin) war ein deutscher Sänger, Schauspieler und Liedtexter.

Leben

Bereits als Realgymnasiast fiel Franz Baumann durch seine schöne Stimme auf, wurde in den Domchor eingereiht und verstand es, in den Knabenchor der Berliner „Königlichen Oper“ aufgenommen zu werden. Auf diesen entwürdigen Bretten durfte er in „Carmen“, „Hänsel und Gretel“, „Wildschütz“, „Evangelimann“, „Feuersnot“ seine Stimme erschallen lassen. Er war, wenn man will, Mitglied jenes berühmten Ensembles, dem Ernst Krauß, Paul Knüpfer, Marie Goeze, Emmy Destinn angehörten.

Der junge Franz Baumann war darauf nicht wenig stolz, und er hat es nie verstanden, weshalb man auf dem Realgymnasium auf seine weitere Anwesenheit keinen Wert legte, als die Bühnentätigkeit des Tertianers bekannt wurde. Freilich noch störender als das Lehrerkollegium griff der Stimmwechsel in die Operntätigkeit ein und veranlaßte Franz Baumann, es eine Zeitlang doch mit der Wissenschaft zu versuchen, die Reifeprüfung zu bestehen und in Heidelberg, Jena und Berlin Neuphilologie und Germanistik zu belegen.

Als Frucht dieser Studienjahre sind nicht nur Band und Mütze, die Zugehörigkeit als „alter Herr“ zu der Verbindung Rugia geblieben, sondern auch eigehende Kenntnisse der englischen, französischen und italienischen Sprache, die ihm bei seinen späteren Auslandskonzerten manchen Dienst leisten. Als es sich herausstellte, daß seine Stimme sich zu einem Tenor entwickelt hatte, studierte Franz Baumann Gesang, darunter bei zwei italienischen Meistern bei Guarino in Mailand und bei Fernando de Lucia in Neapel. Durch den Ersten Weltkrieg wurden seine Studien unterbrochen. Von 1914 bis 1918 war Franz Baumann Soldat, nach dem Krieg erhielt er ein Engagement an die Berliner Staatsoper. Und hiermit begann eigentlich seine stürmische, künstlerische Aufwärtsentwicklung, die ihm rasch in Deutschland und im Ausland Ehre und Ruhm brachte und ihn auch zu einem der beliebtesten und populärsten Sänger machte. Seinen Staatsopernengagement folgten Operettengastspiele und Konzerte in ganz Deutschland, in Amsterdam, in Paris und London. Alle deutschen Sender verpflichteten den Sänger für Rundfunkkonzerte, die Schallplattenindustrie gewann ihn für sich. Auch der Film war auf Franz Baumann aufmerksam geworden, und so verpflichtete ihn die UFA, die Paramount und andere Gesellschaften.[1]

Dann kam die Reise nach Amerika. Die Britisch Broadcasting Corporation hatte ihn für ein Jahr „herübergeholt“. Wieder nach Deutschland zurückgekehrt begann er 1930 mit dem Aufnahmen zu dem Film „Student sein, wenn die Veilchen blühen“, in dem er einen Studenten spielte.

Musikbeitrag

Franz Baumann „Weit ist der Weg zurück ins Heimatland“ (1931)

Filmographie

Darsteller
  • 1919: Hoppla, Herr Lehrer
  • 1919: Die weißen Rosen von Ravensberg
  • 1927: Ich war zu Heidelberg Student
  • 1928: Das deutsche Lied
  • 1929: In Jena sind alle Mädels so blond
  • 1930: Student sein, wenn die Veilchen blühen
  • 1932: Der falsche Tenor
  • 1933: Die kleine Schwindlerin
Liedtexte

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 37, 10. September 1933