Pleiner, Franz
Franz Pleiner ( 24. September 1916 in Bremen; gefallen 9. Januar 1945 in Agostian bei Ofen-Pest) war ein deutscher Offizier der Waffen-SS, zuletzt SS-Sturmbannführer und einstweiliger Kommandeur (mit der Führung beauftragt) des II. Bataillons/SS-Panzer-Grenadier-Regiment 9 „Germania“.
Werdegang
Pleiner war Teilnehmer des Lehrgangs 1938/39 und Absolvent der SS-Junkerschule Braunschweig sowie Mitglied der Allgemeinen SS (SS-Nr.: 164.549). Am 20. April 1939 kam der an diesem Tag zum SS-Untersturmführer beförderte Pleiner zur SS-Standarte „Germania“, wo er zuerst als Trupp- (1. Trupp/1. Sturm/I. Sturmbann) und dann als Zugführer eingesetzt wurde. Am 1. Juli 1940 wurde er zum SS-Obersturmführer befördert. Für den Rußlandfeldzug wurde er zur 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ kommandiert und, nachdem der Chef der 12. Kompanie Hans-Jörg Hartmann gefallen war, als sein Nachfolger als Chef der 12. Kompanie/III. Bataillon/SS-Panzergrenadier-Regiment „Nordland“ bestimmt.
Als im Dezember 1941 das neu aufgestellte Finnische Freiwilligen-Bataillon der Waffen-SS zur Ostfront kam, wurde es zu Anfang dem III. Bataillon „Nordland“ zugeführt, so daß die Kompaniechefs jeweils eine zusätzliche Kompanie erhielten. So wurde Pleiner zusätzlich Chef der finnischen 4. (MG) Kompanie während z. B. SS-Obersturmführer Wilhelm Pallesche, Kompaniechef der 10. (später der Stabskompanie und fünf Tage Chef der 9., als er am 17. Oktober 1942 fiel), zusätzlich Chef der finnischen 2. Kompanie wurde.
Später wurde Pleiner, als das „Nordland“-Regiment als Kern der neuen 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“ ausgelagert wurde, u. a. Chef der Stabskompanie des II. Bataillons des SS-Panzer-Grenadier-Regimentes 9 „Germania“. Am 20. April 1943 wurde Pleiner zum SS-Hauptsturmführer der Waffen-SS befördert.
Zum Schluß war Pleiner Führer des II. Bataillons des „Germania“-Regimentes. Als die Kesselschlacht in Budapest und der erbitterte Kampf um Ungarn tobte, wurde u. a. die Divison „Wiking“ mit dem verzweifelten Entsatz beauftragt, oft gegen einen Gegner mit einer zehnfach überlegenen Truppenstärke. Am 9. Januar 1945 startete von Gran aus das Unternehmen „Konrad 2“. Hierzu waren etwa 200 Tonnen Versorgungsgüter zusammengetragen worden, um diese im Erfolgsfall nach Budapest transportieren zu können. Der im Südosten angreifenden 711. Infanterie-Division gelang es, in die sowjetischen Linien eine Lücke zu schlagen, in welche auch die 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ einrückte. Die Regimenter 9 „Germania“ und 10 „Westland“ waren die Vorausabteilungen in dem schwieriges Berggelände mit Voralpencharakter. SS-Hauptsturmführer Franz Pleiner fiel am ersten Tag des erfolgreichen Unternehmens, das allerdings während des Unternehmens „Konrad 3“ von Stuhlweißenburg aus zum Schluß der Plattenseeoffensive zum erliegen kam, obschon „Konrad 3“ sowie das Unternehmen „Südwind“ im Bereich südwestlich von Ofen-Pest jedoch ein weiteres Vorgehen der Roten Armee in Richtung Westen vorerst verhindern konnte.
Franz Pleiner, der am 30. Januar 1945 posthum zum SS-Sturmbannführer befördert worden sein soll (jedoch kriegsbedingt ohne Vorschlag oder Eintragung in der Vorschlagsliste), ruht auf der Deutschen Kriegsgräberstätte in Wien. Endgrablage: Block 5, Reihe 22, Grab 172.
Auszeichnungen (Auszug)
- Ehrendegen Reichsführer-SS
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 1. Klasse am 24. März 1943
- 2. Klasse am 17. November 1939
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 1. September 1942
- Allgemeines-Sturmabzeichen am 16. November 1942
- Deutsches Kreuz in Gold am 6. Januar 1945 als SS-Hauptsturmführer und Führer II. Bataillon/SS-Panzer-Grenadier-Regiment 9 „Germania“/5. SS-Panzer-Division „Wiking“
- Ehrenblattspange des Heeres am 15. März 1945 (posthum) als SS-Hauptsturmführer und Führer II. Bataillon/SS-Panzer-Grenadier-Regiment 9 „Germania“/5. SS-Panzer-Division „Wiking“