5. SS-Panzer-Division „Wiking“

Die SS-Division „Wiking“, später SS-Panzergrenadier-Division „Wiking“ und 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ war eine Panzerdivision der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Sie bestand in vielen Teilen aus Freiwilligen u. a. aus den Niederlanden, Belgien und Skandinavien. Die Ritterkreuzträger der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ gehörten zu den höchstdekorierten Soldaten des Zweiten Weltkrieges.

Inhaltsverzeichnis
Namensgebung

- Nordische Division (Nr. 5)
- ab 1. Dezember 1940 – SS-Division (mot.) „Germania“
- ab 20. Dezember 1940 – SS-Division (mot.) „Wiking“
- ab 9. November 1942 – SS-Panzergrenadier-Division „Wiking“
- ab 22. Oktober 1943 – 5. SS-Panzer-Division „Wiking“
Geschichte

Aufstellung
Die Division wurde am 20. November 1940 als Nordische Division (Nr. 5) der Waffen-SS aufgestellt. Ursprünglich sollte die aus den Standarten „Nordland“, „Westland“ und „Germania“ der SS-Verfügungstruppe gebildete Division den Namen der letztgenannten Standarte tragen. Doch schon während der Aufstellung entschied man sich, ihr den Namen „Wiking“ zu geben.
Erster Kommandeur
Erster Divisionskommandeur wurde SS-Obergruppenführer Felix Steiner. Steiner war bis 1933 Major der Reichswehr und einer der wenigen militärisch geschulten „echten“ Soldaten, auf welche die Waffen-SS beim Aufbau und der Organisation der Kampfdivisionen zurückgreifen konnte.
Divisionsbestand
Lange Zeit wurde „Wiking“ als Panzergrenadier-Division geführt, obgleich sie über mehr Panzer verfügte als eine Panzerdivision des Heeres. Die formale Umgliederung erfolgte erst im Oktober 1943. Ebenfalls 1943 bildeten teile des SS-Panzer-Grenadier-Regimentes „Nordland“ den Kern der neu aufgestellten 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“. Die Angehörigen der Wiking-Division gehören zu den höchstdekorierten des Zweiten Weltkrieges (→ Ritterkreuzträger der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“).
Zusammensetzung
Die „Wiking“ war die erste Division der Waffen-SS mit ausländischem Personal aus germanischen bzw. artverwandten Völkern (Flamen, Niederländer, Wallonen, Dänen, Schweden, Norweger, Esten und Finnen). Um die Division mit der nötigen Kopfzahl aufstellen zu können, meldeten sich aber zu wenige Freiwillige aus den besetzten Gebieten, so daß man auf deutsches Rahmenpersonal zurückgreifen mußte.
Da die Werbung von Freiwilligen weniger Erfolg hatte als erhofft, mußte Gottlob Berger neue Wege finden, um die immer höher werdenden Verluste der Waffen-SS zu decken. Eine dieser Maßnahmen war die Herabsetzung der Aufnahmekriterien.
Rußlandfeldzug
Die Division ging zu Beginn des Rußlandfeldzuges mit der Heeresgruppe Süd bis November 1942 in Richtung Rostow vor. Nach der Schlacht um Rostow und den folgenden Rückzugsgefechten im Winter 1941/42 ging die Division während des Unternehmens „Blau“ mit der Heeresgruppe A in den Kaukasus vor.
Währen des Unternehmens „Zitadelle“ im Sommer 1943 lag die Division in Reserve, wobei sie während des Rückzuges in den Tscherkassy-Kessel geriet. Nach dem erfolgreichen Ausbruch aus dem Kessel zog sich die Division, bis auf eine Kampfgruppe, unter schweren Verlusten bis Cholm zurück.
Im Juli 1944 kämpfte die Division an der Weichsel und wurde dann in der Schlacht um Budapest und der Plattenseeoffensive eingesetzt. Danach zog sich die Division über Ungarn und das Sudetenland in die Alpen- und Donau-Reichsgaue zurück.
Kapitulation
Am 7. Mai 1945 verließen die Einheiten der Division dann ihre Stellungen, um sich nach Westen durchzuschlagen. Die Division stellte mit der allgemeinen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 ihre Kampfhandlungen ein. Die Soldaten begaben sich in der Nähe von Passau bzw. bei Radstadt in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Gliederung
SS-Division (mot.) „Wiking“ (1941)
- SS-Regiment „Germania“
- SS-Regiment „Nordland“
- SS-Regiment „Westland“
- SS-Panzer-Artillerie-Regiment 5
- SS-Panzerjäger-Abteilung 5
- SS-Sturmgeschütz-Abteilung 5
- SS-Sturmgeschütz-Batterie 5
- SS-Flak-Abteilung 5
- SS-Werfer-Abteilung 5
- SS-Panzer-Nachrichten-Abteilung 5
- SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 5
- SS-Panzer-Pionier-Bataillon 5
- SS-Divisions-Nachschubführer 5
- SS-Instandsetzungs-Abteilung 5
- SS-Wirtschafts-Bataillon 5
- SS-Sanitäts-Abteilung 5
- SS-Feldlazarett 5
- SS-Kriegsberichter-Zug 5
- SS-Feldgendarmerie-Trupp 5
- SS-Feldersatz-Bataillon 5
SS-Panzergrenadier-Division „Wiking“ (1942)
- SS-Panzergrenadier-Regiment „Germania“
- SS-Panzergrenadier-Regiment „Nordland“
- SS-Panzergrenadier-Regiment „Westland“
- SS-Panzer-Abteilung „Wiking“
- Artillerie-Regiment 5
- Panzerjäger-Abteilung
- Aufklärungs-Abteilung
- Flak-Abteilung
- Pionier-Bataillon
- Nachrichten-Abteilung
- Feldersatz-Bataillon
- Versorgungseinheiten
5. SS-Panzer-Division „Wiking“ (1943)
- SS-Panzer-Regiment 5
- SS-Panzer-Grenadier-Regiment 9 „Germania“
- SS-Panzer-Grenadier-Regiment 10 „Westland“
- SS-Panzer-Grenadier-Regiment „Nordland“ (bis März 1943, dann Kern der neu aufgestellten 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“)
- SS-Panzer-Artillerie-Regiment 5
- SS-Sturmbrigade „Wallonien“
- estnisches SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Bataillon „Narwa“
- Finnisches Freiwilligen-Bataillon der Waffen-SS (bis Mai 1943)
- SS-Panzerjäger-Abteilung 5
- SS-Sturmgeschütz-Abteilung 5
- SS-Sturmgeschütz-Batterie 5
- SS-Flak-Abteilung 5
- SS-Werfer-Abteilung 5
- SS-Panzer-Nachrichten-Abteilung 5
- SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 5
- SS-Panzer-Pionier-Bataillon 5
- SS-Divisions-Nachschub-Abteilung 5
- SS-Instandsetzungs-Abteilung 5
- SS-Wirtschafts-Bataillon 5
- SS-Sanitäts-Abteilung 5
- SS-Feldlazarett 5
- SS-Feldersatz-Bataillon 5
- SS-Kriegsberichter-Zug 5
- SS-Feldgendarmerie-Trupp 5
1945
Seit dem 16. November 1944 waren der ausgebluteten Division „Wiking“ zwei Bataillone der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“ unterstellt:
- I./SS-Panzer-Grenadier-Regiment 23 „Norge“ (norwegisches Nr. 1)
- I./SS-Panzer-Grenadier-Regiment 24 „Danmark“ (dänisches Nr. 1)
Personen
Kommandeure
- 1. Dezember 1940 – 1. Mai 1943: SS-Obergruppenführer Felix Steiner
- 1. Mai 1943 – 6. August 1944: SS-Obergruppenführer Herbert Otto Gille
- 6. – 12. August 1944: SS-Oberführer Eduard Deisenhofer
- 12. August – 9. Oktober 1944: SS-Standartenführer Johannes Mühlenkamp
- 9. Oktober 1944 – 5. Mai 1945: SS-Oberführer Karl Ullrich
Weitere Angehörige (Auswahl)
- Sepp Bischof
- Egon Christophersen
- Richard Fiedler
- Fritz Hahl
- Hans-Jörg Hartmann
- Henk Kistemaker, Freiwilliger aus den Niederlanden
- Christian Peder Kryssing, Däne
- Berthold Maack
- Jan Munk, Freiwilliger aus den Niederlanden
- Karl Nicolussi-Leck (er durchbrach den feindlichen Ring um Kowel im März 1944)
- Franz Pleiner
Siehe auch
- Ritterkreuzträger der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“
- SS-Division „Charlemagne“
- 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“
- Ausländische Freiwillige der Waffen-SS
- Tarnmuster der Wehrmacht und der Waffen-SS
Literatur
- Aufbruch – Briefe von germanischen Freiwilligen der SS-Division Wiking, Nibelungen Verlag, 1943 (Mit zip gepackte PDF-Datei)
- Jean Mabire: Die SS-Panzer-Division „Wiking“, Dörfler (2002), ISBN 978-3895550829
- Günter Adam: Ich habe meine Pflicht erfüllt!": Ein Junker der Waffen-SS berichtet, Nation & Wissen Verlag (2012), ISBN 978-3981434736
- Peter Strassner: Europäische Freiwillige – Die Geschichte der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“, Munin (1977), ISBN 978-3921242049
Filmbeiträge

Soldaten erzählen – Sepp Bischof:
Verweise
Fußnoten