Schlacht um Ofen-Pest

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Belagerung von Ofen-Pest
Teil von: Zweiter Weltkrieg
Budapest nach der Eroberung durch die sowjetischen Truppen, März 1945
Budapest nach der Eroberung durch die sowjetischen Truppen, März 1945
Datum 29. Oktober 194413. Februar 1945[1]
Ort Budapest, Ungarn
Ausgang sowjetischer Sieg
Konfliktparteien
Sowjetunion 1923Sowjetunion Sowjetunion Deutsches Reich NSDeutsches Reich Deutsches Reich
Ungarn 1940Ungarn Ungarn
Befehlshaber
Rodion Malinowski,
Fyodor Tolbuchin
Otto Wöhler, Karl Pfeffer-Wildenbruch, Iván Hindy.
Truppenstärke
156.000 70.000
Verluste
80.000 tote Soldaten 47.000 tote Soldaten
38.000 tote Zivilisten [2][3]

Als Schlacht um Ofen-Pest bzw. Schlacht um Budapest werden die Kämpfe in und rund um das belagerte Ofen-Pest (Budapest) zwischen der sowjetischen Roten Armee und der deutschen Wehrmacht in Waffenbrüderschaft mit der ungarischen Armee vom 25. Dezember 1944 bis 13. Februar 1945, in der Endphase des Zweiten Weltkrieges, bezeichnet.

Geschichte

Seit September war die 8. Armee der Heeresgruppe Süd unter dem Kommando General der Infanterie Otto Wöhlers auf ungarischen Gebiet in Rückzugsgefechte verstrickt. Nach dem Fall von Debrecen brachen die Sowjets Ende November zwischen den Flüssen Donau und Drau durch mehrere Verteidigungslinien durch und besetzten den südlichen Teil Westungarns, ohne dort auf wesentlichen Widerstand zu stoßen.

Nachdem Reserven aus der Ost-Slowakei und Ungarn für die Ardennenoffensive an der Westfront abgezogen worden waren, mußten sich die vier Armeen der Heeresgruppe auch im Norden Ungarns langsam nach Westen zurückziehen. Die Befehlshaber der sowjetischen Truppen waren Rodion Malinowski und Fyodor Tolbuchin. [4][5][6]

Mitte Oktober 1944

Mitte Oktober entschied sich der Reichsverweser Ungarns, Miklós Horthy, die deutschen Verbündeten zu entwaffnen, um mit den Sowjets einen separaten Waffenstillstand schließen zu können. Dieses Vorhaben scheiterte am verwegenen Unternehmen „Panzerfaust“, und die Partei der nationalen und asemitischen Pfeilkreuzler (Hungaristische Bewegung) wurde ab November neuer politischer Verbündeter Deutschlands. Die monarchistisch eingestellte Armee verhielt sich loyal, aber der Luftterror der Alliierten über Westungarn und Budapest schwächte den Widerstandswillen der Zivilbevölkerung.

Dieser Zeitpunkt markiert den Beginn der Judenkennzeichnung und -ghettoisierung im bislang diesbezüglich wenig präventiv handelnden Ungarn. Dies hat aber nicht verhindern können, daß Juden den Sowjets nachts mit Lichtsignalen Nachrichten sendeten, und tagsüber vereinzelt aus Häusern auf Fußgänger schossen. Anfang Dezember erklärte Adolf Hitler die Stadt zur Festung.

Eine Ungarin gibt einem jungen Krieger der Waffen-SS Suppe während der Schlacht um Ofen-Pest

25. Dezember 1944

Am 25. Dezember war Budapest völlig eingeschlossen. Im entstandenen Kessel befanden sich neben nurmehr 800.000 verbliebenen Einwohnern ca 20.000 deutsche – unter ihnen die beiden SS-Kavallerie-Divisionen „Florian Geyer“ und „Maria Theresia“ – und ca. 20.000 ungarische Soldaten der 3. ungarischen Armee unter dem Befehl des SS-Obergruppenführers und Generals der Polizei Karl Pfeffer-Wildenbruch und General Ivan Hindy.

Die 156.000 Belagerer Budapests waren die 2. Ukrainische Front Marschall Malinowskis, die kurz zuvor dazugestoßenen Truppen der 3. Ukrainischen Front Tolbuchins, die rumänische Armee und ungarisch und russisch sprechende jüdische rote Freiwilligeneinheiten.

Auch das erfolgreiche Unternehmen „Forelle“ brachte nur wenig Entlastung.

Januar 1945

Im Januar 1945 scheiterten die Entsatzversuche Konrad I bis III (u. a. der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“), und der Mangel an Munition und Verpflegung wurde immer bedrohlicher. Am 20. Januar schloß die von den Sowjets eingesetzte ostungarische Regierung (Regierungchef: Nagy Ferenc) mit der Sowjetunion einen Waffenstillstand und setzte im östlichen Landesteil kämpfende Armeeteile in den Krieg gegen das Deutsche Reich ein.[7]

Konrad III

Das Unternehmen „Konrad III“ vom 18. bis 27. Januar 1945 war vielversprechend und wurde erbittert geführt. Die 6. Armee unter General der Panzertruppe Hermann Balck stand am 26. Januar 1945 25 Kilometer vor Budapest, die 1. Panzer-Division unter Generalleutnant Eberhard Thunert durchstieß bei Vál den Ring der Roten Armee und nahm Funkkontakt zu den Verteidigern der Stadt auf. Balck befahl dennoch den Rückzug, da ihm genügend Infanterie zum Nachstoßen fehlte. Herbert Gille war entsetzt, denn sein IV. SS-Panzerkorps mit der 3. SS-Panzer-Division, der 5. SS-Panzer-Division, der 3. Panzer-Division, der 1. Panzer-Division und Teile der 25. ungarische Infanterie-Division war bereit, alles zu wagen und zu den eingeschlossenen Kameraden durchzubrechen. Am 27. Januar 1945 erfolgte die Gegenoffensive des Feindes und das tragische Schicksal der ungarischen Hauptstadt und dessen Verteidigern war besiegelt.

SS-Sturmbannführer Karl-Heinz Keitel und der ungarische Kriegsminister Karoly Beregfy bereiten sich auf die Schlacht vor, Dezember 1944

11. bis 13. Februar 1945

Unternehmen „Konrad I“ und „Konrad II“ vom 1. bis 12. Januar 1945 mit dem Ziel der Befreiung Budapests; beteiligt waren bei „Konrad I“ im Auftrag der 6. Armee der Heeresgruppe Süd die 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“, die 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ und die 96. Infanterie-Division. Die Kampfgruppe „Darges“ wurde nördlich von vor Witschke (Bicske) aufgehalten, ein Durchbrechen nach Budapest war unmöglich.

Am 11. Februar versuchten 17.000 Eingeschlossene einen verzweifelten Ausbruchsversuch, nur etwa 300 (nach anderen Quellen 700) erreichten unter Befehl der Oberstleutnante Wilhelm Schöning und Alfred-Helmut Wolff (Nachfolger von Oberstleutnant Erich Friedrich Jung, der im Januar gefallen war) die HKL der Entsatztruppen der Wehrmacht.[8] Der Ausbruchsplan war wahrscheinlich an die Sowjets verraten worden.

Kapitulation

Am 13. Februar kapitulierten die letzten Einheiten. Das Oberkommando der Wehrmacht begründete die Kraftanstrengung in Budapest mit der strategischen Mission, dort Wien zu verteidigen. Der Kampf um Budapest kostete alleine 100.000 Wehrmachtssoldaten das Leben. 20 Divisionen und fast 1.000 Flugzeuge der Roten Armee wurden aber 51 Tage lang gebunden, da die sowjetische Führung die Einnahme Budapests als Voraussetzung für dem weiteren Vormarsch ansah..[9]

Sowjetischer Humanismus

Nach der Eroberung gossen sowjetische Soldaten in die Räume des Lazaretts auf dem Budaer Burgberg Benzin und zündeten das Lazarett mit Patienten und Personal an. Sie zwangen außerdem die Bevölkerung, verwundete Soldaten nackt auszuziehen und in die Donau zu werfen. Wer sich weigerte, wurde sofort erschossen. Diese Kriegsverbrechen blieben ungesühnt.

Identifizierung der Gefallenen

Von 150.000 Toten beider Seiten im Budapester Stadtgebiet konnten nur etwa 5.000 Soldaten und Zivilisten namentlich festgestellt werden. Tausende Leichen trug die Donau fort und Zehntausende liegen noch heute in den Parks, im Stadtwald und in den Budaer Bergen verscharrt. [10]

Plattenseeoffensive

Trotz der erfolgten Verstärkung durch die 6. SS-Panzerarmee – die nach dem Scheitern der Ardennenoffensive im Februar rasch wieder zurück nach Ungarn verlegt worden war – gelang es nicht, die Stadt freizukämpfen. Auch die darauffolgende Plattenseeoffensive vom 6. bis 14. März konnte die sowjetische Offensive nach Nordwesten ab 16. März, das Überschreiten der Grenze des Deutschen Reiches im Burgenland am 29. März und ab 3. April die Schlacht um Wien nicht verhindern. Bei der Plattenseeoffensive war Treibstoffmangel mit ein Grund des Scheiterns.

Kitörés

Magna Hungária: Kitörés; (Ausbruch).

Kehrreim

Es gibt keine Hoffnung mehr, doch aufgeben kannst du nicht
Du hast nichts mehr, außer deine Ehre.
Lieber bist du Held für einen Augenblick,
Als Sklave ein Leben lang.

Nincs már remény, feladnod mégsem lehet.
Nem maradt más, egyedül becsületed.
Inkább vagy hõs egyetlen pillanatig,
Mint rabszolga, egész életen át.

Sei Ihr Gedenken gesegnet!

Legyen emlékük áldott!

Siehe auch

Filmbeiträge

Gedenken

Literatur

  • Erich Kern: Die letzte Schlacht. Kampf in der Puszta zwischen Budapest und Plattensee. Ungarn 1944–45. 3. Auflage, K.W.Schütz-Verlag, Preußisch Oldendorf 1985, ISBN 3-87725-016-5
  • Kamen Nevenkin: Take Budapest! The Struggle for Hungary, Autumn 1944. 2013
  • Krisztián Ungváry, Die Schlacht um Budapest 1944/45. Stalingrad an der Donau, F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München 1999, ISBN 3-776-62120-6
  • Krisztián Ungváry, Kriegsschauplatz Ungarn in Karl-Heinz Frieser (Hg.): Die Ostfront 1943/44 (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8), Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-06235-2, S. 849–958
  • Peter Gosztony, Der Kampf um Budapest 1944/45. In: Wehrwissenschaftliche Rundschau, 14.Jahrg. (Frankfurt/Main 1964)

Verweise

Fußnoten

  1. Zeitraum der „Operation Budapest“ der Roten Armee
  2. LeMO [1]: Die Schlacht um Budapest 1944: [2]
  3. Kalendarium der Stadt Wien, "Wien 1945"/13. Februar: Der Kampf um Budapest ist zu Ende, die letzten deutschen Soldaten kapitulieren. Im Kampf um Budapest verzeichnete die Deutsche Wehrmacht 49.000 Tote und 110.000 Gefangene. Die Zahl der sowjetischen Opfer ist nicht bekannt, war aber sicher sehr hoch, ebenso die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung. Budapest ist ein Trümmerhaufen.[3]
  4. Uni Klagenfurt, Lexikonlemma Ungarn: Es folgte der zerstörungsreiche Kampf um Budapest (25.12.1944–13.2.1945) und schließlich die Eroberung U.s (4.4.1945) durch die Rote Armee. [4]
  5. LeMO [5]: Die Schlacht um Budapest 1944: [6]
  6. Kalendarium der Stadt Wien, "Wien 1945"/13. Februar:Der Kampf um Budapest ist zu Ende, die letzten deutschen Soldaten kapitulieren. Im Kampf um Budapest verzeichnete die Deutsche Wehrmacht 49.000 Tote und 110.000 Gefangene. Die Zahl der sowjetischen Opfer ist nicht bekannt, war aber sicher sehr hoch, ebenso die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung. Budapest ist ein Trümmerhaufen.[7]
  7. LeMO – Chronik 1945: [8]
  8. Der Ausbruch aus Budapest nimmt seinen Anfang und hinterläßt tausende tote und schwerverletzte Soldaten
  9. Manfried Rauchensteiner, Der Krieg in Österreich 1945. In: Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien (Militärwissenschaftliches Institut). Österreichischer Bundesverlag, Wien 1984. Seite 103.
  10. Kai Guleikoff, „Junge Freiheit“: Stalingrad an der Donau: Ungvárys Buch zur Schlacht um Budapest:[9]