Bercken, Franz von

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Hermann Konstantin Franz von Bercken (Lebensrune.png 1863; Todesrune.png 1922) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres und der Vorläufigen Reichswehr. Der hochdekorierte Oberst von Bercken wurde am 30. September 1920 aus dem Militärdienst verabschiedet und erhielt dabei den Charakter als Generalmajor mit Wirkung vom 27. September 1920.

Familie

Franz war der Sohn des Generals der Infanterie und Ritters des Ordens „Pour le Mérite[1] Theodor Kasimir Rudolf von Bercken (Lebensrune.png 12. März 1824 in Wehlau; Todesrune.png 3. April 1898 in Berlin), Sohn des preußischen Majors a. D. Karl Wilhelm Rudolf von Bercken (1794–1857) und dessen ersten Ehefrau Johanna Albertine, geborene Schulz (1800–1831), und dessen Gemahlin Marie, geb. Pustar (1835–1912), Tochter des preußischen Rittmeisters a. D. und Landrats des Kreises Danzig Ferdinand Gustav Pustar. Er hatte fünf Geschwister:

  • Johanna Marie (Lebensrune.png 1856)
  • Johanna (Lebensrune.png/Todesrune.png 1858)
  • Gotthilf Karl Gustav Rudolf (1859–1920), preußischer Generalmajor
    • ⚭ 18. September 1893 Helene Flies (Lebensrune.png 25. Oktober 1864)
  • Karl August Gustav (Lebensrune.png 1860), in die VSA ausgewandert
  • Anna Hedwig (1862–1874)

Rudolf von Bercken (Vater)

Generalleutnant Rudolf von Bercken, Kommandeur der 29. Division (13.12.1881 bis 2.11.1885).jpg
„Bercken besuchte die Kadettenhäuser in Kulm und Berlin. Am 12. August 1841 wurde er als Sekondeleutnant dem 1. Infanterie-Regiment der Preußischen Armee überwiesen. Kurzzeitig war er von April bis Ende September 1850 als Adjutant des II. Bataillons im 1. Landwehr-Regiment in Wehlau kommandiert, wurde anschließend zum Regimentsadjutant ernannt und in dieser Stellung Anfang Dezember 1854 zum Premierleutnant befördert. Vom 12. März 1857 bis zum 15. März 1860 war Bercken als Adjutant der 4. Infanterie-Brigade nach Danzig kommandiert, stieg Ende Mai 1859 zum Hauptmann und wurde dann Mitte März 1860 als Kompaniechef in das 1. Schlesische Grenadier-Regiment (Nr. 10) versetzt. Kurzzeitig fungierte Bercken im Frühjahr als Kompanieführer beim II. Bataillon im 10. Landwehr-Regiment in Oels und kam am 8. Mai 1860 in gleicher Eigenschaft in das 10. kombinierte Infanterie-Regiment, aus dem sich Anfang Juli das 3. Niederschlesische Infanterie-Regiment (Nr. 50) formierte. Er führte 1864 seine 6. Kompanie im Feldzug gegen Dänemark, avancierte im November 1865 zum Major und wurde am 6. April 1866 zum Kommandeur des II. Bataillons ernannt. Als solcher nahm er 1866 während des Krieges gegen Österreich an der Schlacht bei Königgrätz teil. Dabei gelang es ihm das Dorf Nedelist trotz heftiger Gegenwehr, sowie später im Verbund mit dem Füsilier-Bataillon seines Regiments das Dorf Briza einzunehmen. Während dieser Kampfhandlungen konnten seine unterstellten Truppen 15 Geschütze erobern und rund 5000 Gefangene einbringen. Für diesen Erfolg wurde er am 16. September 1866 mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet. Nach dem Friedensschluss wurde Bercken am 10. November 1868 als Kommandeur des I. Bataillons im 2. Oberschlesischen Infanterie-Regiment Nr. 23 nach Neiße versetzt und Mitte Juni 1869 zum Oberstleutnant befördert. Während des Krieges gegen Frankreich führte er sein Bataillon 1870/71 vor Paris, erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse und wurde nach kurz vor dem Frieden von Frankfurt mit der Führung des Königs-Grenadier-Regiment (2. Westpreußisches) Nr. 7 beauftragt. Am 3. Juni 1871 folgte seine Ernennung zum Regimentskommandeur sowie am 18. August 1871 die Beförderung zum Oberst. Nachdem Bercken Mitte September 1875 das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern erhalten hatte, wurde er am 11. März 1876 unter Stellung à la suite seines Regiments zum Kommandeur der 9. Infanterie-Brigade in Frankfurt (Oder) ernannt. In dieser Stellung am 22. März 1876 zum Generalmajor befördert, übernahm Bercken am 18. November 1880 den Posten als Kommandant von Berlin. Am 14. Juni 1881 erhielt er den Rang und die Gebührnisse eines Divisionskommandeurs und stieg am 28. Juni 1881 zum Generalleutnant auf. Vom 13. Dezember 1881 bis zum 2. November 1885 war Bercken Kommandeur der 29. Division in Freiburg im Breisgau. Anschließend wurde er zum Gouverneur von Metz ernannt und Mitte September 1886 mit dem Roten Adlerorden I. Klasse mit Eichenlaub und dem Emailleband des Kronenordens [Anm.: Inhaber der I. Klasse mit Eichenlaub des Roten Adler-Ordens erhielten bei der Verleihung des Kronen-Ordens I. Klasse Insignien mit Emailleband und Eichenlaub des ersteren.] ausgezeichnet. Unter Verleihung des Charakters als General der Infanterie stellte man Bercken am 27. Januar 1888 mit der gesetzlichen Pension zur Disposition. Nach seiner Verabschiedung erhielt er am 22. März 1897 noch die Krone zum Roten Adlerorden I. Klasse mit Eichenlaub [Anm.: Des weiteren war er u. a. Inhaber der Kriegsdenkmünze für 1864, des Erinnerungs-Kreuz für den Feldzug von 1866, der Kaiserlichen Kriegsdenkmünze 1870/71, dem Dienstauszeichnungskreuz, dem Jubiläums-Eichenlaub „25“ 1870/1895 und der Erinnerungsmedaille 1897]. Er wurde nach seinem Tod am 6. April 1898 auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt.“[2]

Ehen

Franz von Bercken heiratete am 8. Februar 1891 seine Verlobte, die Protestantin Margarete Ulrike Augusta Marie Karoline Elsa von Bagensteg (1870–1951), Tochter des Kolberger Hauptmanns im Infanterie-Regiment „von der Goltz“ (7. Pommersches) Nr. 54 Ernst Hugo Robert von Bagensteg und der Augusta Karoline Josepha Marie Theresia Fanny Olga, geborene Reichsfreiin von Seckendorff-Aberdar.[3] Die spätestens gegen Mitte 1898 zerrütte Ehe wurde im April (nah anderen Quellen Oktober) 1899 geschieden. Elsa heiratete 1902 den Komponisten Max Reger, aber zuvor fand Franz wieder die Liebe und heiratete am 8. Oktober 1900 die Klara Charlotte Frederike Gertrud Lieberkühn (Lebensrune.png 1. Februar 1877).

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Theodor Kasimir Rudolf von Bercken erhielt den PLM am 16. September 1866 als Major und Kommandeur des II. Bataillons im 3. Niederschlesischen Infanterie-Regiment Nr. 50/11. Infanterie-Division/VI. Armeekorps/2. Armee. Diese Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Eingereicht wurde er von Regimentskommandeur Oberst von Natzmer, der dies begründete: „Major von Bercken hat mit großer Umsicht und Ruhe sein Bataillon überall geführt, ist mit demselben bei Redelist den stärksten Granatfeuer ausgesetzt gewesen, hat mit einem Schützenzuge 8 Kanonen im Feuern erobert. das Dorf Redelist genommen und später mit dem Füsilier-Bataillon vereint das Bataillon in musterhafter Ordnung 3/4 Meilen unter dem stärksten Granatfeuer ohne einen Augenblick zu stutzen gegen den Feind vorgeführt, das Dorf Briza und dabei 2 feindliche Geschütze genommen.“
  2. Rudolf von Bercken, Austria-Forum
  3. Auguste von Bagensteg bzw. Bagenski, geboren als Reichsfreiin von Seckendorff-Aberdar am 21. Juli 1841 in Groß-Drensen bei Filehne (Westpreußen), war Enkelin eines bayerischen Kultusministers; ihre Mutter, eine Edle von Faßmann, war Hofopernsängerin in Berlin, wo sie unter anderem mit Felix Mendelssohn Bartholdy verkehrte.