Gotter, Friedrich Wilhelm
Friedrich Wilhelm Gotter (* 3. September 1746 in Gotha; † 18. März 1797 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller und Dichter.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Bereits als Knabe versuchte sich Gotter in kleinen dramatischen Stücken in französischer Sprache. In Göttingen, wo er von 1763-1766 Rechtswissenschaften studierte, stiftete er, durch den Schauspieler Elhof angeregt, ein Gefellschaftstheater. 1766 wurde er Archivar in Gotha; 1767 ging er als Legationssekretär nach Wetzlar. Im folgenden Jahr begleitete er zwei junge Adlige auf die Universität in Göttingen, wo er mit dem Dichter Heinrich Christian Boie den „Musenalmanach“ gründete, kehrte aber 1769 nach Gotha und 1770 auf seinen Posten nach Wetzlar zurück. 1771 wurde er in Gotha bei der Geheimen Kanzlei (seit 1782 als Geheimer Sekretär) angestellt, lernte 1774 bei einer Erholungsreise nach Lyon das französische Theater näher kennen und widmete sich nun hauptsächlich seinen dramatischen Arbeiten.
Gotter versuchte sich in allen Gattungen der dramatischen Kunst und hatte vermöge seiner genauen Kenntnis der Bühne, seiner großen formellen Gewandtheit und seiner breiten Bildung auf das Repertoire des deutschen Theaters seiner Zeit großen Einfluss, vor allem in formeller Hinsicht. Seine Episteln, Lieder, Erzählungen und Elegien zeichnen sich durch ihre Schalkhaftigkeit aus.
Zu seinem Wirken heißt es außerdem:[1]
- Einer unserer fruchtbarsten Operettendichter des 18. Jahrhunderts; studirte zu Göttingen Rechtswissenschaft, wurde Archivar zu Gotha, lebte zeitweise als Legationsrath zu Wetzlar, wo er mit Goethe Freundschaft schloß, kehrte 1772 als geheimer Sekretär in seine Vaterstadt zurück. Daß er in Göttingen Ekhof kennen lernte und mit Boie den Muselalmanach herausgab, bestimmte gewissermaßen seine Zukunft; er widmete sich nun mit Begeisterung der Poesie, namentlich der dramatischen. Seine Gedichte gefielen, Schiller lobte sie; aber Gotter's eigentliches Talent drängte zur Bühne hin. Seine zahlreichen Stücke, Lust- Schau- und Singspiele, vertreten den französischen Geschmack; sie sind zierlich und amüsant, doch fehlt ihnen oft die wünschenswerthe Herzenswärme und Frische, die theatralische Kraft der Gestaltung. Sein mit Musik vermischtes Drama „Medea“, komponirt von Benda, ist viel und lange Zeit hindurch aufgeführt worden.
Werke (Auswahl)
- Der schwarze Mann, eine Posse in zwey Aufzügen (PDF-Datei)
- Die Erbschleicher - Ein Lustspiel in fünf Akten (PDF-Datei)
- Zum Andenken der Frau von Buchwald (PDF-Datei)
- Mariane: ein bürgerliches Trauerspiel, in drey Aufzügen (PDF-Datei)
- Das Duell, oder, der Weise in der That: ein Schauspiel in fünf Aufzügen (PDF-Datei)
- Orest und Elektra: ein Trauerspiel in fünf Aufzügen (PDF-Datei)
- Merope: ein Trauerspiel in fünf Aufzügen (PDF-Datei)
- Die Basen: ein Lustspiel in 3 Akten (PDF-Datei)
- Veit von Solingen, ein Lustspiel in 4 Aufzügen (PDF-Datei)
- Der Kobold, Lustspiel in 4 Akten (PDF-Datei)
- Zwey Onkels für Einen, Lustspiel (PDF-Datei)
- Gedichte (PDF-Dateien: Band 1, Band 2, Band 3)
- Medea. Ein Drama mit musikalischen Zwischensätzen
Literatur
- Rudolf Schlösser:
Verweise
- Einige Gedichte und kurze Biographie
- Auswahl von Werken und Biographie auf Zeno.org (Keine direkte Einbindung, da von dort aus auf die linksextreme Wikipedia verwiesen wird)