Erler, Fritz (1868)

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Namenszug von Fritz Erler auf einem Wandgemälde im Kurhaus Wiesbaden

Fritz Erler (Lebensrune.png 15. Dezember 1868 in Frankenstein, Schlesien; Todesrune.png 11. Dezember 1940 in München) war ein deutscher Maler, Grafiker und Bühnenbildner.

Wirken

„Porträt des Führers“ von Fritz Erler in der Ehrenhalle, Haus der Deutschen Kunst 1939
„Fritz Erler und Ferdinand Spiegel 1914–1915“ in „Die Kunst für alle“

Fritz Erler war neben Arthur Kampf einer der offiziellen Kriegsmaler zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Die Oberste Heeresleitung nutzte seine Auftragsgemälde zur Kriegspropaganda. Das Werbeplakat zur sechsten Kriegsanleihe wurde z. B. von seinem Gemälde „Helft uns siegen!“ geziert. Es brachte der Reichsbank mit 13,1 Millionen Mark das zweithöchste Ergebnis aller neuen Anleihen.

Seine Gemälde und Fresken waren groß und dekorativ. Die Motive waren zumeist der germanischen Mythologie entliehen. Erler war mit vielen dieser frühen Werke in der Sammlung Heinrich Kirchhoffs vertreten. Seit 1898 schuf Erler Wandbilder, Fresken und Dekorationsmalereien, so z. B. 1907 die Fresken im Wiesbadener Kurhaus und die Wand- und Deckenbilder für das Ausstellungsrestaurant der Ausstellung München 1908. Wie geschätzt und erfolgreich Fritz Erler bereits in dieser Zeit war, belegt nicht nur die regelmäßige Teilnahme an allen großen deutschen Kunstausstellungen, sondern auch die Tatsache, daß seit 1910 ein ständiger Ausstellungsraum in der Modernen Galerie Heinrich Thannhauser in München für seine Werke reserviert war.

Er malte auch zahlreiche Portraits: Um 1900 malte er Richard Strauss und Gerhart Hauptmann. Im Dritten Reich war er sehr erfolgreich mit Portraits von Adolf Hitler, Franz von Epp und Wilhelm Frick.

Ausstellungen

Fritz Erler gehörte zu den Ausstellern der Großen Deutsche Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst zu München.

Mitgliedschaften

Fritz Erler war Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München, Brüssel und Mailand, korrespondierendes Mitglied der Wiener Secession, des Salon d’Automne in Paris, Mitglied des Deutschen Künstlerbundes,[1] des Deutschen Werkbundes und der Münchner Secession.

21. Jahrhundert

Werke von Fritz Erler erzielten bei Zezschwitz 2006 Preise um 30.000 €.

Familie

Fritz Erlers Bruder Erich war ebenfalls Maler.

Bruder Erich Erler

„Erich Erler wird 1870 in Frankenstein (Schlesien) geboren und wuchs ab 1875 in Strehlen bei Breslau auf. Während sein bekannterer Bruder Fritz mit 17 Jahren die Kunstschule in Breslau besuchen durfte, mußte Erich, bedingt durch ein schleichendes Leiden seines Vaters, eine Buchdrucker- und Setzerlehre machen. Nach dessen Tod 1888 ging Erich nach Schweinitz und war dort ab 1890 Redakteur der ‚Täglichen Rundschau für Stadt und Land‘. In dieser Zeit entstanden erste Zeichnungen, die Gerichtsverhandlungen dokumentierten und ein Zyklus ‚Totentanz‘. Obwohl er 1892 ein Schüler von Prof. Albrecht Bräuer an der Kunstakademie Breslau wurde, blieb die Malerei eine private Leidenschaft. 1893 trat Erich Erler für vier Jahre in die Buchdruckerei seines Onkels ein. In München hoffte er 1896 vergeblich auf eine Redaktionsstelle bei der neugegründeten „Jugend“.
So zog er weiter nach Paris, wo er Korrespondent großer deutscher Zeitungen wurde, sich aber künstlerisch weiterbildete. Das feuchte Pariser Klima begünstigte die Entwicklung einer Tuberkulose. Die befreundete Familie des Dermatologen Albert Neisser ermöglichte ihm einen Aufenthalt im Engadin, wo er im Bergdorf Samaden, im gesunden Hochgebirgsklima, seine Krankheit auskurierte. Dort schuf er quasi als Autodidakt ein malerisches Werk, das seine seelischen Erlebnisse mit ausdrucksstarken Mitteln festhielt. Ab 1900 wohnte Erich in München und wurde Mitglied in der Künstlervereinigung die ‚Scholle‘, war regelmäßig auf deren Ausstellungen vertreten und betätigte sich als Plakatzeichner und Illustrator für die ‚Jugend‘. Des Öfteren beschickte er die Berliner Sezession, den Deutschen Künstlerbund und andere große Ausstellungen in Dresden, Düsseldorf und anderen Städten. 1904/05 bauten sich die Erlerbrüder in Holzhausen am Ammersee ein gemeinsam genutztes Wohnhaus. Als sich 1911 die ‚Scholle‘ aufgelöst hatte, war Erich Erler unter den deutschen Malern eine anerkannte Größe. 1916 verlieh der bayrische König Ludwig ihm den Titel eines ‚Honorarprofessors‘. Nach dem Krieg, an dem er als Kriegsmaler an der Front teilgenommen hatte, zog er mit seiner Frau Olga Lynen nach Icking, wo er sich bereits 1916 ein kleines Landhaus gekauft hatte. Sein eher traditionalistischer Malstil, der im Dritten Reich den Vorstellungen von Kunst entgegenkam, führte dazu, daß sein Werk nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst nicht geschätzt wurde.
Seine Arbeiten gerieten in Vergessenheit und ruhten lange in den Depots. 1946 verstarb er in Icking. Mit der Wiederentdeckung der Schollemaler wurden auch die Gemälde von Erich Erler wieder beachtet. Das Neue Stadtmuseum widmete 2002/2003 dem Künstler eine sehr gelungene und beachtete Ausstellung. Der Freundeskreis der städtischen Museen stellt in einer Artikelfolge im Landsberger Tageblatt das Neue Stadtmuseum und dessen Exponate vor. Den Landsbergern sowie den Interessierten aus der Region sollen damit das Museum und dessen stets wachsenden Sammlungen vorgestellt werden. An dieser Stelle wird auf die Schriftenreihe ‚Kunstgeschichtliches aus Landsberg am Lech‘ und auf die „Landsberger Geschichtsblätter“ des Historischen Vereins hingewiesen, in denen einzelne Sammlungen und Ausstellungsstücke wissenschaftlich aufbereitet werden.“ — Dr. Hans-Jürgen Tzschaschel

Werke (Auswahl)

Auszeichnungen (Auszug)

  • Goldmedaille auf der Münchner Kunstausstellung 1901 und erneut 1919
  • Titel „Professor
  • Königlich Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst

Fußnoten