Gaiwitz

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Gaiwitz

Staat: Deutsches Reich
Gau: Niederdonau
Einwohner (1930): 307
Höhe: 215 m ü. NN
Koordinaten: 48° 54′ 27″ N, 16° 8′ 57″ O
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Gaiwitz befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von der Tschechei vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
Gaiwitzer Kapelle „St. Bartholomäus“.

Gaiwitz ist ein deutscher Ort in Südmähren, Sudetenland, nordöstlich von Znaim gelegen. Nachbarorte sind Proßmeritz im Südosten und Zerotitz im Norden.

Geschichte

Die früheste bekannte urkundliche Nennung von Gaiwitz stammt aus dem Jahr 1275. In einem Besitzverzeichnis des Deutschen Ritterordens aus Hosterlitz vom 15. Mai 1346 ist ein „Niclas de Geywicz“ genannt.

Nach 1621 teilte Gaiwitz seine Geschichte weitgehend mit jener von Bonitz. Seit 1652 wurde in den Kirchenbüchern in Proßmeritz geführt.

20. Jahrhundert

Nach Errichtung des Kunststaates Tschechoslowakei nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde der herrschaftliche Meierhof, zuvor im Besitz der Lobkowitz, zu zwei Drittel auf neue Siedler aufgeteilt bzw. gelangte zum Teil an einen Brünner Bankier. Den Lobkowitz verblieb ein Drittel. Viele deutsche Einwohner verließen Gaiwitz in den nächsten zwei Jahrzehnten aufgrund der Repressionen und Verfolgungen des tschecho-slowakischen Regimes gegenüber der sudetendeutschen Volksgruppe.

1921/22 und 1936/36 wurden bei archäologischen Grabungen steinzeitliche Gräber gefunden.

Nach dem Anschluß des Sudetenlandes an das Deutsche Reich 1938 war Gaiwitz von 1939 bis 1945 zusammen mit Bonitz in die Gemeinde Proßmeritz eingemeindet. Gaiwitz wurde danach wieder selbstständige Gemeinde.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die deutschen Einwohner von Tschechen enteignet und vertrieben. Vor der Vertreibung lag Gaiwitz nahe an der tschechisch-deutschen Sprachgrenze.

Nach 1946 war die Einwohnerzahl rückläufig, etwa die Hälfte der Häuser wurde abgerissen.

Wirtschaft und Infrastruktur (vor der Vertreibung)

Landwirtschaft: Obst- und Weinbau, Gurkenanbau (Ackerfläche um 1900: 464 ha).

Gewerbe: Ziegelei, Meierhof, Kleingewerbe.

Einrichtungen: tschechischsprachige Schule nach 1918 (davor Schulbesuch in Proßmeritz, 1938-1945 deutschsprachig), Kindergarten, Milchgenossenschaft, Raiffeisenkasse, Gemeindebücherei.

Kulturerbe

  • Kapelle „St. Bartholomäus“: 1937 erbaut, eingepfarrt in Proßmeritz

Einwohnerentwicklung

Volkszählung Häuser Einwohner insgesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsch andere
1910 66 279 277 2
1930 81 307 193 114
1961 260
2006 149