Gedächtnisstätte Borna

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Gedächtnisstätte Borna (Groß).jpg

Die Gedächtnisstätte Borna sollte ein zentraler Ort des Gedenkens an die zivilen deutschen Kriegs- und Nachkriegsopfer werden. Die Gedenkstätte des Trägers Verein Gedächtnisstätte e. V. blieb jedoch durch politische Unterminierung und Verbote unvollendet (2009 wurde das Gelände verkauft), wurde jedoch 2014 in würdiger Weise durch die Gedächtnisstätte Guthmannshausen an anderer Stelle vollendet.

Die Gedächtnisstätte

Das Projekt wurde 1992 initiiert, Ideengeber bzw. Spiritus Rector war Oberst a. D. Hans-Joachim Herrmann, zuletzt Wissenschaftlicher Leiter war Peter Hild. Das Objekt liegt 30 km südlich von Leipzig in Borna. Die Anlage sollte aus einem parkähnlichen Gelände mit der Gedächtnisstätte und einem großen Gebäude bestehen, das als Archiv dienen sollte. Damit wollte der Verein Gedächtnisstätte zwei Ziele erreichen:

  • Mehr als 60 Jahre nach dem Krieg sollte endlich eine würdige Gedächtnisstätte für die Millionen zivilen deutschen Opfer von Vertreibung, Bombenkrieg und Gefangenschaft errichtet werden.
  • Mit Bildern, Dokumenten und Filmen sollten das ungeheure Flüchtlingselend, das Grauen des Bombenkrieges und die unmenschlichen Bedingungen in den Gefangenenlagern gesammelt, gesichert und ausgewertet werden, bevor alle Zeitzeugen für immer verstummen.

Die Stätte sollte aus insgesamt 12 Gedächtnissteinen bestehen, die kreisförmig um ein in der Mitte befindliches alles überragendes Kreuz als Zeichen des Abendlandes und dessen, unter welchem 18,5 Millionen deutsche Soldaten im Kampf standen und unter welchem 12 Millionen wehr- und waffenlose zivile deutsche Landsleute den Tod während und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fanden.

Auf der linken, breiten Seite sollte die jeweilige Opfergruppe eingraviert sein, dazu die Anzahl der jeweiligen Opfer. Die Schmalseite sollte die Wappen oder ein graphisches Symbol der Opfergruppe tragen. Darunter sollten bei den Opfern der Vertriebenen die jeweils größeren Städte aus dieser Region folgen. Bei den Bombenopfern sollten die Städte, bei den Schiffsuntergängen die Schiffe und bei den Gefangenen die Lager in den einzelnen Ländern aufgeführt werden. Auf der rechten, breiten Seite jedes Steines sollten Zitate von Dichtern oder Persönlichkeiten eingraviert sein.

Peter Hild in einer Stellungnahme zum Zweck der Gedächtnisstätte:

„Das an den ersten Standorten geplante Symbol im Herzen des Denkmals war ein alles überragendes Kreuz als Zeichen des Abendlandes und dessen, unter welchem 18,5 Millionen deutsche Soldaten im Kampf standen und unter welchem 12 Millionen WEHR- UND WAFFENLOSE zivile DEUTSCHE LANDSLEUTE den Tod im und nach Ende des Zweiten Weltkrieges fanden. In dieser Zahl sind NICHT die gefallenen deutschen Soldaten enthalten, die eine MÖGLICHKEIT hatten, sich zu wehren. Leider ALLE Parteien haben ihren Teil dazu beigetragen, daß Borna als würdiger Ort des Gedenkens an die Opfer unseres Volkes nicht realisierbar war, alle ohne Ausnahme! Ein solcher Ort hat unbedingt Partei unabhängig zu sein, da dort JEDER BESUCHER WILLKOMMEN zu sein hat. Mierendorff, Breitscheid, Freisler, Thälmann, die Toten der ‚Arkona‘ und von Dresden waren Sozialdemokraten, Nationalsozialisten, Kommunisten, Juden, Zivilisten, Unpolitische. Für sie alle, die bspw. durch die Terror-Bombardierungen der Briten und US-Amerikaner als Feinde des Deutschen Reiches starben, steht die Gedächtnisstätte. Ohne die GEDÄCHTNISSTÄTTE wäre kein ‚Zentrum gegen VertreibungEN‘ (ZgV) des BdV (Steinbach/Glotz-Initiative) gegründet worden und die Bundesregierung wäre nicht in Zugzwang gekommen, eine Stiftung ‚Flucht, Vertreibung, Versöhnung‘ zu gründen! Die GEDÄCHTNISSTÄTTE widmet sich allerdings
  • allen deutschen Opfergruppen des Zweiten Weltkrieges (Bombenkriegstote, Tote von Flucht, Vertreibung, Gefangenschaft, Deportation, Internierung, Sklavenarbeit, Vergewaltigung, Mord, Hinrichtungen, Hungertod, Freitod und Tod durch Mangelernährung)
  • AUSSCHLIESSLICH den deutschen Opfern und ist
  • das einzige Konzept, das überhaupt realisiert wurde: 2014 an einem zentralen Platz in unserem Vaterland. Und zur Schande der Unfähigkeit der deutschen Regierungen auf privater Initiative, eigenem Grund und Boden und trotz aller Behinderungen.“

Die ursprünglich geplanten Steine

Den wehr- und waffenlosen Opfern des deutschen Volkes in Trauer und Liebe:

Stein 1:

Für die Millionen getöteten Opfer von Flucht, Vertreibung, Bombenkrieg und Gefangenschaft.

Stein 2:

Für die 290.000 Toten und 2.012.000 Vertriebenen aus Ostpreußen.

Stein 3:

Für die 117.000 Toten und 619.000 Vertriebenen aus Westpreußen und Posen.

Stein 4:

Für die 330.000 Toten und 1.432.000 Vertriebenen aus Pommern.

Stein 5:

Für die 174.000 Toten und 424.000 Vertriebenen aus Ostbrandenburg.
Gedaechtnisstaette-stein.jpg

Stein 6:

Für die 435.000 Toten und 3.153.000 Vertriebenen aus Schlesien.

Stein 7:

Für die 273.000 Toten und 3.000.000 Vertriebenen aus dem Sudetenland, Böhmen und Mähren.

Stein 8:

Für die 560.000 Toten und 2.478.000 Vertriebenen aus Südost- und Osteuropa.

Stein 9:

Für die 500.000 Toten des Bombenkrieges.

Stein 10:

Für die 40.000 Toten auf den Flüchtlingsschiffen.

Stein 11:

Für die 2.000.000 geschändeten Frauen und Mädchen.

Stein 12:

Für die 2.000.000 toten Soldaten und Zivilinternierten in Gefangenschaft.


Ihr Leiden und Sterben ruft laut in das Schweigen der Welt.

Das Gedenken

Entwicklung

Im Dezember 2009 berichtete die Zeitung „Junge Freiheit“ jedoch, daß das Grundstück an die Stadt verkauft worden sei, welche dort ein Altenheim errichten wolle.

Die Zeitung berichtete darüber hinaus in der Ausgabe 1/10 unter der Überschrift „Enttäuschung in Borna“:

„Von den Initiatoren und Unterstützern des Vereins ‚Gedächtnisstätte e. V.‘ war es als Alternative zum geplanten Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin gedacht: Im westsächsischen Borna, etwa 30 Kilometer südöstlich von Leipzig, sollte mit einem kreisförmig angelegten Platz, um den zwölf Granitsteine für die verschiedenen Opfergruppen stehen sollten, einer Dauerausstellung sowie mit Veranstaltungen an die deutschen Opfer des Zweiten Weltkriegs, der Vertreibung sowie der Besatzungspolitik erinnert werden (JF 12/07).
Doch daraus wird nichts: Das im Jahre 2005 zu diesem Zweck von dem Architekten Ludwig Limmer aus dem westfälischen Meerbusch ersteigerte Grundstück geht zu Beginn dieses Jahres in kommunalen Besitz über. Anschließend soll auf diesem Gelände von einem privaten Investor ein Altenheim errichtet werden. [...]
Dabei schien nach der Ersteigerung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Mitteldeutschen Braunkohlen AG eine Umsetzung des Lebenstraums von Limmer in greifbare Nähe gerückt: Der damalige Bürgermeister von Borna unterstützte das Vorhaben. Erst wenige Wochen vor der geplanten Aufstellung eines Gedenkkreuzes änderte sich diese Haltung, nachdem durch Linkspartei und Antifa Informationen des nordrhein-westfalischen Verfassungsschutzes verbreitet wurden, nach denen zwischen dem Verein Gedächtnisstätte und dem mittlerweile verbotenen Collegium Humanum (CH) eine enge personelle und institutionelle Verwandtschaft bestehen soll. Die Aufstellung des Gedenkkreuzes wurde untersagt. Gleichzeitig warnten Linkspartei und Grüne davor, daß sich die geplante Erinnerungsstätte ‚zu einem überregionalen Sammelpunkt der rechten Szene‘ entwickeln könne. Regelmäßig gab es nun Protestdemonstrationen, zudem kam es zu Anschlägen auf die Einrichtung.
Seit Ende 2007 mehrten sich allerdings auch die internen Auseinandersetzungen zwischen dem Verein Gedächtnisstätte und der nach dem Tode von Ludwig Limmer im April 2006 alleinigen Eigentümerin des Grundstücks, Gisela Limmer. Eine zentrale Streitfrage war, ob in den Räumen der Gedächtnisstätte auch Veranstaltungen politischer Parteien abgehalten werden könnten. Während sich der ehemalige Geschäftsführer des Vereins, Peter Hild, dagegen aussprach, hatten andere Akteure der Gedächtnisstätte und Gisela Limmer gegen eine solche Nutzung — unter anderem durch die NPD – nichts auszusetzen.
Ungeachtet dieser Entwicklung blieb der politische Druck weiterhin bestehen. Nachdem am 7. Mai 2008 das Collegium Humanum einschließlich des als Teilorganisation eingestuften Vereins Bauernhilfe e. V. vom damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) verboten worden war, verlangten die örtlichen Mandatsträger der Linkspartei, der Grünen und der SPD von der sächsischen Staatsregierung eine ebenso „klare und unmißverständliche Haltung" gegenüber der Einrichtung in Borna.
So behauptete etwa die Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz (Linkspartei), nach den Vereinsverboten bestehe die Gefahr, daß Borna ‚zum Ausweichquartier der Holocaust-Leugner und Geschichtsrevisionisten‘ werde, solange der Freistaat nicht ebenso entschlossen handle. Viel zu lange habe das sächsische Innenministerium vor ‚den tatsächlichen Gefahren der Gedächtnisstätte beharrlich die Augen verschlossen‘. Köditz verlangte von der Landesregierung, eine Bundesratsinitiative mit dem Ziel, das Verbot des Vereins Gedächtnisstätte einzuleiten, da dieser nach ihrer Auffassung ‚eine Unterorganisation des bereits verbotenen Collegiums Humanum‘ sei.
Nachdem die Landesregierung diesem kontinuierlichen Drängen nachgab, den Verein seit 2008 durch den Sächsischen Verfassungsschutz beobachten ließ und Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) ihn als ‚rechtsextrem‘ einstufte, verkaufte Limmer das Grundstück im Mai dieses Jahres schließlich an die Stadt Borna. Der entsprechende Vertrag wird am 1. Januar 2010 wirksam.
Nach der Veräußerung des Grundstücks war es dem Verein Gedächtnisstätte nur noch möglich, bis Juli dieses Jahres seine Aktivitäten in Borna aufrechtzuerhalten. Die letzte von ihm organisierte Veranstaltung fand am 18. Juli auf dem Bornaer Grundstück statt. Dabei wurde zum Teil sehr deutliche Kritik an Limmer laut, da diese das Areal ohne Rücksprache mit dem Vorstand des Vereins verkauft habe. Da es sich bei dem Preis nach Recherchen der jungen Freiheit um eine ‚hohe sechsstellige Summe‘ handeln soll, wurde zudem der Verdacht der persönlichen Vorteilsnahme laut. Umgekehrt befürchten die Linkspartei und die lokale Antifa, daß sich der Verein ‚mit diesem hohen Betrag finanziell sanieren‘ und dann an einem ‚anderen Ort eine ähnliche Immobilie erwerben und dort wiederum seine revisionistische Arbeit fortsetzen‘ könne.
Enttäuscht von dem Verkauf des Grundstücks sind nach Informationen der JF zahlreiche Spender, die für den Erhalt und Ausbau der Gedächtnisstätte bis zu fünfstellige Summen investiert haben. Zum Teil fordern sie, wie etwa der Schutzbund für das Deutsche Volk, einen erheblichen Teil des gespendeten Geldes zurück.“

In einer späteren Ausgabe berichtigte die „Junge Freiheit“, daß das Grundstück zwar nicht an die Stadt selbst, sondern an den Träger des Altenheims verkauft worden sei, was jedoch an der Grundsätzlichkeit des Desasters nichts ändert.

Siehe auch

Verweise

Filmbeiträge

Filmbeiträge des Vereins Gedächtnisstätte (die Inhalte überschneiden sich zum Teil):