Schramm, Georg

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Georg Schramm

Georg Schramm (Lebensrune.png 11. März 1949 in Bad Homburg vor der Höhe) ist ein deutscher Psychologe und Kabarettist.

Leben

Herkunft und Familie

Georg Schramm wurde 1949 in Bad Homburg/Hessen als Sohn eines Hilfsarbeiters und einer Hausfrau geboren. Er ist verheiratet, Vater von drei Kindern und lebt in Badenweiler im Markgräflerland.[1]

Ausbildung

Nach dem Abitur (1967) versuchte sich Georg Schramm an einer Karriere bei der Bundeswehr. Als Zeitsoldat auf drei Jahre verpflichtet, kam der erklärte Schußwaffenfreund bis in den Rang eines Leutnants. Einen weiteren Aufstieg verhinderte dann sein Hang zu kritischen politischen Äußerungen. Als es im politischen Unterricht der Offiziersschule um den NATO-Doppelbeschluß ging, sprach sich Schramm so vehement gegen diesen aus, daß er die Ausbildung abbrechen mußte, obwohl er beim Einzelkämpferlehrgang als Jahrgangsbester abgeschlossen hatte. Nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr absolvierte Schramm von 1970 bis 1976 ein Psychologiestudium an der Universität Bochum, das er mit Diplom abschloß.[1]

Wirken

Ab 1976 arbeitete Georg Schramm als Psychologe in einer Reha-Klinik in Allensbach am Bodensee. Parallel zu diesem Beruf baute er aber bereits seine dritte Laufbahn als Kabarettist auf. Bei einer privaten Feier im Schäferhundeheim Markelfingen am Bodensee fiel er mit einer kabarettistischen Einlage auf.[1] Seit 1992 ist Schramm hauptberuflich Kabarettist.

Kabarett

Georg Schramm (2006)
als Rentner Lothar Dombrowski

Schramm zeigt politisches Kabarett und zählt zu den scharfzüngigsten Vertretern seines Genres in der BRD. In seinen polemischen Texten kritisiert er häufig den herrschenden Zeitgeist, indem er diesen mit den klassischen Bildungsidealen konfrontiert, und das kapitalistische Wirtschaftssystem. Die Grenze zwischen Spaß und Ernst wird von ihm dabei oft verwischt.

Er spielt in seinen Auftritten vor allem die Kunstfiguren:

  • des einarmigen, nörgelnden und altpreußischen Rentners Lothar Dombrowski
  • des vom langen Militärdienst gezeichneten Oberstleutnants Sanftleben, Presseoffizier und Kommunikationsbeauftragter
  • des mental in der Vergangenheit lebenden hessischen Sozialdemokraten und Gewerkschafters Drucker August, der bald in Rente geht (eine Figur, die in Teilen seinem verstorbenen Vater ähneln soll)
  • des stets rheinischen Frohsinn versprühenden, ewig kalauernden Pharmareferenten

Schramm trat von 2000 bis 2006 als ständiger Gast in der Fernsehsendung „Scheibenwischer“ im Ersten auf, die er nach Dieter Hildebrandts Abschied seit 2003 mit leitete. Am 24. April 2006 kündigte er nach konzeptionellen und persönlichen Differenzen mit Mathias Richling und Bruno Jonas seinen Ausstieg aus der Sendereihe an. Seine Nachfolge übernahm am 29. Juni 2006 der Kabarettist Richard Rogler.

Seit Januar 2007 empfing Georg Schramm zusammen mit Urban Priol einmal im Monat in der Kabarett-Reihe „Neues aus der Anstalt“ im ZDF Kollegen und Gäste und analysierte dort aus der Sicht einer psychiatrischen Tagesklinik das aktuelle politische Geschehen.[2]

Im Jahr 2004 war Georg Schramm zudem in einer kleinen Rolle in Jo BaiersStauffenberg“-Verfilmung zu sehen.

Im September 2007 erschien sein erstes Buch mit dem Titel „Lassen Sie es mich so sagen – Dombrowski deutet die Zeichen der Zeit“, in dem er Texte aus seinen Kabarettprogrammen von 1983 bis 2007 Revue passieren läßt.

Nach 36 Folgen verließ Schramm im Juni 2010 die ZDF-Satire-Sendung „Neues aus der Anstalt“. Er wolle wieder „live“ auf der Bühne auftreten. Dies sei mit seinem Fernseh-Engagement zeitlich nicht vereinbar.[3] „Neues aus der Anstalt“ startete im Januar 2007 und wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.

Filmbeiträge

Ärztestreik


Bildungsniveau

Soloprogramme seit 1985

  • Solche Männer hat das Land
  • Dein Platz an der Sonne
  • Schlachtenbummler
  • Ans Eingemachte – Best Of
  • Mephistos Faust 2001 bis 2004
  • Thomas Bernhard hätte geschossen (Regie: Rainer Pause) seit 2005

Veröffentlichungen

  • 1998 Bunter Abend für Revolutionäre: Ein satirischer Festakt zur 1848er Revolution. (Hörbuch, mit Matthias Deutschmann, Georg Schramm und Helmut Lörscher)[4]
  • Lassen Sie es mich so sagen – Dombrowski deutet die Zeichen der Zeit, 2007[5] ISBN 978-3-89667-348-0
  • Thomas Bernhard hätte geschossen (DVD, Audio CD, Darsteller: Georg Schramm, Regisseur: Rainer Pause)

Zitate

  • Interessensverbände machen die Politik. Die ziehen die Fäden, an denen politische Hampelmänner hängen, die uns auf der Bühne der Berliner Puppenkiste Demokratie vorspielen dürfen. Diese Politfiguren dürfen dann in den öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten bei den Klofrauen Christiansen und Illner ihre Sprechblasen entleeren. Und wenn bei der intellektuellen Notdurft noch was nachtröpfelt, dann können sie sich bei Beckmann und Kerner an der emotionalen Pißrinne unter das Volk mischen.“ – Georg Schramm im Oktober 2003 in der ARD-Sendung Scheibenwischer
  • Es ist ein historischer Verdienst von Rot-Grün, Deutschland reibungslos in die Riege kriegführender Länder zurückgeführt zu haben. Wenn man sich vorstellt, wir wären auf dem Balkan einmarschiert mit einem Führungsduo Stoiber/Schönbohm, Innenminister Koch, da wäre die Bundeswehr auf dem Balkan gar nicht angekommen, sondern an der Heimatfront im Straßenkampf steckengeblieben. ... Es ist auf dem Balkan eine Lebenslüge von Grünen und Pazifisten zerbrochen, sie haben festgestellt, daß der Kalte Krieg die friedfertigste Zeit unseres Lebens gewesen ist, das haben sie sich so nicht vorgestellt...

Auszeichnungen

Georg Schramm erhielt u. a.

Außerdem den

  • Markgräfler Gutedelpreis

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 Munzinger-Archiv GmbH, 2006
  2. „Einer fliegt übers Grundgesetz“, Tagesspiegel, 21. Januar 2007
  3. „Neues aus der Anstalt“ – Georg Schramm verläßt ZDF-Satiresendung, Der Spiegel, 25. Mai 2010
  4. [1]
  5. Büchernachlese Rezension von Ulrich Karger zu Lassen Sie es mich so sagen – Dombrowski deutet die Zeichen der Zeit
  6. Stern des Jahres 2001
  7. Schweizer Kabarett-Preis Cornichon 2005
  8. Der nach dem jüdischen Psychoanalytiker und Philosophen Erich Fromm (* 1900; † 1980) benannte Preis geht jährlich an Menschen, die „Hervorragendes für den Erhalt oder die Wiedergewinnung humanistischen Denkens und Handelns“ leisten.