Georgische Legion
Die Georgische Legion war ursprünglich eine Einheit des Heeres des Deutschen Kaiserreiches im Ersten Weltkrieg, der vor allem Georgier angehörten. Sie wurde erneut im Rahmen der Ostlegionen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg aufgestellt und erhielt aus Traditionsgründen denselben Namen.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
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Die Legion bestand während des Ersten Weltkrieges beim Deutschen Heer von 1915 bis 1917 und während des Zweiten Weltkrieges bei der Wehrmacht von 1941 bis 1945.
Im Ersten Weltkrieg wurde die Legion aufgestellt von Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg, deutscher Verbindungsoffizier zur Kaiserlich Ottomanischen Armee.
- „So sehr liebenswürdig und gastlich die Kaukasier und insbesondere die ritterlichen Georgier sind, so ist ihre Geselligkeit für den Arbeitsmenschen doch außerordentlich anstrengend. Alle Feste dauern bis in die frühen Morgenstunden und man muss sehr viel trinken. [...] Wenn es sich bei der Expedition unserer Truppen in Südgeorgien auch nicht um schwere Kämpfe gehandelt hatte, so hatten sie dem Jägerbataillon doch 4 Tote und 12 Schwerverwundete gekostet. Unsere Freundschaft mit den Georgiern war mit deutschem Blut besiegelt worden.“ – Friedrich Freiherr Kreß von Kressenstein
Inoffiziell kämpften Teile die Legion nach der eigentlichen Auflösung (um 1917) bis 1920 an der Seite der deutschen Freiwilligen unter Oberstleutnant Friedrich von der Goltz. In 1921 wurde Georgien von der Sowjetunion annektiert und der bolschewistische Terror nahm seinen Lauf.
Ziel und Stärke
Ihr Kriegsziel war die staatliche Unabhängigkeit Georgiens vom Russischen Kaiserreich bzw. der Sowjetunion, die von den jeweiligen deutschen Behörden bei einer militärischen Kooperation zugesichert worden war und soll zuletzt im Ersten Weltkrieg eine Stärke von 1.800 und im Zweiten Weltkrieg eine Stärke von 30.000 bis 40.000 Mann gehabt haben, auch bei der Waffen-SS und beim Sonderverband Bergmann.
Georgische Bataillone der Wehrmacht
- Bataillon 795 „Schalwa Maglakelidse“ – Kampfeinsätze: 1942 in Nordossetien, 1943 in Frankreich
- Bataillon 796 – Kampfeinsatz: 1942–1943 in Tuapse, nördlicher Kaukasus
- Bataillon 797 „Giorgi Saakadse“ – Kampfeinsatz: 1943–1944 in Frankreich
- Bataillon 798 „König Irakli II. Bagrationi“ – Kampfeinsatz: 1943–1944 in Frankreich
- Bataillon 799 „König David Bagrationi-Agamaschenebli“ – Kampfeinsatz: 1943–1944 in Frankreich
- Bataillon 822 „Königin Tamara“ – Kampfeinsätze: 1943–1944 in Frankreich, Insel Texel, Niederlande
- Bataillon 823 „Schota Rustaweli“
- Bataillon 824 „Ilia Tschawtschawadse“ – Kampfeinsatz: 1944 in Lemberg
Kommandeure
Erster Weltkrieg
- Leo Kereselidse
- Horst Schliephack
- Oberleutnant Graf von Galen am 29. November 1916
- Von Galen kam vom Kürassier-Regiment „von Driesen“ (Westfälisches) Nr. 4 und fand die Legion in einer Stärke von 800 Mann bei Trapezunt am Schwarzen Meer vor.
Siehe auch
Literatur
- Werner Zürrer: Zur Geschichte der Georgischen Legion im Ersten Weltkrieg, in: „Militärgeschichtliche Zeitschrift“. Band 23, Heft 1, Seiten 85–104
- Werner Zürrer: Kaukasien 1918–1921. Der Kampf der Großmächte um die Landbrücke zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer. Verlag Droste, Düsseldorf 1978
- Wolfgang Herterich / Reinhard Dotzauer / Walter Stegmüller: Deutsche Militärmission in der Türkei – Die Georgische Legion, 2012