Wagner, Gerhard (1950)

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Schriftsteller Gerhard Wagner (Stuttgart)

Gerhard Gottfried Wagner (Lebensrune.png 1. Mai 1950 in Bietigheim; Todesrune.png18. Juli 2011 in Stuttgart) war ein deutscher Schriftsteller und Sprachschützer. Bis zu seinem Tod arbeitete Wagner an einem umfangreichen Werk über das Leben um den Gaisburger Gaskessel, den größten noch in Betrieb befindlichen Scheibengasbehälter in Europa.

Leben und Wirken

„Eiweißriegel gegen Zwangsdiät“ von Gerhard Wagner für Steffen Hammer (Noie Werte), in „Die Burg – Die Kreuzritter-Stimme“, Heft Nr. 4, 2. Mai 1993, S. 17
Gerhard Wagner als „Aktionskünstler“ am Schillerdenkmal auf dem Stuttgarter Schillerplatz am 27. Januar 2008

Ab dem 7. Lebensjahr wuchs Wagner in Franken auf. Nach einer Buchhandelslehre in Fürth lebte er zwischen 1972 und 1974 zwei Mal mehrere Monate in Cill Rónáin auf Inishmore, einer Insel vor der irischen Westküste. Nach der Rückkehr aus Irland arbeitete er zur Sicherung des Lebensunterhalts halbwöchentlich als Buchhändler, um sich ansonsten dem Schreiben zu widmen. 1971 war eine erste Erzählung erschienen.

1975 begründete er die „Nürnberger Blätter für Literatur“, die er bis 1980 herausgab. Darin (1975) auch die erste Veröffentlichung von Gerhard Falkner (Lebensrune.png 15. März 1951 in Schwabach). Die Zeitschrift wurde von 1980 bis 1990 von dem Schriftsteller und Rundfunkautor Reinhard Knodt unter dem Titel „Nürnberger Blätter – Zeitschrift für Philosophie und Literatur“ weitergeführt. Wagner besuchte bis 1982 ein Priesterseminar in Stuttgart. Er lebte seit 1984 im Stuttgarter Stadtteil Gaisburg.

Kreuzritter für Deutschland

Ende 1992 suchte Wagner Kontakt zu den Kreuzrittern für Deutschland, nachdem er zahlreiche Zeitungsartikel über ihre Aktionen in Stuttgart gelesen hatte. Hierzu besuchte er sie immer in ihrem Klubraum in der Gaststätte „Kolbstube“ auf. Es entstand, trotz einer Differenzen, eine Freundschaft, und die KfD-Führung war überrascht und erfreut, wie viele Gemeinsamkeiten es doch gab. 1993 war Wagner auch als Gastautor in der Kreuzritter-Stimme „Die Burg“ tätig. Am 2. Mai 1993 lud er die Kreuzritter zu einem Gespräch mit „aufgeschlossenen Persönlichkeiten aus allen Schichten des Volkes, den politischen Parteien und dem Kulturbetrieb“ in den „Theatersaal der Friedenau“ an der Stuttgarter Rotenbergstraße im Osten der Stadt ein, um „die Mauern zu überwinden, mit denen die deutsche Gesellschaft ihre patriotisch gesinnte Jugend ausgrenzt“. Wagner hielt dabei einen beeindruckenden Vortrag, danach unterhielten sich die rund 40 Kreuzritter mit den wenigen Besuchern, die sich getraut haben, an der Begegnung teilzunehmen. Dennoch war der Austausch mit den vorhandenen Gästen intensiv, aber jederzeit freundlich. Freunde und Bekannte des Autors waren anwesend, aber auch zwei Lehrer sind aus Fürth (Bayern) angereist. Kein Politiker der Systemparteien hatte sich getraut, die Einladung Wagners anzunehmen.

„Ein solches Panorama steht hinter den Wänden dieses Saales, in dem gewiß nicht wenige von denjenigen sitzen, welchen die oben genannten Tribute angehängt werden. Es sind die Kreuzritter für Deutschland, die ich in diesen Saal eingeladen habe, ‚zum Gespräch‘ mit anderen, gleichermaßen verschiedenen Menschen, die Sie alle zusammen mit Recht erwarten, von mir zu hören, wieso dies hier stattfinden soll. Zu recht – obschon eine Einladen zum Gespräch eigentlich keiner Begründung bedarf, spricht sie doch für sich selbst. Aber wieso mit den ‚Kreuzrittern‘? Was spricht für die ‚Kreuzritter‘? Etwa „Körperverletzung mit Todesfolge“? Geilheit auf Gewalt im Nazi-Lendenschurz? ‚Kultur und moralische werte des deutschen Volkes‘? So steht es im Programm der ‚Kreuzritter‘ zu lesen. […] In Ordnung, könnte man denken, der Wagner hat die ‚Kreuzritter‘ eingeladen, weil er ihr Programm gut findet, und jetzt so etwas wie eine Promotion-Veranstaltung durchziehen möchte. […]
Ich hatte mich entschlossen, zu den übelsten Typen zu gehen und war auf junge Leute gestoßen, die sich an einem Geistlichen Ritterorden orientieren. Wenigstens fragte mich einer der Jungens, ob ich denn keine Angst hätte. Ich dachte, er meinte, Angst davor, verprügelt zu werden, und sagte ‚nein‘, und dann erst ‚wovor‘, woraufhin er lachte und den Verfassungsschutz nannte. ‚Da bin ich ja nicht schlecht beschützt‘, war meine Antwort, welche Ehre für einen deutschen Schriftsteller, diesen Schutz zu genießen! Darauf war man nicht er seit 1968 stolz! […] Die damals grölten, lassen sich heuer landauf und landab in den Stadtmagazinen bejubeln, 25-jähriges Dienstjubiläum der Empörer von beruf, so auch in Stuttgart, wo ein stadtbekannter Kabarettist mit dem Pflasterstein prahlt, den er damals in ein Schaufenster geworfen hatte – und seit dem in einem Einweckglas aufbewahrt. Darüber wird mit dem Charme von angejahrten Spirituosenvertretern hinweggezwinkert, während in der Zeitung Gruselartikel über die Kreuzritter erscheinen, die mehr mit den Nebeln von Avalon gemeinsam haben als mit dem gesellschaftlichen Auftrag, den der Journalismus zu erfüllen hat.
Wie vergiftet das Klima tatsächlich hier ist, bekommt ein jeder zu spüren, der das Foyer des Rotebühl-Kultur-Zentrums betritt und unter den zahllosen Pappschildern, worauf in allen Sprachen ‚Willkommen‘ zu lesen ist, ein deutsches vermißt. Alleine die Frage danach wird als Fremdenfeindlichkeit ausgelegt, dem Totschlagwort dieser Völkerwanderungsjahre, in denen die Frage nach dem Eigenen nur dann nicht tabuisiert ist, wenn man nicht zum deutschen Volk gehört wie Vaclav Havel, der sich als tschechischer Staatspräsident dagegen verwahrt, daß sein Land zum Sammellager für Asylanten werde. Wem dies für Deutschland nicht behagt, der gilt schon als rechtsradikal […] ‚Liebe Deutschland, oder verlasse es‘. Einen solchen Aufkleber der Kreuzritter fand ich neulich auf einem Auto. Auch wenn man da verschiedener Ansicht sein kann, es läßt sich nicht bestreiten, daß da jemand seine Heimat liebt. Niemand behauptet, daß eine solche Liebe der einzige Weg der Selbsterkenntnis sei. Es sollte ab auch niemand bezweifeln, daß in der alten Bundesrepublik das Aufkeimen einer solchen Liebe systematisch erstickt, patriotische Ideale ersetzt wurden durch ‚Sex and Drugs and Rock and Roll‘, bzw. das Engagement für andere Völker, Basken, Indianer, Aborigines, ‚Deutschland halt’s Maul‘, die Spitze des Eisbergs der Inländerfeindlichkeit. ‚Kultur und moralische Werte des deutschen Volkes‘. Sie, und nicht die Konditionierung auf dem ‚american way of life‘ sind von zentraler Bedeutung für die Zukunft Europas. Wenn wir vor dem Hintergrund dieses 20. Jahrhunderts in freier Selbstbesinnung die Wurzeln unserer Werte entdecken, werden wir als Herz der Völker um uns herum die Integrationskraft erbringen, die nötig ist, den Frieden zu wahren. […]
Selbstbesinnung: Die Voraussetzung wahrer Internationalität. ‚Weltliteratur‘ ist ein deutscher begriff! Wir Deutsche sind es, die ‚seit Fichte eine eigene, christlich inspirierte Antwort haben‘, sagte bereits 1984 der Stuttgarter Professor Rohrmoser zum Thema ‚Westliche Katastrophe‘, eine Antwort, die nur ‚wiederentdeckt‘ und neu erworben werden muß, damit sie zum Segen gerate. Europa oder Abendland – die Deutschen werden ihrer Aufgabe als Mitte zwischen Ost und West nur gerecht werden können, wenn sie sich auf ihre geistigen Ursprünge besinnen. Der Umgang mit dem Fremden setzt das Bewußtsein des Eigenen voraus, wofür die Fremdenpolitik des Königreichs Preußen als ein gelungenes Beispiel steht. […] Die Kreuzritter sind eine Interessengemeinschaft, keine Partei. Es bleibt auch offen, welche politische Kräfte sich der erwachende Patriotismus schaffen wird. Er wird sich aber durchsetzen, weil er die Alternative zur Mickey-Mouse-Konditionierung ist, von der jetzt auch Osteuropa bedroht wird. Die Folgen dieser Konditionierung lassen sich nur langfristig überwinden. An einem tage wurde Rom nicht gebaut. Doch sei der heutige tag ein kleiner Wegstein, hin zum Gespräch.“[1]

Wagner gehörte zu den langjährigen Unterstützern von Andreas J. Voigt während dessen Gesinnungshaft, obwohl er wußte, daß der Briefverkehr überwacht und seine Daten notiert werden.

Sprachschutz

1997 begründete er ein gegen die Rechtschreibreform gerichtetes Volksbegehren, den „Gaisburger Marsch gegen die Rechdschreiprephorm“ (benannt nach dem Gaisburger Marsch, einem schwäbischen Eintopfgericht).

Krautwickel-Wettbewerb

Im Jahre 2000 wurde der Wettbewerb das erste Mal ausgetragen. Der Gewinner war der Gerhard Wagner, der den Wettbewerb gemeinsam mit Giorgios „Georg“ Chatzitheodorou entwickelt hat. Seitdem wird dieser Wettbewerb einmal im Jahr im Restaurant Theater Friedenau durchgeführt und erfreut sich großer Beliebtheit. Der Gewinner erhält am Ende einen Wanderpokal überreicht.

Tod

Wagner starb nach längerer Krankheit am 18. Juli 2011 und wurde auf dem prominenten Stuttgarter Pragfriedhof beigesetzt.

Zitate

  • „‚Schiller war Faschist!‘ Mit diesen Worten war mir Fünfzehnjährigem 1965 mein um sieben Jahre älterer Bruder als 68er-Phantast über den Mund gefahren, mit dem ich Schiller pries, als die Mutter Hefeteig machte.“ — Gerhard Wagner, 2008
  • „Als der Ministerpräsident noch im Landtag war, stritt er (1996) gegen die (inzwischen in ihren schlimmsten Fehlern korrigierte) Rechtschreibreform, laut der man ‚Greuel‘ nun als ‚Gräuel‘ schreiben soll. Weniger weise wollte er 2005 die deutsche Sprache zur ‚Freizeitsprache‘ erklären. Ist doch mit Schiller die Sprache der Spiegel einer / Nation, wenn wir in diesen Spiegel / schauen, so kommt uns ein großes / treffliches Bild von uns selbst daraus / entgegen.“ — Gerhard Wagner über Günther Oettinger 2009 in seinem Blog

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

  • 1978 Kulturförderpreis der Stadt Erlangen für Literatur
  • 1987 Förderpreis der Stadt Erlangen
  • 1988 Literaturstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
  • 1990 Jahresstipendium für Literatur des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst in Baden-Württemberg

Schriften (Auswahl)

  • Anhäufungen. Eine Liebesgeschichte. Illustrationen von Wolfgang Turba. Raith, Starnberg 1971. ISBN 3-921121-14-0
  • Schönes Wochenende. Erzählungen. Benziger, Zürich und Köln 1975. ISBN 3-545-36240-X
  • Die Tage werden länger. Erzählung. Benziger, Zürich und Köln 1978. ISBN 3-545-36278-7
  • Fahrtenbuch für den Mann im Mond. Prosabilder. Nagel u. Kimche, Zürich 1988. ISBN 3-312-00139-0
  • Aus dem alten Westen in die neue Mitte, in „Die Burg – Die Kreuzritter-Stimme“, Heft Nr. 4, Stuttgart 2. Mai 1993, S. 9–17
  • Das Tor – Zum 100-jährigen Jubiläum des VFB Stuttgart, Artlantis, Stuttgart 1993
  • Martin Frischauf (Hrsg.): Stuttgart feiert die WM mit Freunden aus der ganzen Welt. Die FIFA-Fussball-Weltmeisterschaft 2006. Text von Gerhard Wagner. Neuer Sportverlag, Stuttgart 2006. ISBN 3-938023-13-9. Neuauflage unter dem Titel Deutschlands schönste Fankurve. ISBN 3-938023-16-3

Fußnoten

  1. Auszug aus Gerhard Wagners Vortrag im „Theatersaal der Friedenau“ am 2. Mai 1993, in: „Die Burg – Die Kreuzritter-Stimme“, Heft Nr. 5, 9. Juli 1993, S. 15–20