Gesundbrunnen (Berlin)

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Gesundbrunnen

Staat: Deutsches Reich
Landkreis: Berlin-Mitte
Einwohner (2011): 83.567
Bevölkerungsdichte: 13.927 Ew. p. km²
Fläche: 6 km²
Postleitzahl: 13347,13353, 13355, 13357, 13359, 13409
Gesundbrunnen befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Berlin

Gesundbrunnen ist ein Ortsteil im Bezirk Mitte von Berlin. Der heutige Ortsteil entstand 2001 durch Teilung des ehemaligen Verwaltungsbezirks Wedding.

Lage und Erschließung

Im Westen grenzt Gesundbrunnen an den Ortsteil Wedding, im Norden an die Bezirke Reinickendorf und Pankow mit dessen – im Osten gelegenen – Ortsteil Prenzlauer Berg. Im Süden liegt der Ortsteil Mitte.

Hauptverkehrsachse des Ortsteils sind die Bad- und Brunnenstraße, die den Ortsteil von Nord nach Süd durchqueren. Im Süden endet der Gesundbrunnen an der Bernauer Straße und im Norden und Osten auf der Linie Louise-Schroeder-Platz – Reginhardstraße – Ritterlandweg – Provinzstraße – Kühnemannstraße – S-Bahn-Trasse (Nordbahn) – Mauerpark. Wichtigste Station des öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs im Ortsteil ist der Umsteigebahnhof Gesundbrunnen.

Durch Gesundbrunnen fließt die Panke.

Der Name Gesundbrunnen geht auf eine in der Nähe des späteren Luisenbades entdeckte mineralhaltige Quelle zurück, der heilende und jugenderhaltende Eigenschaften nachgesagt wurden. Durch starke Bautätigkeit im Umfeld der Quelle wuchs die Siedlung zu einem eigenen Stadtteil heran.

Geschichte

Daß der Ortsteil den Namen Gesundbrunnen erhielt, hängt mit der Entdeckung einer Quelle zusammen. Die eisenhaltige Quelle wurde 1748 zum ersten Mal erwähnt. Sie wurde untersucht und ihre Heilkraft durch den Chemiker Andreas Sigismund Marggraf festgestellt. Der Hofapotheker Heinrich Wilhelm Behm erwarb 1751 das königliche Privileg, hier eine Heil- und Badeanstalt einzurichten. Behm ließ den König wissen, daß die Eigenschaften der Quelle die jener in Bad Freienwalde und in Bad Pyrmont übertreffe. Friedrich II. veranlaßte daraufhin, das Gutachten durch das Obercollegium Medicum zu prüfen. Das Wasser gefror auch bei Frost nicht. Daraufhin gab es Förderungen des Königs. Nach dem königlichen Förderer wurde der Ortsteil zunächst „Friedrichs-Gesundbrunnen“ getauft.

Behm begann im Laufe des Jahres 1758 mit der Anlage des Gesundbrunnens. Im Jahr 1760 gab er eine kleine Werbeschrift mit dem Titel „Vorläufige Nachricht von dem Gesundbrunnen“ heraus.

Die Heilquelle, die jährlich das Wasser zu mehr als 1.000 Wannenbädern gab, wurde in Backstein eingefaßt, dazu ein sechseckiges Brunnenhäuschen mit großen Rundbogenfenstern errichtet. Darum gruppierten sich ausgedehnte Gartenanlagen, Bade- und Trinkhäuser. 40 Kurgäste konnten in den Logierhäuschen nächtigen und Linderung für chronische und rheumatische Krankheiten und Augenleiden erhalten. Der König selbst logierte hier mit seinem Gefolge, wenn er zur Inspektion der nahe gelegenen Artillerieübungsplätze kam. 1799 besuchte Königin Luise das Heilbad und gestattete fortan das Bad nach ihrem Namen „Luisenbad“ zu benennen.

So entwickelte sich die Gegend um den Friedrichs-Gesundbrunnen durch private Initiative zur zweiten Siedlungswurzel des Wedding.

Zur Zeit der Weimarer Republik war der Wedding auch eine Hochburg des linken Terrors und als Roter Wedding bekannt. Am 1. Mai 1929 kam es zu einem terroristischen Angriff der stalinistisch geführten Kommune auf die Bevölkerung in Wedding. An der Wiesen- Ecke Uferstraße kamen 19 Menschen ums Leben.

Aus dem Ortsteil stammt der Fußballclub Hertha BSC. Hier an der Behmstraße bezog er 1904 seinen ersten festen Platz mit Vereinsheim, der bereits 1900 hier eingerichtet worden war. Im Jahr 1923 wurden dann auf der gegenüberliegenden Straßenseite das Stadion am Gesundbrunnen (im Volksmund abgeleitet vom Ortsteil auch „Plumpe“ genannt) erbaut. Hier feierte Hertha seine beiden deutschen Meisterschaften 1930 und 1931. Die Spielstätte bot 35.239 Zuschauern Platz. Nachdem das Stadion im April 1945 durch Bombentreffer schwer beschädigt worden war wurde es in der Folge abgerissen. An seiner Stelle entstand auf dem Gelände zwischen Behmstraße, Swinemünder Straße, Bahntrasse und Berliner Mauer in den 1960er- und 1970er-Jahren eine der wenigen West-Berliner Plattenbausiedlungen mit Waschbetonfassaden.

Von Oktober 1941 bis April 1942 wurde ein Flakturm im Volkspark Humboldthain mit zugehörigem Leitbunker gebaut.

In Folge des Krieges zerstörten die Bombenangriffe unzählige Häuser und Straßen, fast aller Kirchen des Gesundbrunnens und kosteten vielen Menschen das Leben. Das Kriegsende brachte zuerst ganz Berlin – so auch dem Gesundbrunnen – die Herrschaft der sowjetischen Besatzungsmacht. Die Folge waren in der ersten Zeit zahlreiche Übergriffe, Vandalismus und Plünderungen in den Wohnungen so wie unzählige Vergewaltigungen.

Am 9. November 1989 war die Bösebrücke (umgangssprachlich auch „Bornholmer Brücke“ genannt) am S-Bahnhof Bornholmer Straße der Schauplatz für die Wende. An dieser Grenzübergangsstelle zum damaligen Stadtbezirk Prenzlauer Berg wurde in der Nacht der unblutigen Revolution die Berliner Mauer geöffnet.

Seit dem Fall der Mauer nahmen die Besucherströme für Berlin und sein Umland kontinuierlich zu und damit – aufgrund des Knotenpunktes aus U- und umgebauten S-Bahnhof sowie des Fernbahnhofs Gesundbrunnen – die Verkehrsbeziehungen aus und nach Gesundbrunnen. Zu einem Kristallisationspunkt des Quartiers entwickelte sich als Einkaufszentrum das 1997 eröffnete Gesundbrunnen-Center.