Leopardi, Giacomo

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Giacomo Leopardi)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Giacomo Leopardi

Giacomo Taldegardo Francesco di Sales Saverio Pietro Graf Leopardi (Lebensrune.png 29. Juni 1798 in Recanati; Todesrune.png 14. Juni 1837 in Neapel) war ein italienischer Dichter, Essayist und Philologe, dem neben Alessandro Manzoni eine entscheidende Rolle bei der Erneuerung der italienischen Literatursprache im 19. Jahrhundert zukam.

Leben

  • 29. Juni 1798: Giacomo Leopardi wird in Recanati bei Macerata (Italien) als Sohn von Monaldo Leopardi und Adelaide Antici in einer aristokratischen, streng katholischen Familie geboren. Er wird privat unterrichtet.
  • 1809 Giacomo genießt eine intensive humanistische Ausbildung, die ihn bereits mit elf Jahren zu Übersetzungen aus dem Lateinischen befähigt.
  • 1813 Mit vierzehn Jahren schreibt er zwei Tragödien. Es folgen rasch zahlreiche weitere Schriften. Neben Latein, Französisch und Spanisch erlernt er auch Griechisch und Hebräisch und verfaßt die „Storia dell'astronomia“. Um der provinziellen Umwelt Recanatis und der strengen katholischen Atmosphäre seines Elternhauses zu entfliehen, vertieft sich Leopardi mehr und mehr in philologische, zunehmend aber auch literarische Studien. Bald wendet er sich seiner eigenen Berufung, der Dichtkunst, zu.
  • 1816 Drei Jahre später erscheint seine Übersetzung der „Odyssee“ von Homer. „Appressamento della morte“ entsteht, veröffentlicht 1835. Die enttäuschte und einseitige Liebe zu seiner Cousine Cassi Lazzari regt Leopardi zu „A. Silvia“, einem seiner bedeutendsten frühen Gedichte, an.
  • 1817–1832 Seine „Pensieri di varia filosofia e di bella letteratura“, auch bekannt als „Zibaldone di pensieri“, erscheinen erst 1898–1907.
  • 1818 Er publiziert mit der „Ode All'Italia“ und „Sopra il monumento di Dante“ seine erste patriotische Lyrik.
  • 1819 Leopardis berühmtes Gedicht „L'infinito“, das in diesem Jahr geschrieben wird, wird unter anderen auch von Rainer Maria Rilke übersetzt.
  • 1820 Die berühmten Verse „Angelo Mai“ folgen.
  • 1822–1823 Mehrmonatiger Aufenthalt in Rom.
  • 1824–1832 Vor allem die zwischen diesen Jahren entstandene philosophisch-literarische Schriftensammlung der „Operette morali“ erlangt Berühmtheit.
  • 1825 Leopardi läßt sich in Mailand nieder, wo er für den Verleger Antonio Fortunato Stella (1757–1833) lateinische und griechische Klassik übersetzt und die Herausgabe von Francesco Petrarcas (1304–1374) Werk betreut.
  • 1826 Er kehrt über Bologna zunächst nach Recanati zurück. Nach 1826 beginnt eine zweite Schaffensperiode, in der der Dichter sich von klassizistischen Vorgaben entfernt.
  • 1827–1828 Die in Dialogform verfaßten Schriften „Operette morali“ erscheinen. Er hält sich in Pisa und Florenz auf. Reisen nach Mailand (hier ist er als Übersetzer für den Verleger Antonio Fortunato Stella und Herausgeber der Werke Petrarcas tätig), Bologna, Florenz und Pisa. Leopardi lernt Alessandro Manzoni kennen, mit dem ihn eine intensive Freundschaft verbindet.
  • 1828 Der Dichter wird auf den Dante-Lehrstuhl der Universität Bonn berufen, bleibt aber in Rescati – für ihn eine Art Exil „aus Wut, Langeweile und Melancholie“.
  • 1830–1833 Leopardi nimmt am literarischen Leben der toskanischen Hauptstadt teil.
  • 1830 Die Pension von Freunden ermöglicht ihm den Umzug nach Florenz. Hier faßt er neuen Lebensmut.
  • 1831 Als zusammenfassende Ausgabe von Leopardis Gedichten werden die „Canti“ („Gesänge“) veröffentlicht.
  • 1833 Der befreundete Antonio Ranieri holt ihn nach Neapel.
  • 1835 Die Sammlung „Canti“ enthält patriotische Texte, Hymnen, Elegien und Idyllen und wird in diesem Jahr und später 1845 noch um weitere Stücke erweitert. Sein bereits frühzeitig auftretendes körperliches Leiden veranlaßt ihn zu permanenter Meditation über den Welt- und Lebenssinn. Seine letzten Lebensjahre verbringt Giacomo Leopardi in Neapel, hin- und hergerissen zwischen tiefen Depressionen und intensiven Schaffensperioden, denen sich die Überlegungen und Aufzeichnungen „Zibaldone di pensieri“ verdanken.
  • 1836 Seine Schriften, unter anderem „Canti“, werden von der Zensur beschlagnahmt.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Karlheinz Deschner (Hg.): Das Christentum im Urteil seiner Gegner. Frankfurt am Main / Berlin, Ullstein 1990, ISBN 3-548-34659-6 [zweibändige Originalausgabe: 1986], S. 221–232

Verweise

Fußnoten