Gibson, Mel

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Mel Gibson (2011)

Mel Columcille Gerard Gibson, AO (Lebensrune.png 3. Januar 1956 in Peekskill im Staat Neu York, USA) ist ein irischer Schauspieler, Filmregisseur und -produzent in den USA, der in diesen Eigenschaften zu den erfolgreichsten Persönlichkeiten der Filmgeschichte zählt. Er ist unter anderem mehrfacher Oscar- und Golden-Globe-Preisträger. Als Filmemacher, politischer Aktivist und durch sein persönliches Verhalten löste er wiederholt heftige Kontroversen aus.

Werdegang

Mel Columville Gerard Gibson wurde am 3. Januar 1956 als sechstes von elf Kindern eines Zugführers und einer australischen Hausfrau im amerikanischen Peekskill, nördlich von Neu York, geboren. Gibsons streng katholischer Vater Hutton war Gründer der Alliance for Catholic Tradition und schrieb Bücher, in denen er u. a. die Neuerungen des Zweiten Vatikanischen Konzils ablehnte und an der lateinischen Messe festhielt. Für Schlagzeilen sorgten auch Äußerungen, in denen er angeblich den Holocaust leugnete. Ein Arbeitsunfall zwang ihn 1968, den Beruf zu wechseln, worauf er noch im gleichen Jahr mit seiner Familie zu Verwandten nach Australien auswanderte, um dort Arbeit bei der Bahn zu finden. Gibson, der ursprünglich Priester werden wollte und sich darüber hinaus auch für journalistisches Arbeiten interessierte, besuchte zunächst in Sydney die für ihre harten Erziehungsmethoden bekannte, streng katholische „St. Leo's Christian Brother School“, nahm aber später auf Anraten seiner älteren Schwester ein Schauspielstudium am National Institute of Dramatic Art in Sydney auf.

Wirken

Nach dem Studienabschluß erhielt Gibson, der während seiner Ausbildung in erste Theaterrollen geschlüpft war, zunächst ein Engagement bei der State Theatre Company of South Australia. 1977 konnte er noch als Schauspielschüler in dem Roadmovie „Summer City“ ein 10-minütiges Leinwand-Debüt feiern. Der Durchbruch zum international gefragten Schauspieler gelang Gibson bereits 1979 in „Mad Max“ (Regie: George Miller), in dem er als Gesetzeshüter für Ordnung in einer brutalen Zukunftswelt sorgte und das Endzeit-Abenteuer zum erfolgreichsten Film machte, der bis dahin je in Australien gedreht worden war. In der Folge stand Gibson bis 1985 noch für zwei Fortsetzungen des Kassenschlagers vor der Kamera und erwarb sich mit spektakulären Stunts den Ruf eines Aktionhelden.

Von Anfang an etablierte sich Gibson aber auch als ernstzunehmender Charakterdarsteller auf der internationalen Filmbühne. Die Verkörperung eines geistig zurückgebliebenen jungen Mannes in seiner ungewöhnlichen Beziehung zu einer 20 Jahre älteren Frau in „Tim“(1979) von Regisseur Michael Pate brachte Gibson nicht nur Kritikerlob, sondern auch den AFI Award des Australian Film Institute ein. Schon 1981 erhielt er ein zweites Mal die begehrte Ehrung, diesmal für seine bewegende Leistung in Peter Weirs Politfilm „Gallipoli“, in dem eine Schlacht des Ersten Weltkriegs eindringlich nachgezeichnet wurde.

Mit „Lethal Weapon“ (dt. mit dem Untertitel „Zwei stahlharte Profis“) etablierte sich Gibson 1987 endgültig in der ersten Reihe hoch bezahlter Hollywood-Stars. Als etwas verrückter Polizist Martin Riggs kämpfte er darin mit dem organisierten Verbrechen und hatte dabei beim Kinopublikum so großen Erfolg, daß auch hier bis Ende der 1990er Jahre mehrere Fortsetzungen folgten. 1990 schlüpfte Gibson für Franco Zeffirellis Shakespeare-Verfilmung „Hamlet“ an der Seite von Glenn Close und Alan Bates in die Rolle des tragischen Dänenkönigs und erhielt neben guten Kritiken 1992 auch den William-Shakespeare-Preis („Will Award“). Nach der Gaunerkomödie „Ein Vogel auf dem Drahtseil“ wagte sich Gibson ein Jahr später auf neues Terrain und gab mit „The Man Without a Face“ sein Regiedebüt. In dem Film spielte er selbst einen Lehrer, der sich nach einem tragischen Unfall in ein Einsiedlerdasein zurückzieht, bis ihn die Sorge um einen vaterlosen Jungen mit neuem Lebensmut erfüllt.

1995 legte Gibson mit der 150-Millionen-Dollar-Produktion „Braveheart“ seine zweite Regiearbeit vor. In dem aufwendig inszenierten Historienepos über den Freiheitskämpfer William Wallace, der im 13. Jahrhundert an der Seite schottischer Grundbesitzer für deren Unabhängigkeit von England stritt, spielte Gibson auch die Hauptrolle. Das Ritterdrama wurde 1996 mit insgesamt fünf „Oscar“-Auszeichnungen geehrt; er selbst erhielt den „Oscar“ für die beste Regie.

Schlechte Kritiken erntete im Jahr 2000 Roland Emmerichs Kino-Epos „Der Patriot“, in dem sich Gibson als Kriegsheld im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg englischen Kolonialherren kämpferisch in den Weg stellte. Mit Schauspielkollegin Helen Hunt stand Gibson 2000 schließlich noch für die Filmkomödie „Was Frauen wollen“ vor der Kamera, um dabei vom erfolgreichen Werbefachmann mit Macho-Allüren zum Frauen-Versteher zu mutieren. Der Leinwandstar, der mittlerweile Gagen bis zu 25 Millionen US-Dollar pro Film kassierte, konnte seine Erfolgsserie auch 2002 mit Kassenschlagern fortsetzen (u. a. „Wir waren Helden“ und „Signs“). Danach zog Gibson sich als Schauspieler bis 2009 von der Kamera zurück.

„Die Passion Christi“ sei antisemitisch

Der Vorwurf: Mel Gibsons Darstellung der Passion Christi sei antisemitisch.

„Die Passion Christi“ aus dem Jahr 2004 ist ein Film von Mel Gibson über die Passion des Jesus von Nazareth vom Ölberg über die Verurteilung und Kreuzigung durch die Römer bis zur leiblichen Auferstehung. In den USA wurde vielfach der Vorwurf des Antisemitismus erhoben. Die Passion Christi ist laut einer Umfrage des US-Magazins „Entertainment Weekly“ (12. Juni 2006) der umstrittenste Film aller Zeiten. Das Historiendrama habe „einen in der Geschichte Hollywoods beispiellosen Kulturkampf“ ausgelöst. Eine gemeinsame Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirchen in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, und des Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, äußert sich kritisch zum Film: „Mit dieser drastischen Darstellung verkürzt der Film die Botschaft der Bibel auf problematische Weise. Der Film birgt die Gefahr in sich, das Leben Jesu auf die letzten zwölf Stunden zu reduzieren.“ Ein weiteres Problem liege in der Darstellung der beteiligten Juden. Die Unterzeichner der gemeinsamen Erklärung bemerken die Möglichkeit einer antisemitischen Instrumentalisierung. Aufgrund der Antisemitismus-Kritik entfernte Gibson die Untertitel der selbstverfluchenden Rufe der jüdischen Menge in hebräischer Sprache: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder (vgl. Satz aus dem Matthäusevangelium 27,25).

Einen Kotau vor den Vertretern Hollywoods vollzog Gibson, anders als etwa Marlon Brando, allerdings nicht.[1]

Weiteres Schaffen

2006 präsentierte Gibson den Film „Apocalypto“, das den Überlebenskampf eines Maya-Mannes schildert, der in den Dschungel verschleppt wird. Regisseur Gibson ließ alle Darsteller, vorwiegend indigene Laien, in einem fast vergessenen Maya-Dialekt sprechen. Zwar lobten die meisten Rezensenten die visuelle Kraft der extrem beweglichen digitalen Kamera (Dean Semler), diskutierten jedoch Plagiatsvorwürfe sowie die historische Authentizität der Filmhandlung. Nicht wenige störten sich an den Gewaltszenen und der einfach gestrickten Handlung.

Ab 2006 galt Gibson in Hollywood als unerwünscht. Gibson begab sich wegen manischer Depressionen in Behandlung, entsagte dem Alkohol und bat die Opfer seiner Eskapaden um Verzeihung. Die Rückkehr gestaltete sich für Gibson in mehreren Etappen. In „Auftrag Rache“ (Regie: Martin Campbell) mimte er 2010 einen pensionierten Polizisten, der die Ermordung seiner Tochter aufklären will und dabei feststellen muß, daß diese ein Doppelleben führte – eine überzeugende Darstellung, wie die Fachkritik mehrheitlich befand.

Seine langjährige Freundin Jodie Foster ging dann das Wagnis ein, Gibson in ihrem Regieprojekt „Der Biber“ (2011) mit der Hauptrolle zu besetzen – als Spielzeughersteller mit schweren Depressionen, der mittels einer Biber-Handpuppe aus der Lebenskrise findet. Das Familiendrama kam bei der Fachkritik sehr gut an, floppte jedoch in den USA. Gibsons nächster Film „Get the Gringo“ (2012), ein Thriller, an dem er als Hauptdarsteller, Produzent und Drehbuchautor beteiligt war, wurde in den USA nur auf DVD veröffentlicht. In der Rolle des Bösewichts stahl er dann 2014 in „The Expendables 3“ nach Meinung des film-dienst (17/2014) den anderen Stars (u. a. Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger und Harrison Ford) „tüchtig die Show“.

Gibson besitzt seine eigene Produktionsfirma „Icon Productions“, die sich u. a. 1996 an der Verfilmung des Tolstoi-Klassikers Anna Karenina (Hauptrolle: Sophie Marceau) beteiligte.

2019 wurde bekannt, daß Gibson einen Film über reiche Menschen plant, der den Titel „Rothchild“ tragen soll – eine Anspielung auf die Familie Rothschild. Er wurde dafür erneut als antijudaistisch kritisiert.

Familie

Gibson heiratete 1980 die ehemalige Krankenschwester Robyn Moore, mit der er sieben gemeinsame Kinder hat. Seit 2006 lebt das Paar getrennt, 2011 wurde die Scheidung vollzogen, mit der seine frühere Frau die Hälfte des auf rund 850 Mio. US-Dollar geschätzten Vermögens des Hollywood-Stars erhielt. Von 2009 bis 2010 war Gibson mit der russischen Sängerin Oksana Grigoriewa liiert. Aus dieser Beziehung ging eine Tochter namens Lucia (geb. am 30. Oktober 2009) hervor. Wegen gewalttätiger Ausbrüche seiner damaligen Partnerin gegenüber wurde er 2011 zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Mit der über 30 Jahre jüngeren Drehbuchautorin Rosalind Ross hat Gibson einen Sohn Lars (geb. am 20. Januar 2017). Gibson gehört der fundamentalistischen Catholic Church an und baute 2002 für 5 Mio. US-Dollar eine Kirche in Malibu, in der die Messe auf Latein gehalten wird. Der Schauspieler lebt seit Jahrzehnten in Malibu.

Auszeichnungen

  • 1996: Oscar als Beste Regie für Braveheart
  • 1996: Oscar als Bester Film (als Produzent) für Braveheart
  • 1996: Golden Globe als Beste Regie für Braveheart
  • 1997: Golden Globe als Bester Hauptdarsteller (Drama) für Kopfgeld (Nominierung)
  • 2017: Goldene Himbeere: Himbeeren-Erlöser-Preis für Hacksaw Ridge – Die Entscheidung
  • 2018: Goldene Himbeere als Schlechtester Nebendarsteller für Daddy’s Home 2 – Mehr Väter, mehr Probleme!

Ehrungen

Gibson wurde aufgrund seiner Verdienste für die australische Gesellschaft zum Honorary Officer des Order of Australia ernannt.

Filmographie

Darsteller
  • 1977: Ich hab Dir nie einen Rosengarten versprochen (I Never Promised You a Rose Garden)
  • 1977: Summer City
  • 1979: Mad Max
  • 1979: Tim - kann das Liebe sein?
  • 1980: The Chain Reaction
  • 1981: Gallipoli
  • 1981: Punishment (Fernsehserie)
  • 1982: Ein Jahr in der Hölle (The Year of Living Dangerously)
  • 1982: Mad Max 2 (The Road Warrior)
  • 1982: Die grünen Teufel vom Mekong (DVD-Titel: Soldier – Die durch die Hölle gehen) (Attack Force Z)
  • 1984: Die Bounty
  • 1984: Menschen am Fluß (The River)
  • 1984: Mrs. Soffel (Flucht zu dritt)
  • 1985: Mad Max 3 (Beyond Thunderdome)
  • 1987: Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis (Lethal Weapon)
  • 1989: Tequila Sunrise
  • 1989: Brennpunkt L.A. (Lethal Weapon 2)
  • 1990: Air America
  • 1990: Ein Vogel auf dem Drahtseil (Bird on a Wire)
  • 1990: Hamlet
  • 1992: Forever Young
  • 1992: Brennpunkt L.A. – Die Profis sind zurück (Lethal Weapon 3)
  • 1993: Der Mann ohne Gesicht (The Man Without a Face)
  • 1993: The Chili Con Carne Club
  • 1994: Maverick – Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel (Maverick)
  • 1995: Braveheart
  • 1995: Pocahontas (Synchronstimme)
  • 1996: Kopfgeld – Einer wird bezahlen (Ransom)
  • 1997: Fletcher’s Visionen (Conspiracy Theory)
  • 1997: Fathers’ Day
  • 1998: Lethal Weapon 4
  • 1999: Payback – Zahltag
  • 2000: Chicken Run – Hennen rennen (Chicken Run) (Synchronstimme)
  • 2000: Der Patriot (The Patriot)
  • 2000: The Million Dollar Hotel
  • 2000: Was Frauen wollen (What Women Want)
  • 2002: Signs – Zeichen
  • 2002: Wir waren Helden (We Were Soldiers)
  • 2003: The Singing Detective
  • 2010: Auftrag Rache (Edge of Darkness)
  • 2011: Der Biber (The Beaver)
  • 2012: Get the Gringo
  • 2013: Machete Kills
  • 2014: The Expendables 3
  • 2016: Blood Father
  • 2017: Daddy’s Home 2 – Mehr Väter, mehr Probleme! (Daddy’s Home 2)
Regie
Autor
Produzent
  • 1992: Forever Young
  • 1995: Braveheart
  • 2000: The Three Stooges (TV)
  • 2001: Invincible – Die Liga der Unbesiegbaren (Invincible, TV)
  • 2003: The Singing Detective
  • 2004: Die Passion Christi (The Passion of the Christ)
  • 2004: Evel Knievel – Ein Leben am Limit
  • 2004: Family Curse (TV)
  • 2004: Paparazzi
  • 2006: Apocalypto
  • 2012: Get the Gringo
  • 2014: Stonehearst Asylum – Diese Mauern wirst du nie verlassen (Stonehearst Asylum)

Am häufigsten wurde er für die deutschsprachigen Fassungen seiner Filme von Elmar Wepper synchronisiert, der als Gibsons deutsche Standardstimme gilt. Aber auch Frank Glaubrecht und Joachim Tennstedt liehen ihm regelmäßig ihre Stimmen.

Verweise

Fußnoten