Gottschalk, Thomas
Thomas Johannes Gottschalk ( 18. Mai 1950 in Bamberg) ist ein deutscher Fernsehmoderator und Unterhaltungskünstler.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Thomas Gottschalk, röm.-kath., wurde am 18. Mai 1950 in Bamberg als Sohn des Rechtsanwalts Hans Gottschalk ( 1963) und dessen Frau Rutila ( 2004) geboren. Er hat einen drei Jahre jüngeren Bruder Christoph. Seine Eltern waren aus Oberschlesien geflohen (→ Heimatvertriebene) und fanden später in der fränkischen Bierstadt Kulmbach ihre zweite Heimat. Nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium in Kulmbach studierte Thomas Gottschalk Deutsch und Geschichte für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Er legte beide Lehramtsprüfungen ab. Während des Studiums war er ab 1971 als freier Mitarbeiter des Jugendfunks beim Bayerischen Rundfunk (BR) tätig, ab 1973 als Sprecher der Abendschau-Nachrichten. Ein Stipendium des katholischen „Instituts zur Förderung des publizistischen Nachwuchses“ ermöglichte ihm ein Zeitungspraktikum beim „Münchner Merkur“. Obwohl er dort als aussichtsreicher Jungredakteur galt, wechselte er wieder zurück zum BR.
Christlich-katholisches Bekenntnis
In der deutschen Öffentlichkeit präsentiert Thomas Gottschalk sich bis heute als gläubiger katholischer Christ. Seine durchaus unbefangenen Einlassungen zum Thema Kirche und Glauben sind durchzogen von kindlicher Sentimentalität und Erinnerungen an Duft, Musik, Kunst und Architektur. In einem ausführlichen SPIEGEL-Gespräch antwortete Gottschalk 2011 auf die Frage:
- SPIEGEL: „Gehen Sie nie mit Ihren Söhnen in die Kirche in Malibu?“
- Gottschalk: „Doch, aber nicht so oft, wie ich sollte. Das ist so eine Pappkirche, wo am Sonntag einer mit Gitarre und geschlossenen Augen ›Halleluja‹ singt, während die Gemeinde sich an den Händen hält. Der amerikanische Katholizismus ist ein anderer und nicht meiner.“[1]
Eine derartige Glaubensgestalt (verächtlich und angewidert auf „Pappkirchen“ zu schauen) ist unzweifelhaft legitim, sie führt allerdings die Anmutung plumper Oberflächlichkeit mit sich. Ein religiöser Glaube nämlich, dessen Kern dagegen das Gefühl gesellschaftlicher Macht, unantastbaren Ansehens und eines prallen Stolzes auf große Bauwerke ist, steht unvermeidlich in grundsätzlichem Konflikt zur christlichen Glaubenslehre, die bekanntermaßen Demut, Bescheidenheit und bedingungslose Friedensliebe lehrt.
Wirken
1976 erhielt Thomas Gottschalk beim BR eine feste Anstellung. Bekannt und beliebt vor allem bei der jüngeren Hörerschaft wurde er mit schnodderig-witzigen Ansagen in der Hörfunksendung „Pop nach acht“.[2]
Nach seinem Abschied 2011 als Moderator von „Wetten dass...?“ im ZDF wechselt Thomas Gottschalk zum ARD-Fernsehen. Dort soll er ab 2012 viermal in der Woche eine Abend-Unterhaltungsendung moderieren.
Gottschalk nahm Teil an der Beisetzung des früheren Geheimdienstmannes für Polen, anschließenden BRD-Chef-Literaturkritikers und Juden Marcel Reich-Ranicki am 26. September 2013.
Regierungsreise
Gottschalk war Mitglied einer Regierungsdelegation unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einer Reise zum Präsidenten der USA Barack Obama. Merkel stellte ihn als 'Botschafter der guten Laune' bei Obama vor.[3]
Auszeichnungen
- Kurt-Magnus-Preis (1978)
- Goldener Gong für Na sowas! (1983)
- Bambi (1983)
- Bambi (1984)
- Goldene Kamera (1986)
- Telestar (1987)
- Bambi (1987)
- Romy als Beliebtester Showmaster (1990, 1996)
- Goldenes Schlitzohr (1991)
- Goldene Kamera für Gottschalk Late Night (1995)
- Goldener Löwe von RTL Beste TV-Show für Wetten, dass..? (1997)
- Deutscher Fernsehpreis Beste Show für Wetten, dass..? (gemeinsam mit Viktor Worms und Alexander Arnz) (1999)
- Bayerischer Fernsehpreis Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten (1999)
- Goldene Feder (2001)
- Karl-Valentin-Orden (2001)
- Medienpreis für Sprachkultur der Gesellschaft für deutsche Sprache (2002)
- Goldene Kamera Aufnahme in die Hall of Fame von Hörzu (2002)
- Rose d’Or Goldene Rose für Game-Show-Moderation für Wetten, dass..? (2005)
- Deutscher Fernsehpreis 2009 – Beste Unterhaltungssendung/Moderation: Wetten, dass..? vom 13. Dezember 2008
- Grimme-Preis – Ehrenpreis als Auszeichnung für das Lebenswerk (2011)
- Bambi (2011)
- Stern auf dem Boulevard der Stars (2012)
- Sankt-Georg-Orden Semperopernball (2014)
- Romy für sein Lebenswerk (2014)
- Ehrenjupiter (2015)
Mitgliedschaften
- Mitglied im Lions Clubs International
Filmographie
- 1979: Summer Night Fever
- 1982: Piratensender Powerplay
- 1983: Monaco Franze – Der ewige Stenz
- 1983: Die Supernasen
- 1984: Heut' abend (Talkshow)
- 1984: Zwei Nasen tanken Super
- 1984: Mama Mia – Nur keine Panik
- 1985: Big Mäc – Heiße Öfen in Afrika
- 1985: Die Einsteiger
- 1985: Bolero
- 1986: Miko – aus der Gosse zu den Sternen
- 1987: Zärtliche Chaoten
- 1988: Zärtliche Chaoten II
- 1989: Kuck mal, wer da spricht! (Synchronsprecher als Mikey)
- 1989: Highway Chaoten (Think Big)
- 1990: Eine Frau namens Harry
- 1990: Kuck mal, wer da spricht 2 (Synchronsprecher als Mikey)
- 1991: Trabbi goes to Hollywood
- 1992: Der Ring der Musketiere (Ring of the Musketeers)
- 1992: Disney Filmparade
- 1993: Sister Act 2 – In göttlicher Mission
- 1998: Frühstück mit Einstein
- 1999: Late Show
- 2004: Garfield – Der Film (Synchronsprecher als Garfield)
- 2007: Triff die Robinsons (Synchronsprecher als Cornelius Robinson)
- 2008: 1½ Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde
- 2009: Sturm der Liebe (Gastauftritt in Folge 895)
- 2009: Das Traumschiff (Folge 60)
- 2011: Der Zoowärter
- 2012: Hubert & Staller (Folge 15)
Schriften
- Herbstblond, Autobiografie (2015)
Fußnoten
- Geboren 1950
- Fernsehmoderator (BRD)
- Deutscher Hörfunkmoderator
- Unterhaltungskünstler
- Deutscher Schauspieler
- Deutscher Drehbuchautor
- Fernsehproduzent
- ZDF
- Korporierter im CV
- Träger des Bayerischen Verdienstordens
- Ehrenbürger von Kulmbach
- Lions Club
- Herrschaftsstabilisierung
- Gesinnungsjude
- Deutscher Synchronsprecher
- FC Bayern München