Großdeutsche Lösung

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Unter der Großdeutschen Lösung versteht man einen Klärungsversuch der Deutschen Frage während des 19. Jahrhunderts, wo sich die Frage stellte, ob die deutschsprachigen Gebiete Österreichs Teil eines deutschen Nationalstaates sein sollen. Die Großdeutsche Lösung befürwortete dies, während die Kleindeutsche Lösung ein von Preußen geführtes Deutschland forderte. 1848 wurde diese Frage bei der Frankfurter Nationalversammlung diskutiert, jedoch konnten dabei keine Ergebnisse erzielt werden. Im deutschen Bruderkrieg in der Schlacht bei Königgrätz in Böhmen fiel die Entscheidung endgültig zuungunsten einer großdeutschen Lösung. Während der Reichsgründung im Jahre 1871 war eine großdeutsche Lösung nicht möglich. Nach dem I. Weltkrieg wurde die beschlossene Wiedervereinigung durch die Regierungen des Deutschen Reiches und der Republik Deutschösterreichs von den Feindmächten unter Bruch des Selbstbestimmungsrechtes mit Gewalt verhindert. Anschlußabstimmungen nach den 99%-Erfolgen im Salzburger Land und in Tirol 1921 wurden ebenso antidemokratisch von den Siegern unterbunden. Erst 1938 wurde mit dem Anschluß Österreichs die großdeutsche Lösung verwirklicht (Großdeutsches Reich), jedoch wurde dies nach 1945 von den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges wieder rückgängig gemacht. Nach dem Krieg mußte Österreich zur Wiedererlangung einer wenigstens de jure bestehenden Souveränität auf einen Anschluß verzichten. Im bundesdeutschen Besatzungskonstrukt wird der großdeutsche Gedanke bei anhaltender Umerziehung und antinationaler Propaganda weiterhin negativ thematisiert und zudem in diffamierender Weise oftmals mit sogenannter rechtsextremer Gesinnung in Verbindung gebracht.

Großdeutsche

Die Großdeutschen waren seit der Revolution 1848/49 Vertreter einer nationalpolitischen Richtung, die die deutsche Frage durch den staatlichen Zusammenschluß möglichst aller (geschlossen siedelnden) Deutschen in Mitteleuropa zu lösen suchten; sie knüpften in der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 an die Tradition der Befreiungskriege und danach v. a. an die Burschenschaften an, konnten sich aber nicht durchsetzen. Politisch wurde der großdeutsche Gedanke danach v. a. von der deutschnationalen Bewegung in Österreich getragen. Beim Zerfall Österreich-Ungarns am Ende des Ersten Weltkrieges (1918) fand die großdeutsche Idee ihren Ausdruck in der Weimarer und der österreichischen Verfassung, die einen Anschluß Deutschösterreichs an das Deutsche Reich vorsahen; auch die Sudetendeutschen votierten für einen Anschluß an das Reich (1918/19); im Versailler Vertrag (mit Deutschland; Artikel 80) und im Vertrag von Saint-Germain (mit Österreich; Artikel 88) verboten die Siegermächte 1919 jedoch den Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich (erneut im Genfer Protokoll, 4. 10. 1922).

Siehe auch:

Literatur

  • Paul Dehn: „Deutschland nach Osten! II.: Oesterreich-Ungarn in reichsdeutschem Licht. Erster Theil: Politische und soziale Verhältnisse“, 1890 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!