Gruß an die toten Kameraden
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Eines nur, Mond und liebes Sonnenlicht, eines, eines nur sagt unseren Toten nicht; verschweigt es tief, Sterne und leiser Wind – sagt ihnen nicht, daß wir geächtet sind! – Mit 21.222 Gefallenen ist die Deutsche Kriegsgräberstätte La Cambe der größte deutsche Soldatenfriedhof in der Normandie.
Gruß an die toten Kameraden ist ein Gedicht von Ursel Peter zum Heldengedenktag zu Ehren der deutschen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges. Unter dem Titel „Unseren Toten“ wurde es im Jahre 1992 von Frank Rennicke auf dem Album Mein Kamerad vertont.
Text
- Wind!
- Kommst Du nach Osten an Steppe und Sumpf
- und weiter zum Wolgastrand,
- so grüß’ unsere Toten dort –
- die Helden im fernen Land!
- Sag’, in der Heimat blüht jetzt der erste Mohn,
- und die Stare im Apfelbaum brüten schon;
- kräftig und hoch steht im Felde der frische Klee,
- und die Lerchen steigen und singen wie eh’ und je.
- Wind, sag’ es den Toten, sag’ es behutsam und leis’,
- Wind, vergiß es nicht: Sie liebten die Heimat so heiß!
- Sterne!
- Seht ihr im Norden das ewige Land,
- und spürt ihr sein tiefes Weh,
- so grüßt die Toten dort –
- die Helden in Nordlands Schnee!
- Sagt, in der Heimat da spielt jetzt manches Kind,
- und in goldige Haare greift leise der Wind;
- Korn wogt im Felde und duftet im ersten Blüh'n,
- und die liebe Erde steht leuchtend im Maiengrün.
- Sterne, sagt es den Toten, die ruhen in Nordlands Eis,
- Sterne, vergeßt nicht: Sie liebten die Heimat so heiß!
- Sonne!
- Kommst Du nach Westen zum Dünenrand
- und weiter zum grauen Meer,
- so grüß unsre Toten dort –
- die Helden vom deutschen Heer!
- Sag’, in der Heimat beginnt jetzt die schönste Zeit,
- wo in rauschenden Wäldern der Kuckuck schreit;
- Trollblumen leuchten und Löwenzahnflocken weh’n,
- und in hellen Farben die Wiesen in Blüten steh’n.
- Sonne, sag’ es den Toten, die ruhen in Dünen und Meer,
- Sonne, vergiß es nicht: Sie liebten die Heimat so sehr!
- Mond!
- Kommst Du nach Libyen, und siehst Du den Nil
- und Afrikas heißes Land,
- so grüß’ unsre Toten dort –
- die Helden im Wüstensand!
- Sag’, daß zu Hause manch’ raunender Brunnen klingt
- und von uralten traulichen Dingen singt;
- Pfingstrosen steh’n am sonnigen Gartenzaun
- und dahinter Frauen, die still in die Ferne schau’n.
- Mond, sag’ es den Toten, die Wüste ist stumm und leer,
- Mond, vergiß es nicht: Sie liebten die Heimat so sehr!
- Eines nur, Mond und liebes Sonnenlicht,
- eines, eines nur sagt unseren Toten nicht;
- verschweigt es tief, Sterne und leiser Wind –
- sagt ihnen nicht, daß wir geächtet sind!
Zitate
- „Wo wäre heute das zerrissene Abendland ohne jene aus der Geschichte nicht mehr wegzudenkenden Deiche aus deutschen Leibern? Vom Kaukasus bis nach Finnmarken verläuft in weitem Zirkelschlag die Linie der abendländischen Gefechtsposten. Vertreter unseres gesamten Kulturkreises halten stumm die Wacht. Und wenn ihre Grabhügel auch eingeebnet sind und viele Länder sich noch heute ihrer edelsten Söhne schämen, so ist es doch einzig dieser Avantgarde der Europaidee zu danken, wenn Dschingis Khans Erben ihre Panzer noch nicht am Atlantik in die Schwemme fahren.“ — Worte aus Landsberg (Joachim Peiper)