Gstettenbaur, Gustl

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Gustl Gstettenbaur (1914–1996)

Gustl Gstettenbaur (auch Gustl Stark-Gestettenbaur, Gustl Stark-Gstettenbauer, Gustl Stark-Gstettenbaur), (Lebensrune.png 1. März 1914 als August Ludwig Gstettenbaur in Straubing; Todesrune.png 20. November 1996 in Hindelang) war ein deutscher Bühnen- und Filmschauspieler.

Wirken

Gustl Gstettenbaur wurde am 1. März 1914 als August Ludwig Gstettenbaur im niederbayerischen Straubing geboren. Er hatte schon früh den Wunsch, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen. Als Gustl 10 Jahre alt war, gehörte er in seiner Geburtsstadt zu den besten Geräteturnern seines Jahrgangs, sein Trainer Georg „Joe“ Stark erkannte das Talent des Jungen, bildete ihn akrobatisch aus, nahm den inzwischen 13jährigen mit nach Berlin und verschaffte ihm einige Auftritte, unter anderem an Kabarettbühnen. Dort wurde Gustl Stark-Gstettenbaur vom berühmten Schauspieler Eugen Klöpfer für das Theater entdeckt. Als Falstaffs Page in Shakespeares „Heinrich IV.“ begann am Berliner Lessingtheater eine ungewöhnliche Karriere sowohl auf der Bühne als auch im Film. Carl Zuckmayer schrieb ihm das Kinderstück „Kakadu“ auf den Leib, mit dem Gstettenbaur am Deutschen Künstlertheater Erfolge feierte. Zu seinen Paraderollen zählte viele Jahre lang der Piccolo in der Benatzki-Operette „Im weißen Rössl“.

Doch vor allem durch das Kino wurde Gustl Stark-Gstettenbaur populär und zum Kinderstar. Der legendäre Regisseur Fritz Lang verschaffte ihm seinen ersten Auftritt in dem stummen Agentenfilm „Spione“ (1928) nach dem Drehbuch von Thea von Harbou, an der Seite von Rudolf Klein-Rogge und Willi Fritsch. Zahlreiche weitere Stummfilme folgten, so beispielsweise die Titelrolle in Carl Boeses „Der Piccolo vom Goldenen Löwen“ (1928) oder der „Kolka“ in Viktor Tourjanskys „Wolga-Wolga“ (1928), Hans Behrendt besetzte ihn in „Die Räuberbande“ 1928) und Max Mack in „Kampf der Tertia“"(1929). Seinen letzten Stummfilm, „Frau im Mond“ drehte er erneut mit Fritz Lang; die Science-Fiction-Geschichte, zu dem Thea von Harbou wieder das Drehbuch geschrieben hatte und der einer der letzten Stummfilme jener Jahre war, hatte am 15. Oktober 1929 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin Premiere.

Auch im Tonfilm konnte sich der Jungstar behaupten, in den kommenden Jahren folgten erneut Rollen als Piccolo, er war Kadett, Lehrling, Kellnerjunge oder einfach nur ein aufgeweckter bayerischer Junge.

Als er den kurzen Hosen entwachsen war, wurde es zunächst still um den ehemaligen Kinderstar, während des Zweiten Weltkrieges spielte er nur in drei Filmen mit. Der Schauspieler war mit dem Revuestar Gracie Schenk verheiratet; während des Zweiten Weltkrieges hatte Gstettenbaur mit seiner Frau eine eigene Schau zusammengestellt, die auch bei der Truppenbetreuung zum Einsatz kam. Nach Kriegsende hatte sich das Paar 1947 zunächst in Straubing niedergelassen und bereiste mit einer neu zusammengestellten Schau die Bundesrepublik. Seit Mitte der 50er Jahre betrieben beide viele Jahre lang im Kneippkurort Hindelang (Allgäu) das Gästehaus mit Weinstüberl „Bei Gustl“.

In den 1950er Jahren tauchte Gstettenbaur dann in zahlreichen Heimatfilmen in kleineren Nebenrollen wieder auf.

Gustl Stark-Gstettenbaur, der 1985 das „Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film“ erhalten hatte, starb am 20. November 1996 mit 82 Jahren in Hindelang, wo er auch seine letzte Ruhestätte fand.

Filmographie