Frau Sixta

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FILM

Frau Sixta.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Frau Sixta
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1938
Laufzeit: 103 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Tonlicht-Film GmbH
Im Auftrag von: Universum-Film AG
Erstverleih: UFA-Filmverleih GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Gustav Ucicky
Drehbuch: Anton Kutter
Vorlage: Ernst Zahn (Roman)
Produzent: Peter Ostermayr
Musik: Herbert Windt
Ton: Carlheinz Becker
Dialogregie: Paul May
Kamera: Hans Schneeberger
Kameraassistenz: Peter Haller
Bauten: Hanns H. Kuhnert,
Franz Koehn
Maske: Arthur Schramm
Aufnahmeleitung: Wolfgang Schubert
Schnitt: Paul May
Besetzung
Darsteller Rolle
Franziska Kinz Frau Sixta
Ilse Werner Tochter Otti Sixta
Gustav Fröhlich Major a.D. Markus
Eduard Köck Knecht Pankraz
Heidemarie Hatheyer Kellnerin Anna
Josefine Dora Beschließerin Dora
Josef Eichheim Roßknecht Hannes
Beppo Brem Knecht Korbinian
Gustav Waldau Baron Kramer
Willy Rösner Gemeindevorsteher Forcher
Ernst Pröckl Bezirkshauptmann
Hertha von Hagen Oberin
Walter Holten Zollinspektor
Karl Theodor Langen Gemeindesekretär
Rolf Pinegger Herr Brandner
Thea Aichbichler Frau Brandner
Martin Schmidthofer Martin
Hans Hanauer Alter Senner
Theodolinde Müller Pensionärin
Ingeborg Wittmann Pensionärin
Marta Salm Dienstmädchen bei Sixta
Willy Schultes Jungknecht bei Sixta
Gustl Stark-Gstettenbaur 1 Reiter der Eilstafette

Frau Sixta ist ein deutscher Heimatfilm von 1938. Er wurde vom 17. Mai bis 30. Juli 1938 gedreht. Die Uraufführung fand am 7. September 1938 auf dem Reichsparteitag in Nürnberg statt.

Auszeichnungen

Prädikate
  • Künstlerisch wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Mitten in den majestätischen Oetzaler Alpen, an der Paßstraße von Rauz, lag um 1860 herum dicht an der Grenze stattlich und breit der Hochgenaunhof, der von alters her mit der Posthalterei verbunden war. Noch ist die Zeit des vierspännigen Postwagens und der Pferde, und eine arbeitsame, ruhige Behaglichkeit liegt über dem schönen blühenden Anwesen.

Heute geht es besonders lebhaft her. Der Bauer, der Rotmund, ist, wohl im Trunk, im Gebirge tödlich verunglückt, und die ganze Nachbarschaft ist nach alter Sitte zum Leichenschmaus versammelt. Die Witwe, Frau Sixta, eine schöne blühende Frau, empfängt ernst und voll natürlicher Würde die Gäste. Jedermann weiß, daß die Ehe nicht glücklich war, der Bauer trank, und das einzige Kind, die siebzehnjährige Otti, ist in der Stadt in Pension im Klosterstift. Frau Sixt hat fest und ruhig den Haushalt geführt und auch mit der alten treuen Dora die Posthaltereigeschäfte wahrgenommen. Die Frau liebt ihren Hof und das Land mit seinen Bergen, die von ewigem Schnee bedeckt trotzig und fest vor ihr liegen. Was das Leben ihr versagte an Weibesglück und Liebe, gibt ihr die Heimat, der sie sich halb unbewußt tief innerlich stark verbunden fühlte. Die Arbeit geht weiter. Kaum hat Frau Sixta ihren Platz an der Tafel neben dem Gemeindevorsteher Forcher eingenommen, als sie schon abgerufen wird, sehr zum Ärger des Forcher, der als Witwer die schöne stattliche und wohlhabende Frau bereits in seine Pläne eingeschlossen hat. Die Post ist angekommen und bringt Unruhe und Geschäftigkeit.

Italienisch und französisch fragen die Passagiere nach Quartier und Essen. Die alte Dora und die flinke, kokette Kellnerin Anna haben alle Hände voll zu tun. Unter den Passagieren ist ein Mann, dessen Haltung den Soldaten erkennen läßt. Es ist Markus, ein verabschiedeter Major, der sich enttäuscht und verärgert im Auslande ein neues Leben aufbauen will. Er fleht Frau Sixta, und als alter Reiteroffizier kann er ihr helfen, als ihr Lieblingspferd beim Fohlen beinahe eingeht.

Markus bleibt auf dem Hof, bis das Fohlen da ist, und auch dann bleibt er, als Frau Sixta ihm die Verwalterstelle anbietet. Sie braucht einen Mann, denn die neue Eilstaffette nach Mailand soll über Hochgenaun gelegt werden, und dazu müssen Pferde angeschafft werden. Alles das ist für Sixta aber unbewußt nur ein Vorwand, die einsame Frau liebt Markus, und ihr Herz klammert sich an ihn. Vielleicht kommt jetzt das Glück, das ihr bisher versagt war. Auch Markus glaubt, auf dem Hof eine neue Heimat gefunden zu haben und geht mit Eifer an die Arbeit. Die Knechte aber und Mägde lehnen den „Fremden“ ab, der nicht mit ihnen am Tisch sitzt und dem „extra aufgetischt“ wird, und den sie „Herr Major“ und „Sie“ nennen sollen.

Die fesche Anna verzeiht Markus nie, daß er ihr Entgegenkommen nicht beachtet, und der Gemeindevorsteher verfolgt böse und mißtrauisch, wie dieser zugereiste Major sich immer mehr an die Stelle setzt, die der Forcher selbst einnehmen wollte. Aber Sixta setzt ihren Willen durch, der Anna und dem Forcher ist sie gewachsen, sie kämpft um ihr Glück. Da geschieht etwas, das sie nicht vorausgesehen hat. Otti kommt, von Markus abgeholt, zurück auf den Hof, und Sixta fühlt, wie zwischen Markus und dem jungen, lebhaften, heißblütigen Mädchen etwas aufkeimt, das sie beunruhigt. Bald hat sie Gewißheit, als sie sieht, wie Markus und Otti sich leidenschaftlich umarmen und küssen. Frau Sixta ist tief getroffen. Was soll sie tun?

Auf dem Hochgenaunhof ist es unruhig geworden. Anna hetzt das Gesinde und die Nachbarn auf, was der Gemeindevorsteher nur zu gerne sieht. Es kommt zu lärmendem Protest in der Nacht vor dem Hof. Steine fliegen ins Zimmer des Markus. Der greift zum Gewehr, da tritt Frau Sixta tapfer und stark vor die Lärmenden. Offen fleht die Frau vor ihrem Hof, und fest und ruhig sagt sie den verhetzten Leuten, daß Markus der Verlobte ihrer Tochter Otti ist. Frau Sixta hat gesiegt, aber ihr eigenes Glück geopfert. Markus und Otti sollen fort vom Hof, auf Reisen zunächst, sie aber wird da bleiben, wo sie hingehört, wo ihre Heimat ist, wo die schneebedeckten Berge sie umgeben, wo harte ehrliche Arbeit ihrer harrt. Der Postwagen mit den beiden geliebten Menschen, mit Markus und Otti, fährt ab, hinaus in die weite Welt. Frau Sixta schaut ihm nach, mit starkem Herzen, das nicht so leicht bricht, einsam, aber daheim.


Anmerkungen

Der Autor Ernst Zahn schrieb 1938 über die Verfilmung seines Romans:

„Der Film ‚Frau Sixta‘ nach meinem gleichnamigen Roman, der sich bisher einer Auflage von 92.000 erfreuen darf, wird das zweite meiner Werke auf die Leinwand bringen, von der jetzt so viele Hunderttausende Leben und Schicksal ablesen. Vor Jahren hat die Henny PortenFröhlich Produktion unter dem Titel ‚Violanta‘ meine Erzählung ‚Der Schatten‘ verfilmt und die berühmte Frau Porten die Heldin in prachtvoller Weise verkörpert. Umso dankbarer bin ich nun der UFA, daß sie eines meiner umfangreichen Bücher zur Verfilmung übernommen und ihm als Besetzung der ‚Rollen‘ durch hervorragende Künstler die Anteilnahme weitester Kreise gesichert hat. Ein freundlicher Zufall will, daß Franziska Kinz, die die ‚Frau Sixta‘ spielen wird, bereits einmal in einem meiner Theaterstücke, dem Drama ‚Johannes A Pro‘ eine Hauptrolle aufs schönste durchgeführt und dem Stück zu seinem Erfolge mit verholfen hat.
Mir scheint, die ‚Frau Sixta‘ dürfte ihr ganz besonders liegen, und ich bin mächtig gespannt, der großen Künstlerin, deren persönlichen Bekanntschaft ich mich in Zürich erfreuen durfte, nun in einer neuen Rolle, meiner Rolle wieder begegnen zu dürfen. Die Landschaft, in der Frau Sixta lebt, liebt und leidet, die wundervolle Paßhöhe der Oberalp mit ihrem tiefen, ernsten, Himmel, Wolken und Sterne spiegelnden See wird das Übrige tun. Ich bin noch nicht zu alt, um nicht mit zappliger Ungeduld dem Tage entgegenzusehen, der die Gestalten meines Buches zu wirklichem Leben wecken und ein Stück Heimat mir im scharfen Spiegel der Filmbilder neu schenken wird“.

Der Film