Höhndorf, Walter
Walter Höhndorf ( 10. November 1892 in Prützke bei Belzig in Preußen; 5. September 1917 nahe Marville, Frankreich) war ein deutscher Luftfahrtpionier, Alter Adler, Offizier des Kaiserlichen Heeres und Jagdflieger der Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg sowie Ritter des Ordens „Pour le Mérite“. Das Flieger-As errang 12 bestätigte Luftsiege und ggf. drei weitere, die nicht bestätigt werden konnten, da die Abschüsse hinter feindlichen Linien erfolgten.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Walter Höhndorf wurde am 10. November 1892 als Sohn eines Lehrers in Prützke/Mark Brandenburg geboren. Er besuchte die Hohenzollern-Oberrealschule in Berlin/Schöneberg. Er widmete sich dem Maschinenbau und ließ sich in Paris (bei den Morane-Saulnier-Werken) zum Flugzeugführer schulen, im Oktober 1913 legte er dann in Johannisthal die Prüfung zum Flugzeugführer ab (Alter Adler 582).
Nach Ausbildung in Automobil- und Flugzeugtechnik und anschließender Flugprüfung mit Flugschein begann er 1914 als Konstrukteur und Flugzeugführer bei den Union Flugzeugwerken in Teltow.
Als Freiwilliger rückte er ins Feld gegen die Feinde Deutschlands. Im Oktober 1914 erfolgte seine Ernennung zum Unteroffizier sowie die Verleihung des Eisernen Kreuzes II. Klasse. Am 27. Januar 1915 wurde er zum Vizefeldwebel, am 22. März zum Leutnant befördert. Ende 1915 kehrte er zur Westfront zurück. Er diente bei verschiedenen Frontabteilungen (FFA 12, FFA 67) und in der Heimat, bei den Siemens-Schuckert-Werken als Einflieger.
An der lothringischen Grenze stand er mit Leutnant Kurt Wintgens in einer Abteilung der Jagdstaffel 4 (KEK Vaux). Bei Beginn der Somme-Schlacht kamen Höhndorf und Wintgens ins dortige Kampfgebiet, wo Höhndorf in kurzer Zeit das achte bis fünfzehnte gegnerische Flugzeug abschoß.
Der deutsche Heeresbericht meldete:
- „Bei Arras, Péronne, Biaches und bei Vermand sind feindliche Flugzeuge abgeschossen, zwei von ihnen durch die Leutnants Wintgens und Höhndorf. Dem Leutnant Höhndorf, der erst am 15.7., wie nachträglich gemeldet wurde, einen französischen Doppeldecker südöstlich von Péronne abgeschossen hat, ist von Seiner Majestät dem Kaiser der Orden Pour le mérite verliehen worden.“[1]
Nach einer weiteren Heimatverwendung und einer Zeit als Fluglehrer bei der Jagdstaffelschule in Valenciennes wurde ihm im August 1917 die Führung der Jagdstaffel 14 (Jasta 14) übertragen.
Fliegertod
Am 5. September 1917 testete Leutnant Dr. Walter Höhndorf eine (eigenkonstruierte) AEG D I 4400/17, mit der er bei Ire-le-Sec (in der Nähe von Marville) tödlich abstürzte. Er hinterließ seine Ehefrau Elisabeth. Am Ort des tödlichen Absturzes in Ire-le-Sec (Kreuzung der D643 und der D905 südlich von Ire-le-Sec) wurde Höhndorf ein aufwendiges Denkmal errichtet.
Auszeichnungen (Auszug)
- Königlich Preußisches Flugzeugführer-Abzeichen
- Ehrenbecher für den Sieger im Luftkampf
- Feldpilotenabzeichen (k. u. k. Armee)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern
- Pour le Mérite am 20. Juli 1916