Habbes, Wilhelm

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Wilhelm Habbes

Heinrich Wilhelm Habbes (Lebensrune.png 13. März 1896 in Afferde; Todesrune.png 1948 ebenda) war ein deutscher Reserveoffizier des Deutschen Heeres, Diplom-Landwirt, Politiker (NSDAP), Mitglied des Reichstages, Landesbauernführer und Führer der Allgemeinen-SS (SS-Nr.: 276.589), zuletzt SS-Standartenführer im Zweiten Weltkrieg.

Chronologie

  • Evangelisches Pädagogium in Godesberg (Abitur)
  • 1914–1918 Kriegsdienst,
  • nach Kriegsende zwei Jahre praktischer landwirtschaftlicher Lehrgang, dann Studium der Landwirtschaft an der Universität Jena und später an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Bonn, Abschluß als Diplom-Landwirt, anschließend Übernahme des väterlichen Hofes
  • 1.12.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 754.644).
  • 12.3.1933 Mitglied des Westfälischen Provinziallandtags (Wahlkreis Dortmund), Vorstandsmitglied des Landbunds, April 1933–1945 Landwirtschaftlicher Gaufachberater (bis 1.10.1935 m.d.W.d.G.b.) der Gauleitung Westfalen-Süd der NSDAP, zugleich Gauamtsleiter des Amtes für Agrarpolitik (ab 1942 Amt für das Landvolk) des Gaus Westfalen-Süd der NSDAP
  • 22.9.1933–15.2.1934 Landeshauptabteilungsleiter III („Betreuung des Marktes“) der Landesbauernschaft Westfalen, Mitglied des Deutschen Reichsbauernrats
  • 15.2.–14.9.1934 Landesobmann der Landesbauernschaft Westfalen
  • 14.9.1934–14.4.1937 Landesbauernführer der Landesbauernschaft Westfalen
  • 1935–1945 Preußischer Provinzialrat der Provinz Westfalen
  • 1.6.1936 (mit Wirkung vom 14.5.1936) als SS-Mann in die SS aufgenommen (SS-Nr.: 276.589)
  • 1.6.1936 SS-Obersturmbannführer (mit Wirkung vom 14.5.1936)
  • 1.6.1936–1.4.1939 ehrenamtlicher SS-Führer im RuSHA (mit Wirkung vom 14.5.1936)
  • 30.1.1937 SS-Standartenführer
  • 9.4.1937 vorläufige Beurlaubung als Mitglied des Reichsbauernrats und „Einleitung eines Disziplinarverfahrens beim RuSHA unter Beurlaubung und unter Entzug des Dienstanzuges“ der SS durch Reichsleiter Richard Walther Darré wegen „Betreibung einer völlig unnationalsozialistischen Beamtenpolitik, Vertiefung der konfessionellen Gegensätze in Westfalen u. a.“
    • 14.4.1937 seines Amtes als Landesbauernführer enthoben
  • 4.5.1937 Einleitung eines Parteigerichtsverfahrens beim Obersten Parteigericht wegen parteischädigenden Verhaltens (auf Antrag Darrés)
  • 15.6.1937 Aussetzung des Ehrengerichtsverfahrens vor dem Reichsbauernrat auf 1 Jahr (durch Verfügung des Beauftragten für den Vierjahresplan)
  • 17. 7.1937 Einstellung des Parteigerichtsverfahrens durch das Oberste Parteigericht (München)
  • 3.9.1937 eigener Antrag auf Eröffnung eines Ehrenverfahrens gegen den Landesbauernführer Rheinland, Kuno Heinrich Franziskus Maria Hubertus Reichsfreiherr und Edler Herr von und zu Eltz von Rübenach, beim großen Schiedhof beim RFSS
  • 26.11.1937 Ehrenverfahren vor dem Großen Schiedhof beim RFSS
  • 5.1.–9.8.1938 kommissarischer Landesbauernführer der Landesbauernschaft Westfalen,
  • 22.3.1938 Niederschlagung (Einstellung) des Ehrenverfahrens gegen SS-Standartenführer Reichsfreiherr von Eltz-Rübenach und Aufhebung der Beurlaubung durch den RFSS
  • 1.5.1938 Habbes vom Reichsbauernführer amnestiert
  • 8.6.1938 Aufhebung der Beurlaubung durch das RuSHA
  • 6.7.1938 Einstellung des Disziplinarverfahrens durch Verfügung des SS-Gerichts
  • 9.8.1938 fristlos und endgültig seines Amtes als Landesbauernführer enthoben und zugleich aus dem Reichsbauernrat ausgeschlossen
  • 1.4.–1.8.1939 ehrenamtlicher SS-Führer in der SS-Stammabteilung West/Bezirk 30
  • 1.8.1939–1945 ehrenamtlicher SS-Führer beim Stab des SS-Abschnitts XXV, Hauptabschnittsleiter der NSDAP, Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Bauerndienst Lebensversicherungsgesellschaft a. G., Berlin, und der Oga Obst- und Gemüsebau-Absatzgenossenschaft mbH, Mitglied des Verwaltungsrates der Deutschen Rentenbank-Kreditanstalt, Berlin.
  • Nach der Kapitulation der Wehrmacht wurde Habbes von den Engländern in ein Lager gesperrt.
  • Am Tage nach seiner Entnazifizierung starb er, nach anderen Quellen verstarb er schon am 3. April 1947 im Speziallager Nr. 6 Jamlitz.

Familie

Wilhelm war Sohn des Bauern und Ziegeleibesitzers Diedrich Wilhelm Habbes. Er hinterließ eine Tochter Gisela. Sie war im Jahre 1936 unehelich geboten. Mit seinem Freund, Dr. Wilhelm Kötting, hat Habbes gleich nach der Geburt alle Schritte besprochen, die das weitere Schicksal des Kindes betrafen, an dem die Mutter offenbar nicht viel Interesse zeigte. Der Vater holte er es aus dem Kinderheim, ließ es für ehelich erklären und setzte es zu seiner Erbin ein.

„Habbes, der ein vorzüglicher Landwirt war, hatte eine Reihe guter Freunde. Sie fühlten sich – was für sie spricht – für das verwaiste Kind verantwortlich. Dr. Kötting schlug einen Verwalter für den Hof vor und machte eine Erzieherin, die vorzügliche Zeugnisse hatte, für die Tochter namhaft. Er mußte erfahren, daß Fräulein Muschert auf den Rat der Freunde des verstorbenen Bauern Habbes nicht hören wollte, ja, daß sie, sobald einer von ihnen den Hof betrat, das Mündel einsperrte. Nur einer hatte ständig ungehindert Zutritt zum Hof und zu Gisela – wogegen sich auch gar nichts sagen läßt: der Vormundschaftsrichter, Oberamtsrichter Moenikes aus Unna.“[1]

Schriften (Auswahl)

Literatur

Fußnoten

  1. Wie man in Unna Vormund wird, Zeit, 20. Mai 1954