Haidinger, Wilhelm von

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Wilhelm von Haidinger

Wilhelm Karl Ritter von Haidinger oder bis 1865: Wilhelm Haidinger (geb. 5. Februar 1795 in Wien; gest. 19. März 1871 in Dornbach bei Wien, heutiger 17. Wiener Gemeindebezirk) war ein deutscher Mineraloge und Geologe.

Leben

Wilhelm von Haidinger war der vierte Sohn Karl Haidingers (geb. 10. Juli 1756, gest. 16. März 1797, gleichfalls von Verdienst auf dem Gebiet der Mineralogie und Geognosie), studierte ab Herbst 1812 Mineralogie bei Friedrich Mohs in Graz und ging dann mit demselben 1817 nach Freiberg. Seit 1823 lebte Haidinger in Edinburgh im Hause des Bankiers Thomas Allan, übersetzte hier Mohs' „Grundriß der Mineralogie“ ins Englische und gab das Werk vermehrt und verbessert unter dem Titel „Treatise on mineralogy“ (3 Bände, Edinburgh 1825) heraus. Nachdem er sich von 1827 bis 1840 mit seinen Brüdern der Leitung der im Familienbesitz befindlichen Porzellanfabrik in Elbogen (Sudetenland) gewidmet hatte, wurde er an Mohs' Stelle als kaiserlich-königlicher (k. k.) Bergrat nach Wien berufen, wo er die Aufstellung der Mineraliensammlung der Hofkammer im Münz- und Bergwesen besorgte.

1843 begann Haidinger seine Vorlesungen über Mineralogie, für die er ein „Handbuch der bestimmenden Mineralogie“ (Wien 1845) bearbeitete. Unter seiner Leitung entwickelten sich auch die Aktivitäten der „Freunde der Naturwissenschaften“, deren „Naturwissenschaftliche Abhandlungen“ (4 Bände, Wien 1847–52) und „Berichte über die Mitteilungen von Freunden der Naturwissenschaften in Wien“ (7 Bände, Wien 1847–52) er herausgab. Im Zusammenhang mit seinen wichtigen Untersuchungen im Bereich der physikalischen Kristallographie über „Pleochroismus der Kristalle“ konstruierte Haidinger 1845 die „Haidingerlupe“ (Dichroskop).

Bei Gründung der Geologischen Reichsanstalt 1849 wurde er zum ersten Direktor derselben ernannt. Haidinger stand 17 Jahre lang an der Spitze dieses Instituts und machte es zu einer Musteranstalt. 1865 wurde er in den erblichen österreichischen Ritterstand erhoben und 1866 in den Ruhestand versetzt. Er starb 1871 auf seinem Landgut zu Dornbach bei Wien.

Schriften (Auswahl)

Verweise