Hammelburg

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Hammelburg

Wappen von Haßfurt
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mainfranken
Landkreis: Bad Kissingen
Einwohner (2017): 11.060
Bevölkerungsdichte: 85 Ew. p. km²
Fläche: 128,88 km²
Höhe: 182 m ü. NN
Postleitzahl: 97762
Telefon-Vorwahl: 09732
Kfz-Kennzeichen: KG
Hammelburg befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Der Hammelburger Marktplatz
Das Rote Schloß
Die Fränkische Saale bei Hammelburg

Die unterfränkische Stadt Hammelburg liegt im Kreis Bad Kissingen an den Ausläufern der Rhön. Hammelburg ist der älteste Weinort Frankens und liegt an der Fränkischen Saale.

Herkunft des Namens

Die Herkunft des Stadtnamens ist nicht eindeutig geklärt, es existieren mehrere Theorien hierzu. Eine Theorie besagt, daß das althochdeutsche hamala (steil) oder das germanische ham (Flußkrümmung) als Namensgeber dienten.

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde Hammelburg im Jahre 716 als hamulo castellum, das zu jener Zeit noch eine kleine Hofanlage mit Herrenhaus, Wall und Graben war. Im ausgehenden 7. Jahrhundert wurden Wandermönche in der Gegend sesshaft und errichteten in der Siedlung eine kleine Kirche. Als man im Zuge der Christianisierung Messwein benötigte, begann man auf den Hügeln Wein anzubauen. Im Jahre 777 machte Karl der Große Hammelburg mit all seinen Besitzungen zum Gegenstand einer Schenkung an das Kloster Fulda. Die Schenkungsurkunde gilt heute als der älteste erhaltene Nachweis für den Weinbau um Hammelburg und macht die Stadt zum „ältesten Weinort Frankens“. 1242 mit türmereicher Ringmauer bewehrt und 1303 mit Stadtrechten versehen, im Schutze der Bistümer Fulda und Würzburg gehegt, bewahrt trotz Krieg und Brand das liebliche Winzerstädtchen heute noch manch schönes Zeugnis einer reichen Vergangenheit: Das Rathaus aus den Jahren 1526 bis 1529, das Franziskanerkloster und das Rote Schloß aus dem 17. Jahrhundert. Hoch über Hammelburg thront auf einem Bergsporn Schloß Saaleck aus dem 12. bis 13. Jahrhundert.

Truppenübungsplatz und Lager Hammelburg

Im Jahre 1895 entstand der Truppenübungsplatz Hammelburg für die bayerische Armee. Im Zuge des Baus von Massivbauten entstand bis 1914 das Lager Hammelburg. Während des Ersten Weltkrieges diente es als Kriegsgefangenenlager für französische, russische, belgische und italienische Soldaten. Nach dem verlorenen Krieg wurde der Truppenübungsplatz 1919 demobilisiert und die Fläche an Bauern verpachtet. Nach der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht 1935 wurde Hammelburg erneut Garnisonsstadt. Das Truppenübungsgelände erwies sich als zu klein und wurde so stark erweitert, daß es Ortschaften wie Bonnland und Hundsfeld schluckte, die noch heute Teil des Geländes sind. Die Bewohner wurden auf umliegende Orte umgesiedelt. Auch während des Zweiten Weltkrieges wurde das Lager wieder für Kriegsgefangene verwendet. Stalins ältester Sohn Jakow Dschugaschwili wurde hier für wenige Wochen untergebracht. Nachdem die amerikanischen Streitkräfte das Lager einnahmen, wurde es im Juni 1945 zum Internierungslager für Angehörige der NSDAP, der Wehrmacht und der SS umfunktioniert.

Das Lager Hammelburg diente auch der VS-amerikanischen Fernsehserie „Ein Käfig voller Helden“ als Handlungsort.

Sagen

  • Ein Jäger sah einmal fern am Ufer der Saale eine anmutige Nixe sitzen, damit beschäftigt, mit ihrer Angel Fische zu fangen. Angelockt von dem Liebreiz ihrer feinen Gestalt stieg er ins Tal nieder, gesellte sich zu ihr und schmeichelte ihr mit betörenden Worten. Als er dabei ihr Geschick bewunderte, Fische zu angeln, meinte sie, sie habe wohl noch bessere Angeln, deren sich niemand mehr entledigen könne. Das verstand der Jäger wohl, denn er fühlte sich bereits mit seinem Herzen an der Zauberangel gefangen. Dieser, die Liebe der holden Wasserjungfrau gefunden zu haben, neigte sich zu ihr, um den ersten Kuß von ihren Lippen zu rauben. Da entglitt sie ihm spottend und sank vor seinen Augen in die Wellen der Saale. Enttäuscht und im Herzen verwundet starrte der liebtrunkene Jäger der Treulosen nach, deren Lachen er noch im Gurgeln des Wassers zu hören meinte. Noch heute wandelt freudlos und einsam der Jäger im Tale der Saale auf und ab und beklagt oft in den Nächten sein trauriges Schicksal mit vernehmlichen Schmerzenslauten.
  • Konrad von der Linsenburg, der am Kreuzzug zur Eroberung des Heiligen Landes teilnahm, soll mit einem Hammelburger Bürger mit Namen Friebold in Gefangenschaft geraten sein. Beide wurden später als Sklaven nach Ägypten verkauft. Sie mußten aus den dortigen Zisternen Wasser zur Bewässerung schöpfen. Da Friebold ein gelernter Sattler war, wurde ihm die Instandhaltung des Pferdegeschirrs anvertraut. So vergingen die Jahre, und die beiden trugen sich immer noch mit Fluchtgedanken. Da beschlossen sie eines Tages, versehen mit Lebensmittel und Wasser, zu Pferde die geplante Flucht zu versuchen. Nach vielen Strapazen mußten sie die Pferde zurücklassen und die Flucht zu Fuß fortsetzen. Der Durst plagte sie, und nach langem Suchen fand der Hammelburger Friebold endlich eine Quelle, um sich an dem köstlichen Naß laben zu können. Während beide ihren Durst löschten, sprang auf den Grafen Konrad von der Linsenburg eine Löwin und warf ihn nieder. Friebold wollte seinen Kameraden retten und stieß der Löwin einen Speer in die Seite. Da wandte sich das Tier gegen Friebold und erschlug ihn mit seiner Pranke. Graf Konrad von der Linsenburg bestattete seinen treuen Weggefährten und versprach, diese Rettung nicht zu vergessen. Als der Graf nach Jahren wieder auf der Linsenburg eintraf, machte er sich auf den Weg, um die Witwe seines treuen Gefährten in Hammelburg zu besuchen und ihr ein Kästchen mit Goldstücken zu übergeben. Zum Gedächtnis ließ der Graf an dem Haus in der heutigen Löwengasse eine rote Sandsteintafel anbringen, auf der eine Löwin eingemeißelt war. Deshalb nannte man später diese Gasse „Löwengasse“. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts, als Abt von Dahlberg das Rote Schloß (...) errichten ließ, mußte auch das Haus des Friebold in der Löwengasse abgebrochen werden. Um der Nachwelt die Sandsteintafel zu erhalten, wurde sie an der Rückseite des Roten Schloßes, an der Kirchgasse, eingemauert.

Bildergalerie

Literatur

  • A. Vogt/K. Stöckner/J. Wabra: Geschichten und Sagen des Hammelburger Raumes, Heft 6, wabra verlag, Werneck, 1965
  • Karl Brandler: Hammelburg - Das historische Städtchen an der fränkischen Saale, Werkbund-Druckerei, Würzburg, 1951
  • Conrad Scherzer: Franken - Land, Volk, Geschichte und Wirtschaft, Verlag Nürnberger Presse Drexel, Merkel & Co., Nürnberg, 1955