Reinl, Harald

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Harald Reinl (* 8. Juli 1908 in Bad Ischl, Österreich-Ungarn; † 9. Oktober 1986 in Puerto de la Cruz, Teneriffa) war ein deutscher Regisseur von über 60 Filmen sowie Drehbuchautor und Filmschneider aus Österreich.

Leben

Reinl machte erste Bekanntschaft mit dem Film, als der Bergfilmpionier Arnold Fanck auf den brillanten Skifahrer aufmerksam wurde und ihn als Statisten in mehreren seiner Filme einsetzte. In der Folge wurde der promovierte Jurist Assistent bei Leni Riefenstahl und arbeitete bald auch selbst an der Filmgestaltung mit. Im Jahre 1949 stellte er als Regisseur seinen ersten Langfilm Bergkristall fertig, der bereits ein typischer Reinl-Film ist.

Später wurde Reinl insbesondere durch seine Edgar-Wallace- und Karl-May-Verfilmungen in den 60er-Jahren bekannt, aber auch zahlreiche Adaptionen von Jerry Cotton-Romanen gehen auf sein Konto. Reinl ist vor allem für den naiven Erzählstil seiner Filme bekannt und versteht es meisterhaft, die Großartigkeit der Natur als Filmkulisse in seine Streifen einzubinden.

Viele seiner Filme zeichnet eine romantische Atmosphäre aus. Seinen Karriere-Höhepunkt erreichte er bei den in den sechziger Jahren in Jugoslawien gedrehten Karl-May-Filmen. Da Reinl in seiner Jugend selbst begeisterter Karl-May-Leser war, erwies sich die Übertragung der Regieaufgabe durch den Berliner Produzenten Horst Wendlandt als Glücksgriff für die Serie. Reinl drückte den bekanntesten Filmen (Winnetou-Trilogie, Schatz im Silbersee) seinen Stempel auf.

1976 wurde Reinl als Regisseur zusammen mit Pierre Brice als Hauptdarsteller von der damals noch im Aufbau befindlichen Freilichtbühne im sauerländischen Elspe für das Stück Der Schatz im Silbersee verpflichtet. Er konnte dem Stück durch seinen filmischen Inszenierungsstil wesentliche Impulse geben. Wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Veranstalter kam es allerdings zum Bruch und er verließ die Bühne noch im gleichen Jahr.

Reinl, der von 1946 bis 1950 mit Corinna Frank und von 1954 bis 1968 mit der Schauspielerin Karin Dor verheiratet war, drehte danach mit nachlassendem Erfolg noch verschiedene Abenteuerfilme, Komödien, Dokumentarfilme und zwei Teile der bisher letzten Ludwig Ganghofer-Serie. Mit Die Nibelungen inszenierte er 1967 für den jüdischen Produzenten Artur Brauner den bis dahin teuersten Film der BRD nach 1945.

Sein Leben nahm ein tragisches Ende im Haus von Bekannten auf Teneriffa, als er während der Vorbereitungen für den Film Attila, der Mörderwolf von seiner dritten Frau, der ehemaligen tschechischen Schauspielerin Daniela Maria Delis im Streit erstochen wurde. Delis galt als alkoholkrank.

Kritik

  • Der Sohn des 1986 gestorbenen Regisseurs Harald Reinl hat vor dem Oberlandesgericht Köln auf Schadenersatz geklagt, weil er am Erlös durch die DVD-Vermarktung nicht beteiligt wird. Die Richter gaben ihm recht: Harald Reinl sei Urheber von allen 13 Filmen und habe niemandem Video- oder DVD-Nutzungsrechte eingeräumt. Sein Sohn müsse daher als Erbe entschädigt und an künftigen Gewinnen beteiligt werden. Der DVD-Vertreiber hatte argumentiert, dass der Regisseur seine Rechte einst umfassend abgetreten habe. Allerdings waren die Nutzungsarten Video und DVD damals noch gar nicht bekannt.[1]

Auszeichnungen

  • 1950 Internationale Filmfestspiele von Venedig für Zehn Jahre später
  • 1964 Goldene Leinwand für Der Schatz im Silbersee
  • 1964 Bambi für Der Schatz im Silbersee
  • 1964 Goldene Leinwand für Winnetou 1. Teil
  • 1965 Bambi für Winnetou 1. Teil
  • 1965 Goldene Leinwand für Winnetou 2. Teil
  • 1965 Goldmedaille der Deutschen Filmtheater
  • 1966 Bambi für Winnetou 2. Teil
  • 1966 Goldene Leinwand für Winnetou 3. Teil
  • 1970 Filmfestival Triest 2. Preis für Erinnerungen an die Zukunft
  • 1971 Academy-Award-Nominierung Oscar für Erinnerungen an die Zukunft
  • 1983 21. internationaler Kinder- und Jugendfilmwettbewerb in Gijon: Platero (großer Preis) für „Im Dschungel ist der Teufel los“

Filmografie

Harald Reinl verfilmte 1962 den Abenteuerroman von Karl May "Der Schatz im Silbersee" mit Lex Barker als Old Shatterhand.

Verweise

Fußnoten

  1. Reinl-Erbe erhält Schadenersatz für Winnetou- und Wallace-DVDs, Deutschlandradio Kultur, 09. Januar 2009
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