Lübbe, Harro
Harro Lübbe ( 23. Juli 1920 in Klein Lunow, Mecklenburg; ?) war ein deutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Obersturmführer der Allgemeinen SS und SS-Obersturmführer der Reserve der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Harro Lübbe stammte von den Lübbes aus Klein Lunow. Bis 1864 befand sich das Gut im Besitz der Familie Baetke. Diese verkauften es an die Familie Lübbe. Seit 1901 war Alexander Lübbe Besitzer des Gutshauses, hierbei handelt es sich ggf. um Harros Vater und den Bruder von Generalleutnant Vollrath Lübbe.
Im November 1938 (vermutlich schon seit seinem 18. Geburtstag SS-Anwärter) trat er als SS-Mann in den 7. Sturm/II. Sturmbann/Leibstandarte „Adolf Hitler“ ein (SS Nr. 363.726). Anfang Juli 1943 (die Listen waren schon im Juni 1943 fertig) wurden mit Befehl des I. SS-Panzer-Korps „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“ zahlreiche Führer und Unterführer der Leibstandarte zur in Aufstellung befindlichen 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ versetzt, so z. B. Hubert Meyer, Max Wünsche, aber auch SS-Untersturmführer Harro Lübbe, die dort als Stammpersonal dienten. Lübbe war im September 1943 zweiter Ordonnanzoffizier (O2) in der Quartiermeisterabteilung unter dem Ib Fritz Buchsein bei der Division unter Fritz Witt.
Am 9. November 1944 wurde Lübbe zum SS-Obersturmführer d. R. der Waffen-SS befördert und war im März 1945 beim Endkampf Adjutant im II. Bataillon des SS-Panzergrenadier-Regiments 26 unter SS-Obersturmbannführer Erich Braun. Die Reste des Regiments ergaben sich am 8. Mai 1945, zusammen mit den anderen Teilen der Division, an der Demarkationslinie an der Enns und bei Steyr VS-amerikanischen Truppen und gingen in die Kriegsgefangenschaft.
Da das Kriegstagebuch des Bataillons auf Befehl zerstört wurde, setzte sich Lübbe noch während der Gefangenschaft hin und rekonstruierte dieses mit Hilfe von Kameraden für den Zeitraum vom 3. September 1944 bis 8. Mai 1945. Das Kriegstagebuch wurde dann SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Hugo Kraas übergeben, der seine Dokumentationssammlung an Hubert Meyer weitergab, der dann die Divisionsgeschichte schrieb.
Auszeichnungen (Auszug)
- Deutsches Reichssportabzeichen in Bronze
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Eisernes Kreuz (1939), 2. Klasse
- Infanterie-Sturmabzeichen in Bronze
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
Schriften (Auswahl)
- Die Lübbes auf Klein Lunow, in „Mecklenburgische Gutsherren im 20. Jahrhundert – Erinnerungen und Biographien“, Ingo Koch Verlag, Rostock 2009, S. 367 ff.
Literatur
- Hubert Meyer: Kriegsgeschichte der 12. SS-Panzerdivision „Hitlerjugend“. 2 Bände. Munin-Verlag, Osnabrück 1982; ISBN 3-921242-51-7. 3. Auflage bei Nation Europa, Coburg 1996; ISBN 3-920677-27-7.