Kraas, Hugo
Hugo Gottfried Kraas ( 25. Januar 1911 in Witten an der Ruhr; 20. Februar 1980 in Selk bei Schleswig) war ein deutscher Offizier der Waffen-SS und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges. Ab dem 15. November 1944 war er der letzte Divisionskommandeur der 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“. Er war zum Abschluß des Krieges SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS (Ernennung am 20. April 1945).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Herkunft
Hugo Kraas war der älteste von sechs Söhnen des Hauptlehrers Franz Albert Kraas ( März 1932) und dessen Ehefrau Maria Christine, geborene Korte. Den zweiten Vornamen Gottfried erhielt er zu Ehren seine Großvaters Gottfried Norbert Kraas (1842–1925).
Werdegang
Er begann nach der Schule ein Studium auf Lehramt, bis ihn der Tod seines Vaters dazu zwang, die Weiterbildung abzubrechen und für die Familie zu arbeiten.
Am 1. Mai 1934 wurde Kraas Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnr. 2.204.561) und kurz danach auch der SA, der er bis zum 20. April 1935 angehörte. Anschließend nahm er in Kiel an der Hochschule für Lehrerbildung ein Studium auf. Vom Heer der Wehrmacht wurde er am 1. Juli 1935 als Offiziersanwärter einberufen und der 10. Kompanie des Infanterie-Regiments 6 zugewiesen. Bereits am 30. September 1935 wurde er in die Reserve entlassen. Am 15. Oktober 1935 trat Kraas in die SS-Verfügungstruppe (SS-Mitgliedsnr. 289.633) ein und kam als SS-Rottenführer in der „Germania“-Standarte. Kraas besuchte die dritte Kadettengruppe der SS-Junkerschule Braunschweig im April 1937 und wurde am 12. März 1938 zum SS-Untersturmführer befördert. Er schloß die Schule als Zweitbester seiner Klasse ab.
Zweiter Weltkrieg
Als SS-Untersturmführer gehörte er der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ (LSSAH) an und wurde dort mit der Führung eines Zuges der Panzerjägerkompanie betraut. Er führte diese Abteilung während desPolenfeldzuges und erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse am 16. Oktober 1939.
Im November dieses Jahres wurde Kurt Meyer Chef einer Krad-Schützenkompanie und durfte einen seiner bisherigen untergebenen Offiziere mitnehmen: Hugo Kraas. Der nun zum SS-Obersturmführer aufgestiegene nahm mit der Kompanie an der Invasion der Niederlande teil und wurde für seine Leistungen als erster Offizier der „LSSAH“ mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Nach der Westfeldzug (1940)|Westfeldzug wurde die „LSSAH“ vergrößert und Kraas wurde Chef dieser Kradschützen-Kompanie – nun die 2. Kompanie der Aufklärungsabteilung. Er kämpfte mit Meyer auf dem Balkan und in Rußland. Während des Rußlandfeldzugs wurde er zur Kriegsweihnacht 1941 mit dem Deutschen Kreuz in Gold für hervorragende Führung seines Verbandes während der ersten Kämpfe um Rostow ausgezeichnet.
Im Juni 1942 übernahm Kraas das Kommando über das I. Bataillon des SS-Panzer-Grenadier-Regiments 2, das er während der gesamten Operation um Charkow innehatte. Im Sommer des folgenden Jahres wurde Kraas der Nachfolger von Theodor Wisch und übernahm das Regimentskommando. Kurze Zeit später erfolgte seine Beförderung zum SS-Obersturmbannführer.
Zuletzt war Kraas ab 19. November 1944 Kommandeur der 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“, mit der er am 8. Mai 1945 vor den VS-amerikanischen Streitkräften bei Linz kapitulierte.
Nachkriegszeit
Anschließend befand Kraas sich in Kriegsgefangenschaft sowie bis September 1948 in Internierungshaft. Nach seiner Entlassung war Kraas Leiter eines Kinderheims und Mitglied der HIAG. Generalmajor a. D. Hugo Kraas ruht gemeinsam mit seiner Gattin Sünne in einem Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof Haddeby in der Nähe des Grabes des General der Fallschirmtruppe a. D. Hermann-Bernhard Ramcke.
Familie
Am 25. Oktober 1939 hatte Kraas in Kile die Lehrerin und BDM-Führerin Ruth Sünne Godbersen ( 18. Februar 1912 in Hennstedt; 1997) geheiratet. Hitler ließ ihm über seinen Adjutanten Max Wünsche einen Brief mit den besten Wünschen zur Hochzeit übermitteln. Außerdem erhielt er sein Buch Mein Kampf mit persönlicher Widmung und 3.000,- RM zur Gründung eines Haushalts.
Auszeichnungen
- Eintritt in die Waffen-SS als SS-Untersturmführer am 12. März 1938
- SS-Obersturmführer am 20. April 1939
- SS-Hauptsturmführer am 1. September 1940
- SS-Sturmbannführer am 20. April 1942
- SS-Obersturmbannführer am 21. Juni 1943
- SS-Standartenführer am 30. Januar 1944
- SS-Oberführer am 30. Januar 1945
- SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS am 20. April 1945
- Ehrendegen „Reichsführer-SS“
- SS-Totenkopfring
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 16. Oktober 1939 als SS-Untersturmführer
- 1. Klasse am 25. Mai 1940 als SS-Obersturmführer
- Infanteriesturmabzeichen in Bronze am 3. Oktober 1940 als SS-Hauptsturmführer in der 2. Panzeraufklärungskompanie LSSAH
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz und Silber
- Schwarz am 28. August 1941
- Silber am 15. Oktober 1944
- Deutsches Kreuz in Gold am 26. Dezember 1941[1]
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 25. August 1942 als SS-Sturmbannführer
- Militärorden für Tapferkeit, IV. Klasse, 1. Stufe
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 27. Februar 1943
- Nahkampfspange in Silber am 15. Oktober 1943
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub[1]
- Ritterkreuz am 28. März 1943 als SS-Sturmbannführer und Kommandeur des I./2. SS-Panzergrenadier-Regiment/SS-Panzergrenadier-Division „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“
- Eichenlaub am 24. Januar 1944 (375. Verleihung) als SS-Obersturmbannführer und Kommandeur des SS-Panzergrenadier-Regimentes 2 „L. A. H.“
Verweise
- Kraas, Hugo, Lexikon der Wehrmacht
- Brigadeführer Kraas, Hugo, Das-Ritterkreuz.de
- Kraas, Hugo-Gottfried, ww2awards.com (englischsprachig)
- Abgerufen am 15. April 2014. Archiviert bei WebCite®.Edler Stil, Hanseaten (B)logbuch, 15. April 2014