Rabenau, Hellmuth von
Otto Karl Hellmuth von Rabenau ( 26. Januar 1885 in Schweidnitz, Niederschlesien; 19. Dezember 1970 in Rimsting,[1] Bayern) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Vorläufigen Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Fregattenkapitän im Zweiten Weltkrieg sowie als Nachfolger seines Crewkameraden Karl Arthur Friedrich Edmund Otto von Killinger von 1934 bis 1943 und erneut von 1954 bis 1957 Leiter der Chiemsee Yachtschule (CYS) im Deutschen Hochseesportverband HANSA.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- Besuch des Domgymnasiums Naumburg, Abitur
- 1. April 1903 Eintritt in die Kaiserliche Marine als Seekadett
- zur Crew 03 gehörte u. a. Karl Galster
- 15 April 1904 Fähnrich zur See
- 28. September 1906 Leutnant zur See
- Dienst auf dem Kanonenboot „Jaguar“ (Ostasiatisches Kreuzergeschwader)
- 1908 Dienst auf dem Torpedoboot „S. 140“ der III. Halb-Flottille der Schulflotte, zugleich Kompanieoffizier in der Inspektion des Torpedowesens (I.T.D.)
- 13. Oktober 1908 Oberleutnant zur See
- 1909 bei der Manöver-Flotte auf dem Torpedoboot „G. 135“ der IX. Halb-Flottille
- 1910/11 Dienst auf der SMS „Deutschland“, Flaggschiff der Hochseeflotte
- 1912 Kommandant des S. M. Torpedodivisionsboot „Carmen“, zugleich Dienstleistung beim Prinzen Sigismund
- 19. September 1914 Kapitänleutnant
- August 1914 bis April 1917 „militärischer Begleiter“ und damit Erzieher in militärischen Fragen des preußischen Prinzen Sigismund, Sohn des Kaiserbruders Prinz Heinrich
- 15. Dezember 1917 bis zum 15. September 1918 Kommandant des U-Boots SM U 67
- 31. August 1920 Charakter als Korvettenkapitän
- als solcher aus dem Militärdienst entlassen
Anschließend studierte er Rechtswissenschaft an der Universität Kiel, brach das Studium aber schon nach drei Semestern ab und begann eine Tätigkeit bei der Albingia-Versicherungsgesellschaft in Hamburg. Im Jahr 1931 machte sich Rabenau in Berlin als Versicherungsmakler selbständig. Von 1934 bis 1943 Segelschulleiter wurde er danach zur „Bildungsinspektion“ der Kriegsmarine kommandiert, wo er die Eignungsprüfungen der Offiziersbewerber in Wilhelmshaven leitete. Schließlich wurde er in Norwegen, später in Glücksburg als Leiter der Segellehrgänge des Reichserziehungsministeriums eingesetzt.
Im April 1945 wurde Rabenau als Fregattenkapitän aus der Kriegsmarine verabschiedet.
Am 29. Mai 1954 wurde die Chiemsee Yachtschule wiedereröffnet und von Rabenau wieder als Schulleiter angestellt. Im Laufe der Zeit konnte er die Lehrgangskapazität von anfangs 70 auf knapp 400 Lehrgangsteilnehmer pro Jahr steigern. Am 1. Juni 1957 wurde er von Kapitän zur See a. D. Erich Heymann formal abgelöst, stand diesem aber noch drei Monate als Berater zur Seite und ging dann in den Ruhestand. Er lebte bis zu seinem Tod mit 85 Jahren in Rimsting am Chiemsee.
Familie
Hellmuth war der Sohn des königlich preußischen Staatsanwalts Paul Friedrich von Rabenau ( 1. Januar 1853 in Rothenburg, Oberlausitz; 8. Juli 1911 in Berlin)[2] und dessen Frau Klara Luise, geb. Heinemann (1858–1937). Er hatte vier Geschwister:
- Margarethe Karoline Anna ( 11. November 1882 in Schweidnitz; 11. Mai 1971 in Goslar) ∞ 13. November 1903 in Naumburg (Saale) Kurt Friedrich Oskar von Wodtke ( 8. Januar 1876 in Berlin; ⚔ 5. Dezember 1914 bei Głowno)
- Eitel-Friedrich Karl Balthasar ( 13. Januar 1884; 5. Oktober 1959 in Berlin), Pfarrer, Dr. phil. ∞ Elisabeth Riese, 6 Kinder, darunter der gefallene Flieger Hellmuth Siegfried Eitel-Friedrich (1915–1943)
- Klara Adele ( 30. März 1886 in Görlitz; 14. Juni 1964 in Berlin)
- Paul Reinhart ( 6. November 1888 in Oppeln; 19. Oktober 1937 in Berlin), Marineoffizier, zuletzt Fregattenkapitän ∞ Christine Gante, 3 Kinder, darunter Seeflieger, U-Boot-Kommandant und Kommendator des Johanniterordens Paul Georg von Rabenau
Ehe
Kapitänleutnant von Rabenau heiratete ab 12. Februar 1915 seine Verlobte Ilse Elisabeth Henriette Grünwald ( 1. Februar 1897 in Berlin; 23. Februar 1956 in Prien), die Tochter des Wirklichen Geheimen Kriegsrates Dr. jur. Friedrich Grünwald und der Nataly, geb. von Grawert. Die Kriegshochzeit fand in Berlin statt. Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen, zwei Töchter und Sohn Sigismund ( 1930), benannt nach dem Preußen-Prinzen.
Sigismund (Sohn)
Sigismund war promovierter Jurist, Ministerialrat in Kiel und CDU-Mitglied (u. a. im Vorstand der Senioren Union Kiel) sowie Autor.
Auszeichnungen (Auszug)
- Preußischer Kronenorden, IV. Klasse
- Sankt-Annen-Orden, III. Klasse (RA3)
- Eisernes Kreuz (1914), II. Klasse (ggf. auch I. Klasse)
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1918)
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer