Heinrich von Preußen (1862–1929)

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Großadmiral Prinz Heinrich von Preußen.jpg

Albert Wilhelm Heinrich Prinz von Preußen (Lebensrune.png 14. August 1862 in Potsdam; Todesrune.png 20. April 1929 in Hemmelmark, Schleswig-Holstein) war ein Generaloberst im Range eines Generalfeldmarschalls (später à la suite) der Preußischen Armee, Großadmiral der Kaiserlichen Marine sowie der k. u. k. Kriegsmarine und Bruder Kaiser Wilhelms II.

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Werdegang

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Kaiserliche Marine

Heinrich trat 1877 in die Kaiserliche Marine ein, machte von Kiel aus eine Reise nach Hawaii (hier erfuhr er, daß sein geliebter elfjähriger Bruder Waldemar verstorben war), dann nach Japan (wo ihn der Kaiser empfing), kehrte im Herbst 1880 zurück und legte 1881 nach einem Jahr an der Kieler Marineschule seine Seeoffizierhauptprüfung ab. Im Oktober 1882 trat er die anderthalbjährige fahrt nach Westindien und Südamerika an.

Er besuchte anschließend als 22jähriger Kapitänleutnant mit Unterbrechungen die Marineakademie und -schule und kommandierte bis 1895 verschiedene Schiffseinheiten. 1895 wurde er Konteradmiral, 1897 Inspekteur der ersten Marineinspektion und im November 1897 Befehlshaber des Ostasiengeschwaders.

Er besuchte 1898 als erster europäischer Prinz China. Er vertrat dabei seinen Bruder, Kaiser Wilhelm II. Seine Treffen mit Kaiser Guangxu und seiner Tante, der Kaiserin-Witwe Cixi, die ihn explizit zu sehen wünschte, waren ein voller Erfolg. Sie bildeten gewissermaßen einen versöhnlichen Abschluß der schwierigen Verhandlungen nach der Besetzung der Bucht von Kiautschou im November 1897. Prinz Heinrich verbrachte danach einige Zeit in Kiautschou und insgesamt zwei Jahre in Ostasien. Schon 1899 wurde er zum Vizeadmiral befördert und zum Chef des Kreuzergeschwaders ernannt. In diesem Jahr besichtigte er auch die Nanyang-Armee unter Albin Friedrich Wilhelm Theodor Freiherr von Reitzenstein.

Im Jahr 1903 wurde er, seit 1901 Admiral, Chef der Marinestation Ostsee und 1906 Kommandant der Hochseeflotte sowie 1909 deutscher Großadmiral und Generalinspekteur der Marine. Es war eine Bilderbuchkarriere vom Torpedoboot-Kommandanten zum Generalinspekteur der Marine. Am 28. November 1910 (eine vereinzelte Quelle gibt den 19. November an) erwarb der Prinz auf dem Euler-Flugplatz in Griesheim bei Darmstadt auf einem Euler-Zweidecker das Flugmaschinenführer-Zeugnis und wurde somit Alter Adler Nr. 38.

1913 wurde er Namensgeber für den „Prinz-Heinrich-Flug“ (zuvor Zuverlässigkeitsflug am Oberrhein), einem großen internationalen Wettbewerbsflug für Militär-und Zivilflieger, sofern sie von einem im Deutschen Luftfahrt-Verband organisierten Verein vorgeschlagen wurden.

Erster Weltkrieg

Der Kommandant der Seeflugstation Holtenau Gunther Plüschow (hinten) mit der deutschen Kaiserin Auguste Viktoria und Großadmiral Prinz Heinrich (links) im Jahre 1918.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Prinz Heinrich zum Oberbefehlshaber der Ostseestreitkräfte ernannt. Obwohl die ihm zur Verfügung gestellten Mittel denen der russischen Ostseeflotte weit unterlegen waren, gelang es ihm, die russischen Seestreitkräfte bis zur Revolution 1917 in die Defensive zu drängen und sie an Angriffen auf die deutsche Küste zu hindern. Nach dem Ende der Kämpfe mit Rußland entfiel seine Aufgabe und Prinz Heinrich zog sich faktisch aus der aktiven Marine zurück. Mit dem Ende des Krieges und der Abschaffung der Monarchie in Deutschland schied Dr. h. c. Prinz Heinrich im November 1918 aus der Marine aus.

Familie

Ehe

Am 24. Mai 1888, dem Geburtstag von Königin Viktoria und kurz vor dem Tode seines krebskranken Vaters Friedrich III., heiratete er seine Verlobte die Prinzessin Irene von Hessen-Darmstadt (eigentlich von Hessen und bei Rhein), eine Schwester der russischen Kaiserin Alexandra. Zu ihrer Hochzeit schenkte ihnen die Stadt Kiel den Kiliabrunnen. Nachdem Heinrichs Enkeltochter Barbara die Figur der Stadt zurückgegeben hatte, wurde sie 1977 wieder aufgestellt.

Kinder

Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor:

  • Waldemar (Lebensrune.png 20. März 1889; Todesrune.png 2. Mai 1945) ⚭ 1919 Calixta zu Lippe-Detmold
  • Sigismund (Lebensrune.png 27. November 1896; Todesrune.png 14. November 1978) ⚭ 1919 Charlotte Agnes von Sachsen-Altenburg
  • Heinrich Viktor Ludwig Friedrich (Lebensrune.png 9. Januar 1900; Todesrune.png 26. Februar 1904)

Schicksal

Zwei Söhne erbten die Hämophilie. Heinrich starb an deren Folgen im Alter von vier Jahren. Waldemar erlag ihr kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, als keine Blutkonserven vorhanden waren.

Uneheliche Kinder

Außerhalb seiner Ehe hatte Prinz Heinrich von Preußen zwei Söhne mit der jüdischen Sängerin Julie Salinger.

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Militärische Ränge und Dienste

  • 1. Garde-Regiment zu Fuß (Garde-Korps) – Leutnant bis Generaloberst im Range eines Generalfeldmarschalls, 1871–1918
  • Grenadier-Regiment „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ (2. Königlich Sächsisches) Nr. 101
  • Kgl. Bayerisches Artillerie-Regiment Nr. 8 – Generaloberst im Range eines Generalfeldmarschalls und Regimentschef
  • 1. Großherzoglich Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 25
  • Füsilier-Regiment „Prinz Heinrich von Preußen“ (Brandenburgisches) Nr. 35 – Generaloberst im Range eines Generalfeldmarschalls und Regimentschef
  • K. u. k. Infanterieregiment Nr. 20 – Oberstinhaber (Ehrenrang)
  • K. u. k. Kriegsmarine – Vizeadmiral
  • British Royal Navy – Admiral (ehrenhalber) 13. September 1901
    • British Royal Navy – zuvor Vize-Admiral (ehrenhalber) 5. Februar 1901
  • kaiserlich russisches Dragoner-Regiment Nr. 33 – Oberst (vermutlich Ehrenrang)

Beförderungen

k. u. k. Kriegsmarine

  • Großadmiral der k. u. k. Kriegsmarine, 9. Oktober 1916

Auszeichnungen und Ehrungen (kleiner Auszug)

Prinz Albert Wilhelm Heinrich von Preußen war Inhaber von über 40 Orden und Ehrenzeichen, darunter:

Literatur

  • Des Prinzen Heinrich von Preußen Weltumseglung, Original-Erzählung für die Jugend von C. V. Derboeck. Mit Farbendruck-Illustrationen von W. Schäfer und W. Hoffmann, W. Otto Drewitz, Berlin 1895