Heydebreck, Peter von
Hans Adam Otto von Heydebreck, genannt Peter von Heydebreck und Hans Peter von Heydebreck, ( 1. Juli 1889 in Köslin; 30. Juni 1934 in München) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und des Deutschen Heeres, Freikorpsführer, Politiker (NSDAP), Mitglied des Reichstages und SA-Führer.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- Ab 1902 Erziehung im Kadettenkorps in Köslin und (mit der Versetzung in die Untersekunde) in der Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde
- im letzten Jahr als Page am kaiserlichen Hofe
- 19. Juni 1908 als Leutnant in das 2. Schlesische Jäger-Bataillon Nr. 6 überwiesen (Oels)
- 1914-1918 Kriegsteilnahme
- 26. September 1914 beim Sturm auf eine französische Barrikadenstellung im Argonnerwald eine Schußverletzung aus kurzer Entfernung (drei Schritte) erlitten, wobei sein linker Oberarmknochen zerschmettert wurde. Infolgedessen mußte sein linker Oberarm amputiert werden.
- zuerst im Feldlazarett, dort nach Granatangriff verschüttet, von leicht verwundeten Oelser Jäger ausgegraben, weiter Transport ins Reich, Dreiviertel Jahr in der Tübinger Chirurgischen Universitätsklinik. Sechs Monate Fieber, Blutvergiftung und acht Operationen. Seine Schwester kam, um ihn zu pflegen, sie traf dort einen Arzt, den sie spätere heiratete.
- Winter 1915/16 Rekrutenausbildung beim Ersatz-Bataillon seines Regiments
- Pfingsten 1916 wieder ins Feld gerückt als Adjutant seines guten bekannten Husaren-Rittmeister Hans Freiherr von Werthern vom Alpenkorps
- Herbst 1917 an Ruhr erkrankt
- Frühjahr 1918 zum Führer des benachbarten Jäger-Bataillons Nr. 18 ernannt
- Sommer 1918 gemeinsam mit seinem Onkel und seinem bruder, beide Generalstabsoffiziere, Dienst bei General der Kavallerie Georg von der Marwitz als erster Ordonnanzoffizier
- zuletzt Hauptmann
- 26. September 1914 beim Sturm auf eine französische Barrikadenstellung im Argonnerwald eine Schußverletzung aus kurzer Entfernung (drei Schritte) erlitten, wobei sein linker Oberarmknochen zerschmettert wurde. Infolgedessen mußte sein linker Oberarm amputiert werden.
- 1918-1921 Kommandeur des Freikorps „Heydebreck“, Oberschlesien
- Seine Erfolge in den Kämpfen am St. Annaberg – Sturm auf Kandrizin am 5. Juni 1921 – während des polnischen Putsches von 1921 führten dazu, daß er als „Held vom Annaberg“ gewürdigt wurde.
- 1924 MdR (DVFP)
- 1924 Führungsfigur im Frontbann
- Das Gruppenkommando Nord des Frontbanns wurde im August 1924 von Hans Peter von Heydebreck im Auftrag Ernst Röhms gegründet. 1925 soll der Frontbann in Berlin bis zu 2.000 Mitglieder umfaßt haben. Die Gruppen, Abteilungen und Kompanien waren in Bezirkskommandos entlang der Kreisgrenzen zusammengefaßt, Berlin wurde in die Bezirke Nord, Süd, Ost und West gegliedert. Führer des Landeskommandos Berlin-Brandenburg war Robert Holtzmann, der auch die Verbindungen zur Reichswehr aufrecht erhielt. Die faktische Leitung des Berliner Frontbanns lag aber bei von Heydebreck, der gleichzeitig auch das Gruppenkommando Nord leitete.
- 1925 SA-Führer Schlesien, Gründer des Gaues Schlesien der NSDAP
- 1933 SA-Führer Pommern
Tod
Am Vormittag des 30. Juni 1934 wurde SA-Brigadeführer von Heydebreck im Rahmen der Röhm-Affäre verhaftet (u. a. mit Ritter von Kraußer, Manfred von Killinger, Hans Hayn, Georg von Detten und Hans Joachim von Falkenhausen), wurde im Zuchthaus München-Stadelheim eingesperrt (Zelle 502) und wurde schließlich durch Erschießen hingerichtet. Seine Dienststellung als Führer der SA-Gruppe Pommern wurde im Juli 1934 durch die neue SA-Führung Hans Friedrich, dem bisherigen Führer der SA-Untergruppe Pommern-West, übertragen.
Familie
Hans Adam von Heydebreck war der zweite Sohn des preußischen Generalmajors Otto Ernst von Heydebreck ( 15. März 1859 in Parnow; 7. April 1917 in Dresden) und seiner Ehefrau Edda von Blankenburg (1863–1944). Sein älterer Bruder war der hauptberufliche Berichterstatter Hauptmann a. D. Otto Ernst Heinrich von Heydebreck (1887–1959).
SA-Beförderungen
- 1. April 1932: SA-Standartenführer
- 20. August 1933: SA-Oberführer
- 20. April 1934: SA-Brigadeführer
- Er wird in zahlreichen offiziellen Dokumenten als SA-Gruppenführer, eine solche Beförderung bliebt jedoch unbelegt.
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1918) in Silber
- Schlesischer Adler, I. Stufe
- SA-Ehrendolch
- Mitte Mai 1934 wurde in Oberschlesien die Stadt Kandrzin nun in „Heydebreck O.S.“ umbenannt, der Name blieb bis 1945
Schriften (Auswahl)
- Wir Wehr-Wölfe – Erinnerungen eines Freikorps-Führers, Leipzig 1931
- Lieder der Pommerschen S. A., Völkischer Verlag von Hunnius, Seebad Ahlbeck 1933
- Geboren 1889
- Gestorben 1934
- Deutscher Politiker
- Militärperson (Preußen)
- Militärperson (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Freikorps-Mitglied
- DVFP-Mitglied
- NSFP-Mitglied
- NSDAP-Mitglied
- Reichstagsabgeordneter (Weimarer Republik)
- Reichstagsabgeordneter (Deutsches Reich 1933–1945)
- SA-Mitglied