Hoffnung

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Allegorie der Hoffnung, von Konstantin Dausch

Hoffnung (von mittelhochdeutsch hoffenunge) ist ein Gemütszustand bzw. -bewegung freudiger Erwartung eines zukünftig eintreffenden Glückes, im allgemeinen Sinne das jeden Lebenswillen speisende Ausgreifen nach etwas Erfüllendem, das noch Zukunft, aber auch erreichbar scheinende Möglichkeit ist.

Da die Hoffnung sich auf ein künftiges, wenn auch zuversichtlich erwartetes, so doch auch im besten Falle nur wahrscheinliches Gut bezieht, so ist sie nie ganz ohne Begleitung der Besorgnis zu finden, daß das Erwartete auch nicht eintreffen könne, und hat daher auch immer einen unangenehmen Beiklang. Da sie zudem die Phantasie anregt, und sich der Hoffende die Zukunft leicht zu rosig ausmalt, so folgt ihr oft die Enttäuschung, wenn ihre Erfüllung ausbleibt oder ihr nicht entspricht.

Die antiken griechischen und römischen Bildhauer stellten die Göttin der Hoffnung (altgr. ἐλπίς / elpís; lat. Spes) als leicht schreitendes Mädchen mit langem Gewand dar, in der rechten Hand eine Blume oder Kornähre oder Schale haltend, mit der linken das Gewand etwas lüpfend. In der christlichen Ethik gilt die Hoffnung (neben dem Glauben und nach der Liebe) als eine der Haupttugenden[1] und gilt dem Christen als mit dem Glauben aufbrechende, auf Gottes Verheißung gestützte, unerschütterliche Zuversicht seines endzeitlichen Heils. Platon nannte die Hoffnung den Traum des Wachenden, Descartes bezeichnete sie als einen Zustand der Seele, in dem man glaubt, daß das Gewünschte eintreffen werde, und Schopenhauer identifizierte sie als einen Affekt, durch den der Wille einen verfälschenden Einfluß auf den Intellekt ausübt.

Zitate

  • Es lebt kein Mensch so frei auf Erden, ./. dasz er nicht auch (gewiser Masz) ./. in Hoffnung steck ohn Underlasz ./. mit Leibes- und Gemüths-Beschwehrden. ./. Begürden plagen Mann und Weib; ./. ietz kommt die Forcht, ietz kommt Verlangen.“ — Jesaias Rompler von Löwenhalt
  • Hoffnung ist die Verwechselung des Wunsches einer Begebenheit mit ihrer Wahrscheinlichkeit.“ — Arthur Schopenhauer[2]
  • In Wirklichkeit war ein Hoffender, ein Eudämonist, ein Kerkermeister der Entbehrung, der grausame Erneuerer des Leids.“ — Martin Gotthardt[3]

Verweise

Fußnoten

  1. Vgl. 1. Brief des Paulus an die Korinther 13, Das Hohelied der Liebe: nyni de menei pistis, elpis, agapê, ta tria tauta“ / „Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“
  2. Parerga und Paralipomena, 1851. Zweiter Band, Kapitel 26: Psychologische Bemerkungen
  3. Der Mensch ist das schlechtere Schwein, BoD 2018, ISBN-13: 9783752858037