Tolkien, J. R. R.

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von J. R. R. Tolkien)
Wechseln zu: Navigation, Suche
JRR Tolkien (1892-1973)

John Ronald Reuel Tolkien (Lebensrune.png 3. Januar 1892 in Bloemfontein, Oranje-Freistaat; Todesrune.png 2. September 1973 in Bournemouth, England) war ein englischer Schriftsteller und Philologe. Mit dem in der fantastischen Mythenwelt Mittelerde spielenden Roman „Der Herr der Ringe“ (The Lord of the Rings, 1954/55, auf Deutsch erschienen 1969/70) wurde er zu einem der Begründer der modernen Fantasy-Literatur.[1]

Tolkien war ein Konservativer mit christlichen und judäozentristischen Ansichten; manchen galt er als Antidemokrat.

Leben

Herkunft

John Ronald Reuel Tolkien wurde im Jahre 1892 als Sohn englischer Eltern, des Bankmanagers Arthur Reuel Tolkien (1857−1896) und dessen Frau Mabel Suffield (1870–1904), in Bloemfontein im Oranje-Freistaat (heute Südafrika) geboren, wo sich sein Vater aus beruflichen Gründen aufhielt. Seine Familie väterlicherseits hatte sächsische Wurzeln, lebte aber schon seit mehreren Generationen in England. Die meisten Vorfahren Tolkiens waren Handwerker. 1894 kam sein Bruder Hilary Arthur Reuel Tolkien zur Welt.

Als sein Vater 1896 starb, kehrte die Familie nach England zurück. Den ersten Schulunterricht erhielt Tolkien von seiner Mutter, die ihm auch jene Vorliebe für Mythen und Märchen vermittelte, die ihn zeitlebens erfüllt hat. Im Jahre 1900 konvertierte die Mutter mit Tolkien und seinem Bruder zur katholischen Kirche, die ihm wenige Jahre später, nach dem frühen Tod der Mutter (1904), einen Vormund vermittelte.[2]

Wirken

Schon während der Schulzeit zeigte Tolkien ein besonderes Interesse an alten Sprachen und an der Erfindung eigener Sprachsysteme. Er bekam Stipendien für den Besuch der King Edward's School in Birmingham (1903) und für das Exeter College in Oxford (1910-1916). Im Ersten Weltkrieg diente Tolkien als Meldeoffizier bei den Lancashire Fusiliers. 1918 kehrte er nach Oxford zurück und wirkte dort bis 1920 als Lehrer für englische Sprache an der English School. 1920-1925 war er Dozent, später Professor für Englische Sprache in Leeds.[2]

1925 wurde Tolkien auf den Rawlinson-and-Bosworth-Lehrstuhl für mittelalterliche Literatur in Oxford berufen, den er bis 1945 innehatte. Danach war er bis zu seiner Emeritierung 1959 in Oxford Merton-Professor für Englische Sprache und Literatur, blieb der Hochschule aber auch später noch als Emeritus Fellow verbunden. Als Wissenschaftler publizierte Tolkien Bücher über die Artus-Sage, das Beowulf-Epos und den Dichter Geoffrey Chaucer, Autor der „Canterbury Tales“.[2]

Bekannt geworden ist Tolkien jedoch durch sein eigenwilliges schriftstellerisches Werk. Bereits sein, noch als Kinderbuch erschiene Erzählung „The Hobbit“ (1937) über die Eroberung eines Drachenhortes war ein großer Erfolg und erlebte über 30 Auflagen. „The Hobbit“ war die Vorgeschichte zu seinem späteren „Der Herr der Ringe“. 1949 erschien die Erzählung „Farmer Giles of Ham“ (dt. 1970). Rund 15 Jahre lang arbeitete Tolkien an der Roman-Trilogie „Der Herr der Ringe“ (The Lord of the Rings), mit den Bänden „Die Gefährten“, „Die zwei Türme“ und „Die Rückkehr des Königs“. Das Werk erschien 1954/1955 (dt. 1969/1970) und wurde ein Welterfolg (mehr als 50 Millionen Auflage). „Der Herr der Ringe“ ist ein prähistorischer Roman aus einer mythischen Epoche, fantasievoll ausgestattet mit einer Wunderwelt von Fabelwesen (Hobbits, Balrogs, Orks, Trolle, Elben) im Kampf um Gut und Böse. Dieses Fantasiereich entsprach Tolkiens Wunsch, eine Mythologie für England zu erschaffen. Tolkien stattete das Epos mit einem quasi wissenschaftlichen Unterbau aus, einer (fiktiven) Völkergenealogie, Zeitrechnung, Kulturgeschichte und Sprache. Das Werk wurde von der Kritik zwar mit zurückhaltender Skepsis aufgenommen und gelegentlich als gelehrte Schrulle apostrophiert, der große Erfolg bestätigte jedoch die Haltung Tolkiens, der die „Roheit und Hässlichkeit des modernen Lebens“ beklagte und ihr die „Flucht in die Fantasie“ gegenüberstellte.[2]

Regisseure wie Stanley Kubrick und John Boorman versuchten sich vergeblich an der Verfilmung des Stoffs. Eine sehr schön gestaltete Zeichentrickversion des Kultbuchs, die eingearbeitete Szenen mit „normalen“ (lebenden) Schauspielern enthielt, kam 1978 in die Kinos.

Der Neuseeländer Peter Jackson, bis dato vor allem bekannt für Gruselfilme, brachte die Trilogie im klassischen Spielfilmformat mit lebenden Darstellern auf die Leinwand (Budget: 300 Millionen US-Dollar). Der erste Teil kam unter dem Titel „Der Herr der Ringe - Die Gefährten“ Ende 2001 in die Kinos und löste eine neue Euphorie unter den Tolkien-Anhängern aus.

Ähnlich erfolgreich wie „Der Herr der Ringe“ war auch die 1977 erschienene Mythen-Fabel „The Silmarillion“, die von Tolkiens Sohn Christopher aus dem Nachlass herausgegeben wurde.

Posthume Veröffentlichung der Erzählung „Die Legende von Sigurd und Gudrún“

Eine Sensation stellte dann die Auffindung seiner Erzählung „Die Legende von Sigurd und Gudrún“ aus seinem Nachlass durch seinen Sohn Christopher dar, die im Frühjahr 2009 posthum veröffentlicht wurde, im Herbst des Jahres 2010 dann auch in deutscher Übersetzung erschien. In diesen Heldendichtungen widmet sich Tolkien dem Kampf Sigurds gegen den Drachen Fáfnir, der Geschichte um jenen sagenumwobenen Schatz, der im Rhein versinkt und den Schicksalen von Gudrún, Brynhild und weiteren. Er bezog sich dabei besonders auf die „ältere Edda“, eine Sammlung von Versdichtungen in altnordischer Sprache. Tolkien sah in der Edda die „große Sage des Nordens“, die für die europäische Kultur von ebensolcher Bedeutung sei wie der Kampf um Troja oder die Reisen des Odysseus. In einer Vorlesung zur Lieder-Edda, die der „Legende von Sigurd und Gudrún“ vorangestellt ist, erläuterte er: "Den Hörer umzuhauen, war der erklärte Vorsatz der nordischen Dichtung. Diese Wirkung zu erleben, ist eines der größten Geschenke, die die Lektüre der älteren Edda einem bereitet." In seiner Version der Legende versuchte er etwas von dieser Wirkung wiederzugeben. Stilmittel dafür waren ihm der Stabreim und die altnordische Kurzstrophe "Fornirdislag", die gewaltige Ereignisse gedrängt und in voller Wucht darzustellen sucht.[3] "Die Legende von Sigurd und Gudrún" war dementsprechend ein Verkaufserfolg und wurde von der Kritik im Allgemeinen sehr positiv bewertet.

Rassenbezug

Das Buch „Der Herr der Ringe“ ist auch in nationalen und allgemein rechten Kreisen durchaus angesehen. Der Grund hierfür ist derselbe, weswegen es hin und wieder von linker Seite attackiert wird, nämlich die im Werk enthaltenen, wenn auch auf die mythische Ebene verlagerten, rassischen Zuschreibungen. So haben in der literarischen Welt Tolkiens die Vertreter der edlen Rasse (Elben) vorwiegend die Merkmale der nordischen Rasse, die Vertreter der abscheulichsten Rasse (Orks) hauptsächlich die Merkmale der negriden Rasse. Aber auch bei der in Mittelerde lebenden Menschengattung werden den allgemein helleren unter diesen – zum Beispiel dem Volk von Rohan – weitgehend bessere Eigenschaften zugesprochen als den dunkleren Menschenvölkern, z.B. den unheimlichen Bewohnern des Haradwaith (Süderland).

Aus diesem Grund wurde auch der von Peter Jackson produzierte Film angegriffen (so z.B. von dem in Großbritannien lebenden Literaturwissenschaftler Stephen Shapiro)[4], da seine Verfilmung - an sich weitgehend werktreu und ehrlich - auch diese rassischen Einteilungen und Bewertungen beibehielt. Als „lobendes Gegenbeispiel“ wurden dagegen die zeitgleich erschienenen, eher trivial gehaltenen „Harry Potter“-Verfilmungen genannt[5], die in ihrer Multikulturalität eine dem jüdischen und liberalistischen Zeitgeist entsprechende Rassenvermischung sowie „multikulturelleGesellschaft in Szene setzen und zudem die Erkenntnisse der Rassenkunde verdrehen, indem sie die Angehörigen der nordischen Rasse häufig als die moralisch Bösartigen, die Angehörigen nichtgermanischer Rassen sowie Mischlinge als moralisch höherstehend darstellen[6].

Aufgrund der hohen Beliebtheit der Tolkien-Romane, werden diese Tatsachen von der veröffentlichten Meinung und den Einheitsmedien aber in der Regel totgeschwiegen.

Auszeichnungen

Science-Fiction-Preis (1957), Kommandeurs-Orden des britischen Empire (1972), Ehrendoktorat der Universität Oxford (1972), Deutscher Bücherpreis des Börsenverein des Deutschen Buchhandels (2002).

Familie

J. R. R. Tolkien starb am 2. September 1973 im Alter von 81 Jahren in Bournemouth, zwei Jahre nach seiner Frau Edith, mit der er seit 1916 verheiratet war und vier Kinder hatte: John, Michael, Christopher (1924–2020) und Priscilla.

Siehe auch

Werke

Prosawerke

  • Der kleine Hobbit (The Hobbit or There and Back Again), 1937, dt. 1957
  • Blatt von Tüftler (Leaf by Niggle), 1945
  • Bauer Giles von Ham (Farmer Giles of Ham), 1949
  • Der Herr der Ringe (The Lord of the Rings), 1969/1970, erschienen in drei Bänden als
    • The Fellowship of the Ring: being the first part of The Lord of the Rings, 1954 (Die Gefährten ISBN 978-3-608-93541-7)
    • The Two Towers: being the second part of The Lord of the Rings, 1954 (Die zwei Türme ISBN 978-3-608-93542-4)
    • The Return of the King: being the third part of The Lord of the Rings, 1955 (Die Rückkehr des Königs ISBN 978-3-608-93543-1)
  • Der Schmied von Großholzingen (Smith of Wootton Major), 1967
  • Guide to the Names in »The Lord of the Rings«, A Tolkien Compass, postum 1975 (Anmerkungen zur Namensgebung in seinem Hauptwerk)
  • Die Briefe vom Weihnachtsmann (The Letters of Father Christmas), postum 1976, dt. 1977. Erweiterte Neuauflage 2004
  • Das Silmarillion (The Silmarillion), postum 1977, dt. 1978
  • Nachrichten aus Mittelerde (Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth), postum 1980, dt. 1983
  • Herr Glück (Mr Bliss), postum 1982
  • The History of Middle-earth postum 1983-1996, erschienen in dreizehn Bänden als
    • The Book of Lost Tales, Part I postum 1983, dt. Übersetzung in Das Buch der verschollenen Geschichten
    • The Book of Lost Tales, Part II postum 1984, dt. Übersetzung in Das Buch der verschollenen Geschichten, Teil 2
    • The Lays of Beleriand, postum 1985
    • The Shaping of Middle-earth, postum 1986
    • The Lost Road and Other Writings, postum 1987
    • The Return of the Shadow, postum 1988
    • The Treason of Isengard, postum 1989
    • The War of the Ring, postum 1990
    • Sauron Defeated, postum 1992
    • Morgoth's Ring, postum 1993
    • The War of the Jewels, postum 1994
    • The Peoples of Middle-earth, postum 1996
    • Indexes
  • Roverandom, postum 1998
  • Die Kinder Húrins (The Children of Húrin), postum 2007 ISBN 978-3-608-93603-2

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 52/2002 vom 16. Dezember 2002
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Munzinger-Archiv GmbH, 2003
  3. "Die Sensation aus dem Nachlass", in: TolkienTimes. Zeitung aus Mittelerde, Ausgabe September 2010.
  4. Beim Anblick der bösen Orks mit ihrer dunklen Haut und Gesichtsbemalung fällt es schwer, nicht an die Aborigines zu denken (...) Schon die Romanvorlage wurzelt im Rassismus“, Stephen Shapiro in: Spiegel Online (21.12.2002)
  5. Wie rassistisch ist die Ring-Saga? aus: Die Zeit 51/2001
  6. Unglaublichkeiten.com: Harry Potter - Rassismus im Film