Schwerdfeger, Johann
Johann Schwerdfeger (zuweilen fälschlicherweise Schwerdtfeger geschrieben; 24. November 1914 in Plein b. Wittlich/Pfalz; 29. Dezember 2015 ebenda) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberfeldwebel des Heeres und Eichenlaubträger der Jäger im Zweiten Weltkrieg. Insgesamt wurde er im Kampf um Deutschlands Freiheit achtmal verwundet.[1]
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges kam Johann Schwerdfeger als achtes von zehn Kindern von Peter Josef und Katharina Schwerdfeger in Plein zur Welt. Der 24. im November des Jahres 1914 fiel auf einen Dienstag. Nach der Schulzeit absolvierte er von 1931 bis 1934 bei der Familie Klas in Niederscheidweiler eine Lehre zum Schreiner.
Wehrdienst
Johann Schwerdfeger absolvierte in den Jahren 1935 bis 1937 seinen Wehrdienst beim Infanterie-Regiment 84 in Gleiwitz in Oberschliesen.
Zweiter Weltkrieg
Er wurde mit Beginn des Polenfeldzuges eingezogen und kam zur 3. Kompanie des Infanterie-Regiments 186 der 73. Infanterie-Division. Es ging über Berlin nach Schneidemühle und dann bis zur Weichsel, von dort ins Saargebiet und nach Luxemburg, Belgien und Südfrankreich im Westfeldzug 1940.
Im Juni 1942 kam er vom Infanterie-Ersatz-Bataillon 75 (Besatzungstruppe in Belfort, Ostfrankreich; ab 20. Juli 1942 in Jäger-Ersatz-Bataillon 75 umbenannt) zum Jäger-Regiment 228[2] der 101. Jägerdivision an die Ostfront. Mit ihr kämpfte Schwerdfeger im Donezbecken bei Isjum und verfolgte den Gegner bis zum Don. Man kämpfte um Rostow und bei Maikop im Kaukasus, zog sich über den Kuban und über die Taman-Halbinsel nach Saporoshje und Berislaw zurück.
Ritterkreuz
Am 17. Mai 1943 erhielt er als Feldwebel und Zugführer in der 1. Kompanie des Jäger-Regiments 228 für seine Tapferkeit während der Rückzugskämpfe aus dem Kaukasus das Ritterkreuz. Er hatte mit seinem Zug eine Rückmarschstraße freigekämpft.
Eichenlaub zum Ritterkreuz
Im April 1944 bewies Schwerdfeger beim Ausbruch aus dem Hube-Kessel persönliche Tapferkeit. Er wurde dabei im Raum Winniza schwer verwundet (er wurde am Kopf schwer verwundet und ein Granatsplitter drang in seinen rechten Arm) und wurde frontuntauglich. Für seine Taten bei diesem Ausbruch erhielt er am 14. Mai 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz.
Endkampf
Schwerdfeger, der lange im Reserve-Lazarett lag, ist bis Kriegsende nicht mehr vollständig genesen und kam somit nicht mehr an die Kriegsfront. Eine Verwendung an der Heimatfront erscheint jedoch wahrscheinlich.
Nachkriegszeit
1949 gründete Schwerdfeger seine eigene Schreinerei, welche er 1978 an seinen Sohn Rudolf übergab. Er arbeitete jedoch noch bis zu seinem 88. Lebensjahr im Betrieb mit. 2005 begann er mit dem Verfassen seiner Lebensgeschichte, welche 2007 unter dem Titel „Erinnerung“ erschien.
Tod
Johann Schwerdfeger verstarb 2015 mit 101 Jahren im Kreise seiner Familie.
Familie
Noch vor Kriegsende, am 11. November 1944, heiratete er Maria, geb. Stolz, aus Niederscheidweiler. Aus dieser Ehe sind vier Kinder entsprossen. Zuletzt blickte er stolz auf 10 Enkel und 12 Urenkel.
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 19. Juni 1940
- 1. Klasse am 19. November 1942
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz, Silber und ggf. Gold
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Kubanschild
- Nahkampfspange des Heeres in Bronze (I. Stufe)
- Zwei Sonderabzeichen für das Niederkämpfen von Panzerkampfwagen durch Einzelkämpfer in Schwarz/Silber
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 17. Mai 1943 als Feldwebel und Zugführer in der 1. Kompanie/Jäger-Regiment 228/101. Jäger-Division/XXXXIV. Armee-Korps/17. Armee/Heeresgruppe A
- Eichenlaub am 14. Mai 1944 als Oberfeldwebel und Zugführer in der 1. Kompanie/Jäger-Regiment 228/101. Jäger-Division/III. Panzer-Korps/1. Panzer-Armee/Heeresgruppe Nordukraine
Werk
- Erinnerung, 2007