Kaiser, Kerstin

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Kerstin Kaiser mit Platzeck (2009)

Kerstin Kaiser (Lebensrune.png 16. Juli 1960 in Stralsund, Bezirk Rostock) ist eine deutsche Diplomslawistin und BRD-Politikerin der SED-Nachfolgepartei Die Linke. Für die Landtagswahl in Brandenburg 2009 war sie Spitzenkandidatin ihrer Partei.[1] Von 2009 bis 2012 war Kaiser Vorsitzende der Linksfraktion sowie „Oppositionsführerin“ (→ BRD-Blockparteiensystem) im Brandenburger Landtag. Sie war inoffizielle Mitarbeiterin (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR.

Privates

Sie hat vier Kinder und ist in dritter Ehe mit Jörg Kokott, Mitbegründer der DDR-Gruppe Wacholder, verheiratet.[2]

Werdegang

Kerstin Kaiser wuchs in der Kleinstadt Franzburg (heute: Landkreis Nordvorpommern) auf. Nachdem sie 1979 ihr Abitur erworben hatte, studierte sie bis 1984 russische Sprache und Literatur an der Staatlichen Universität Leningrad.

Von 1984 bis 1989 war sie als Lehrerin in der Sprachintensivausbildung der Parteischule beim ZK der SED „Karl Liebknecht“ in Kleinmachnow beschäftigt. Anschließend arbeitete sie bis 1991 im BIT-Center Kleinmachnow und von 1995 bis 1999 als wissenschaftliche Mitarbeiterin der PDS-Fraktion im Landtag Brandenburg.

Koalitionspartner in Brandenburg, Kaiser & Matthias Platzeck (2009).

Stasi-Mitarbeiterin

Während ihres Studiums spionierte sie als inoffizielle Mitarbeiterin des Ministerium für Staatssicherheit unter dem Decknamen „Kathrin“ ihre Kommilitoninnen aus und denunzierte sie unter anderem wegen des Tragens von „unsauberen Jeans“ oder weil sie Westsender hörten.[3]

Zudem informierte sie die Staatssicherheit darüber, wer Kontakte zu westlichen Studenten unterhielt und wer „sexuell sehr stark bedürftig“ sei. Es wird beschrieben, daß sie die Spitzelaufträge mit viel Elan ausführte und ihrem Führungsoffizier bei jedem Treffen mehrere Personenbeschreibungen diktierte.[4]

Nach Kaisers eigenen Angaben endete die Zusammenarbeit mit dem MfS 1984.[5]

Landtag Brandenburg 2009

Im Landtagswahlkampf 2009 trat sie auch als Sängerin politischer Lieder mit ihrer Musikgruppe Kerstin Kaiser & Ko. auf.

Als Fraktionschefin der Linken erklärte Kaiser am 12. Oktober 2009, daß sie bei Rot-Rot, wegen ihrer Stasi-Tätigkeit, keinen Posten im Kabinett anstrebe. Sie wolle weiterhin Fraktionschefin im Landtag sein und in den Verhandlungen mit der SPD Rot-Rot zum Erfolg führen.

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck schlug dem SPD-Landesvorstand eine Zusammenarbeit mit den Linken vor.

Filmbeitrag

Kerstin Kaisers politisches Vorleben[6]

Verweise

Fußnoten

  1. Listenwahl mit ÜberraschungenMärkische Allgemeine, 15. Dezember 2008
  2. Kerstin KaiserBerliner Kurier, 9. Januar 2009
  3. Uwe Müller und Grit Hartmann: Vorwärts und Vergessen! Kader, Spitzel und Komplizen: Das gefährliche Erbe der SED-Diktatur. Berlin 2009, S. 159.
  4. Cicero: Spitzelkandidatin IM „Kathrin“. April 2009 (Auszug aus dem Buch Honeckers Erben von Hubertus Knabe)
  5. Netzseite von Kerstin Kaiser: Zu meiner politischen Vergangenheit: Erklärung zur Zusammenarbeit mit dem MfS. (Teil 3)
  6. Abt. Die vom richtigen Dutzend: Frühere Stasi-Mitarbeiterin und Alt-SED-Kader als Vorzeige-Demokratin im Kampf gegen Rechts (21.06.10)Altermedia Deutschland