Kambodscha

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Amtssprache Khmer
Hauptstadt Phnom Penh
Staatsform Konstitutionelle Monarchie
Regierungssystem Parlamentarisch
Staatsoberhaupt König Norodom Sihamoni
Regierungschef Ministerpräsident Hun Sen
Fläche 181.035 km²
Einwohnerzahl 15.205.539
Bevölkerungsentwicklung 1,67 % pro Jahr
Weltnetz-TLD .kh
Telefonvorwahl +855

Kambodscha (offiziell Königreich Kambodscha) ist ein Staat in Südostasien. In der Endphase des Vietnamkrieges wurde das neutrale Kambodscha mit Flächenbombardements überzogen, weil die Grenzregion des Landes als Rückzugsraum kommunistisch-vietnamesischer Truppen galt. Diese Bombardierungen wurden nicht allein vor der VS-amerikanischen Öffentlichkeit strikt verborgen gehalten, sondern sogar die Bomberpiloten der amerikanischen Boeing B-52-Flugzeuge selber flogen nach abstrakten Ortungskoordinaten und wußten nicht, daß sie über kambodschanischem Gebiet operierten.

Auswirkungen des Vietnamkrieges auf die Geschichte Kambodschas

Im Verlauf dieser geheimen Kampfhandlungen wurden alleine 1973 doppelt soviele Bomben über Kambodscha abgeworfen wie über Japan während des gesamten Zweiten Weltkrieges. Die systematische Destabilisierung und Verwüstung Kambodschas führte 1975 mittelbar zur Machtübernahme der Roten Khmer, die in der Folge bis 1979 einen Völkermord an der eigenen Bevölkerung mit 1,7 bis 2,2 Millionen Opfern begingen. Opfer waren zunächst die städtischen Bewohner des Landes, später alle Bauern mit freiberuflichem Nebenhandwerk, sowie etliche europäischstämmige Ausländer, die sich gerade im Land aufhielten. Die sozial-liberale Bundesregierung Schmidt/Genscher reagierte strikt machtpolitisch auf die massenmörderische Herrschaft der Roten Khmer von April 1975 bis Januar 1979. Unter Mißachtung aller selbst verkündeten Menschenrechtsgrundsätze entschied sie – nach „realpolitischen Erwägungen“ – im September 1979, im Rahmen der Vereinten Nationen die Delegation des ehemaligen Machthabers Pol Pot diplomatisch zu unterstützen. Diese diplomatische Festlegung der Bundesregierung richtete sich gegen die Anfang 1979 in Kambodscha etablierte Herrschaft Vietnams und damit gegen die hinter den Vietnamesen stehende Weltmacht UdSSR.[1]

Das Wesen der VSA-Kriegführung

Die vorrangig gegen die kambodschanische und vietnamesische Zivilbevölkerung gerichtete Kriegführung der VSA sollte vorgeblich das globale Vordringen kommunistischer Regime weltweit stoppen. Tatsächlich jedoch gab es in aller Welt (und namentlich an europäischen und VS-amerikanischen Universitäten) niemals zuvor und niemals später so viele offene Sympathisanten des Marxismus als eben während jener Feldzüge. In der neueren Geschichtsschreibung wird deshalb – von vielen Seiten – nun nicht länger an der Theorie einer bodenlos miserablen „psychologischen Kriegführung“ der VSA festgehalten, sondern die Geschehnisse werden in das langfristige tatsächliche Geschehen eingeordnet: VS-amerikanische Firmen können (anders als deutsche, japanische oder andere Konkurrenten der VSA) stets auch in Bürgerkriegsregionen vertragskonform agieren.[2] Ferner benötigt die Rüstungswirtschaft laufend Anschauungsbeispiele für die Nutzung ihres Materials, um es glaubwürdiger bewerben zu können. Daher werden VS-amerikanische Kriege ohne jeden politischen und sogar ohne jeden militärischen Sinn geführt, um der Rüstungswirtschaft Freiräume zu schaffen, wie namentlich die Geschichte des kambodschanischen Elends dies illustriert.

Verweise

Literatur

Fußnoten

  1. Vgl.: Tim Szatkowski: Von Sihanouk bis Pol Pot. Diplomatie und Menschenrechte in den Beziehungen der Bundesrepublik zu Kambodscha (1967–1979), in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte. Das zentrale Forum der Zeitgeschichtsforschung. Januar 2013, Band 61, Heft 1, S. 1–34
  2. Deutsche Firmen benötigen zur Einhaltung ihrer besonders hohen Qualitätsstandards ein Mindestmaß an faktischer Rechtssicherheit im Exportraum.