Kittel, Kurt

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Kittel, Kurt I.jpg

Kurt Kittel (Lebensrune.png 8. Dezember 1922 in Meuselwitz, Altenburger Land; Todesrune.png 29. Dezember 1980 in Bielefeld) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht und Ritterkreuzträger im Mannschaftsstand des Heeres im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

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Kurt Kittel wurde 1922 als Sohn eines Rangierführers in Meuselwitz, Thüringen geboren. Nach Abschluß der Schule meldete er sich freiwillig zur Ableistung seiner Arbeitsdienstpflicht beim Reichsarbeitsdienst.

Zweiter Weltkrieg

Im Jahr 1941 bewarb er sich zum freiwilligen Eintritt in das Heer der Wehrmacht, Ende 1941 wurde er eingezogen. Nach seiner militärischen Grundausbildung wurde Kittel der 15. Infanterie-Division zugeführt, die zu dieser Zeit unter Zurücklassung allen schweren Materials aus der Front herausgelöst und aufgefrischt wurde, da sie während der harten Winterschlachten im Osten zwischen den Jahren 1941 und 1942 schwere Verluste zu verkraften hatte. Ende 1941 mußten ganze fünf Bataillone der Infanterie aufgrund dieser erlittenen Verluste aufgelöst werden. Im Mai 1942 wurden zu diesem Zweck die Restteile der Division im Raum Bordeaux, später im Raum La Rochelle (Frankreich) stationiert, wo sie nebenbei zu Küstenschutzaufgaben herangezogen wurde.

Im Zuge der Neuaufstellung wurde der Schütze Kurt Kittel der 5. Kompanie des Infanterie-Regiments 88 zugeteilt, das ab 15. Oktober 1942 in Grenadier-Regiment 88 umbenannt wurde. Erst im Februar 1943 wurde die Division wieder nach Rußland in den Raum Dnjepropetrowsk (Usel, Ssisnelikowo, Nowomoskowsk) entsendet. Kurz nach ihrer Ankunft nahm die Infanterie-Division am Angriff der 4. Panzerarmee vom Dnjepr bei Dnejpropetrowsk zum Donez bei Balakleja teil. Bei Charkow wurde sie zur Stabilisierung der Front eingesetzt und mußte in den darauffolgenden Abwehr- und Stellungskämpfen bestehen. Nach der knappen Niederlage im Zuge des Unternehmens „Zitadelle“ (Panzerschlacht bei Kursk), das im Zeitraum vom 5. bis 16. Juli 1943 stattfand, mußte sich die Division zurückziehen. Bis Ende September 1943 konnte sie sich hinter den Dnjepr zurückziehen, wo mehrere Übersetzversuche der Sowjets in ihrem Abschnitt vereitelt werden konnten.

Nach schweren Verlusten verblieb die Division zur Gewinnung des Donezufers zwischen Savinzy und Balakleija anschließend bis zum September 1943 in ihren Stellungen am Donez. Anfang Oktober 1943 erfolgte eine Umbildung der Division. Ab Ende Januar 1944 bis zum 22. Februar 1944 folgten harte Abwehrkämpfe um Kriwoi Rog. In den anschließenden Rückzugsgefechten auf den Bug und ab April 1944 zwischen Bug und Dnjestr erlitt die Division am 9. März 1944 in Kasanka beim Durchbruch des XXIII. russischen Panzerkorps schwere Verluste. Im Zuge der Abwehrkämpfe in Moldawien, im Kampfraum der Heeresgruppe „Südukraine“, bewährte sich der an allen vorangegangenen Kämpfen bereits teilgenommene Kurt Kittel mit besonderer Tapferkeit, wofür er am 14. Mai 1944 mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet wurde. Doch wurde die Division im August 1944 als Teil der in Rumänien eingekesselten 6. Armee fast völlig aufgerieben. Kurt Kittel war einer der Überlebenden.

Anfang Oktober 1944 wurde die Division aus Überlebenden und Resten der 6. Armee (Kampfgruppe „Winkler“ mit ihren Alarmbataillonen der Karpatenjäger-Regimenter 1 und 2) im Raum Klausenburg wieder aufgestellt, hielt sich eine Zeitlang in Ungarn und war der Heeresgruppe Süd zugeordnet. Nun als Teil der ihr übergeordnet stehenden 8. Armee kam sie während der harten Kämpfe in der Nord-Ukraine zum Einsatz. Im November 1944 folgte ihr Einsatz in der Nähe der Stadt Miskolc.

Wiederholt bewies Kurt Kittel während der Kämpfe seine Tapferkeit, wofür er am 9. November 1944 mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet wurde. Nur wenige Tage später ging von Kittels 5. Kompanie ein Gegenangriff aus, doch drohte dieser vor einer sowjetischen Feindstellung in eine Katastrophe zu münden. Bevor der Kompanieführer überhaupt in der Lage war, in der kritischen Situationen Befehle auszugeben, hatte Obergefreiter Kittel bereits die Initiative ergriffen. Um seinen Kameraden der 5. Kompanie ein verlustreichen Kampf zu ersparen, entwickelte Kittel einen Plan: Die Masse der 5. Kompanie hätte wenig ausrichten können, doch allein hätte er sich an die gegnerische Stellung anpirschen können, so seine Taktik. Als Einzelkämpfer näherte er sich selbstlos aus eigenem Entschluß, vom Gegner unbemerkt, der starken gegnerischen Stellung. Als er nah genug dran war, warf er seine zuvor mitgenommenen Handgranaten auf die Stellung und konnte sie so unschädlich machen. 19 überlebende Soldaten der zum Großteil ausgeschalteten Stellung ergaben sich daraufhin dem Einzelkämpfer Kurt Kittel und wurden in Kriegsgefangenschaft überstellt. Der angeführte Gegenangriff der 5. Kompanie wurde daraufhin fortgesetzt und war zum Ende hin erfolgreich. Für die bewiesene Tapferkeit wurde der Obergefreite Kurt Kittel am 29. November 1944 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Doch konnte auch eine derart tapfere Soldatentat das unvermeidliche Ende nicht abwenden.

Kriegsgefangenschaft

Nachdem sich die 15. Infanterie-Division aus der Ukraine zurückziehen mußte, folgte ihre verzweifelte Gegenwehr in der Slowakei, Sillein und Mähren. Die Division geriet in den Tagen nach der Kapitulation der Wehrmacht im Raum nördlich Brünn in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Ob Kittel inzwischen wieder bei der Division war, ist zu bezweifeln, er wurde im Endkampf um Deutschland schwer verwundet, sein rechter Arm mußte im Lazarett amputiert werden.

Nachkriegszeit

Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft kehrte der kriegsversehrte Kittel wieder in seine mitteldeutsche Heimat zurück, siedelte später aber von der DDR in den deutschen Westen um. Er war viele Jahre Buchhalter in einer Druckerei.

Familie

Kittel war aus der ersten kinderlosen Ehe verwitwet, heiratete 1979, kurz vor seinem Ableben 1980 in Bielefeld, ein zweites Mal.

Auszeichnungen (Auszug)