Kleines Bezirksgericht

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FILM

Kleines Bezirksgericht.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Kleines Bezirksgericht
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1938
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Astra-Film
Stab
Regie: Alwin Elling
Regieassistenz: Günther Hess
Drehbuch: Otto Bielen,
Erwin Kreker
Musik: Will Meisel
Ton: Fritz Seeger
Kamera: Hugo von Kaweczynski
Bauten: Heinrich Richter,
Gabriel Pellon
Aufnahmeleitung: Werner Fischer,
Erwin Heiner Moll
Herstellungsleitung: Adolf Elling
Schnitt: Putty Krafft
Besetzung
Darsteller Rolle
Hans Moser Karl Haselhuber
Ida Wüst Elisabeth Pieringer
Lucie Englisch Amanda Hopfstangl
Gusti Wolf Mizzi
Eduard Wesener Willi Hickel
Paul Otto Der Bezirksrichter
Erich Fiedler Dr. Schartenreiter
Karl Hellmer Brandler
Jochen Hauer Gustav Berger
Vera Hartegg Josefa Pinzgauer
Rudolf Carl Pöstl, Straßenmusikant
Fritz Imhoff Blaschek, Straßenmusikant
Hans Wallner Franz, Oberkellner
Julius Eckhoff
Käte Merk
Hans Schneider
Marta Salm
Hermann Trimbur
Edmund Pouch
Michael Distler
Gerti Kammerzell

Kleines Bezirksgericht ist ein Spielfilm von 1938. Die Uraufführung fand am 10. November 1938 statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

In einer Vorstadt von Wien liegt das kleine Bezirksgericht, indem Herr Haselhuber aus lauter Liebe zur Justiz als ehrenamtlicher Aushilfsamtsdiener tätig ist. Dem Gericht gegenüber befindet sich das „Cafe Justiz“ der Witwe Pieringer. Aus der Tür tritt ihre Nichte Mizzi ein mit einem illustrierten Blatt in der Hand, das sie Willi, dem netten Verkäufer des neben anliegenden Delikatessengeschäftes der Witwe Amanda Hopfstangl, zeigen will. Als sich die beiden die Zeitung besehen, kommen auch die Pieringer und die Hopfstangl hinzu, und gemeinsam bewundern sie den stattlich gebildeten Kraftsportler Berger des Ringvereins „Record“. Es ist die heimliche Liebe der beiden Witwen. Und ebenso heimlich erscheint dieser Berger jetzt in dem Lokal der Pieringer, um sich von Haselhuber, der hier in seiner Stammnische nach bestem Wissen und Gewissen lustige Auskünfte erteilt, einen Rat zu holen.

Der vertraute ihm an, dass er mehreren Frauen ihr Versprechen gemacht hätte und will von ihm wissen, wie er aus dieser Klemme kommen kann. Haselhuber rät ihm, für einige Zeit von der Bildfläche zu verschwinden. Der dankbare Berger zahlt Haselhuber das für solche Auskünfte übliche Honorar von einer Tasse Kaffee und nimmt rührenden Abschied von seinen beiden Bitten. Der einen erzählt er, er fahre nach Afrika, der anderen, er müsse geschäftlich nach Amerika. Ein paar Wochen später bringt der Postbote beiden Frauen je eine Karte. - Mit der gleichen Ansicht, mit dem gleichen Text, mit den gleichen Versicherungen seiner heißen Liebe. Aber nicht aus Afrika, auch nicht aus Amerika - sondern aus Mariazell.

Die Eifersucht wächst, der Hausklatsch blüht, ein mächtiger Krach entsteht. Haselhuber versucht vergeblich zu schlichten. Als Beweis für ihre einwandfreien Ansprüche schickt die Pieringer ein Bild von sich und Berger, das sie in zärtlicher Umarmung als Fahnenpatin und Fahnenjunker zeigt, zur Hopfstangl. Sie malt dem Berger einen Affenkopf auf, der Pieringer einen Schnurbart an und hängt das schändlich verunzierte Bild mit einer Leberwurst umkränzt, in ihr Delikatessenschaufenster.

Die Leute bleiben stehen und lachen, der Skandal ist da und endet vorläufig mit einem Handgemenge der verliebten Witwen. Beide Frauen erheben Klage beim Bezirksgericht. Eins kommt zum anderen, die Akten wachsen und mit ihnen die Verzweiflung des Richters. Auch das schöne Verhältnis zwischen Willi und Mizzi scheint in die Brüche zu gehen, denn Willi muss gegen Mizzis Tante aussagen. Und weil Hasselhuber, um zu schlichten beiden Frauen mit seinem Rat zur Seite stand, wird er von der Witwe Hopfstanfl, bei der er bisher wohnte, „deloschiert“. Hasselhuber muss in dieser Nacht im Gerichtssaal schlafen. Wieder einmal steht der Prozess Pieringer – Hopfstangl zur Verhandlung. Sie hatten sich gegenseitig „Aphrodite“ und „Bachantin“ genannt und glaubten, diese Beleidigung (der Tip für diese Ausdrucksformen ihrer Empörung stammte gleichfalls von Haselhuber) nur auf dem Wege der Klage aus der Welt schaffen zu können.

Die Klage wurde als gegenstandslos abgelehnt, und Haselhuber hatte erreicht, was er wollte. - Es kommt zur Versöhnung der beiden Frauen bei Kaffee und Kuchen. Doch neue Schwierigkeiten entstehen. Die Hopfstangl hetzt weiter gegen Haselhuber. Sie erzählt der Pieringer, das Haselhuber sich angeblich gerühmt hätte, er brauche nur zuzugreifen, dann könne er die Witwe mitsamt ihrem Cafe heiraten. In ihrer Wut wartet die Pieringer dem Haselhuber mit sehr „schlag“kräftigen Argumenten auf. Doch als sie die ehrliche Trauer des Aushilfsamtdieners über die falschen Aussagen ihrer „Freundin“ sieht, erleben wir eine überraschende Verlobung, die noch am gleichen Abend beim „Fasselrutschen“ gefeiert werden soll. Indem Vergnügungslokal finden sich aber noch mehr Freunde wieder. Da ist die Mizzi, der Willi, die Hopfstangl und selbst Berger mit seiner inzwischen regulär geheirateten Ehefrau, die ihre legitimen Rechte sehr energisch gegen die Hopfstangl verteidigt.

Die neue Verlobung trägt auch nicht gerade zur Entspannung der Lage bei, und somit ist schon wieder der schönste Krach im Gange. Haselhuber der drückt sich, ertränkt seinen Kummer in Alkohol und landet nächtlich wieder im Gerichtsgebäude, um auszuschlafen.

Am nächsten Vormittag wird der Prozess erneut verhandelt. Dabei stellt sich heraus, dass die Akten verschwunden sind. Haselhuber gesteht, dass er zuweilen Akten mit nachhause genommen habe, und wird zur 20 Schilling Geldstrafe oder 24 Stunden Arrest verurteilt. Voller Wehmut über seine verunglückte Justizkarriere geht er ins Gefängnis, das er aber schon nach einer halben Stunde wieder verlassen kann, weil der Herr Bezirksrichter persönlich die 20 Schilling für sein langjähriges Faktotum bezahlt hat.

Was die Akten anbelangt, so wurden sie von zwei Landstreichern verbrannt, die sich dadurch eine kurzfristige Gefängnisstrafe sichern wollten, um warm und satt über den Winter zu kommen. Und weil nun die Akten einmal vernichtet sind, gelingt es dem Bezirksrichter auch nach vielen Mühen, die streitbaren Witwen wieder zu versöhnen. Schluchzend senkten sie sich in die Arme und warten vereint auf Haselhuber, der sein geliebtes Gerichtsgebäude nun für immer mit dem „Cafe Justiz“ vertauschen wird. Und um das Maß glücklicher Liebe restlos zu allseitiger Befriedigung zu füllen, finden wir auch Mizzi und Willi am Schluss in herzlicher Umarmung.