Otto, Paul (1878)

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Staatsschauspieler Paul Otto

Paul Otto, eigentlich Paul Otto Schlesinger (Lebensrune.png 8. Februar 1878 in Berlin; Todesrune.png 30. November 1943 ebenda) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Er war aus der Kaufmannslehre mit 17 Jahren[1] durchgebrannt und hatte sich ohne kritische Erwägung dem Theater verschrieben. Es gab Zeiten, in denen die Wochengage 1,– Mark bis 1,50 Mark betrug, Er trug Werbung aus, half beim Kulissenaufbau und neben her trat er auf der Bühne auf.

Mit zweiundzwanzig Jahren Verpflichtung ans Wiesbadener Hoftheater, das sich eines hervorragenden künstlerischen Namens erfreute. Mit dreiundzwanzig ging seine erste Etappe des Lebenstraumes in Erfüllung: Ruf nach Berlin. Der Anfänger hatte die Gelegenheit benutzt, sich zu erweisen; der angeborenen Begabung und der Begeisterung für die Welt der Dichtung hatte sich technisches Können zugesellt. Ein eleganter und gewandter, gut aussehender junger Mann mit gepflegtem Humor und dem liebenswürdig verbindlichen Lächeln der Überlegenheit in seinen Bühnenfiguren spielte sich im Fach der „Bonvivants", wie man sie nannte, an erste Stelle und begeisterte bereits mit den ersten Rollen das Berliner Publikum, dem er dann weiter treu geblieben ist. Ein Zufall ließ Paul Otto 1911 seinen Weg mit dem Film kreuzen, der sich in jenen Jahren noch darauf beschränkte, „bewegtes Bild“ zu sein und zu heißen. Dieses fing in wenigen Metern aktuelle Ereignisse ein, und zu ihnen gehörte der Wohltätigkeitsball, den die Bühnengenossenschaft zugunsten notleidender Künstler veranstaltete, mit seinen von bekannten Schauspielern gebotenen „Attraktionen“. Giampetro und Guido Thielscher, der große Schlanke und der kleine Dicke, hatten es übernommen, einen „Boxkampf“ vorzuführen. Boxen gehörte ja damals noch in die Klasse der verfemten und neuartigen Sensationen. Und als ihr Schiedsrichter trat der „Bonvivant“ Paul Otto an. Ohne dabei im allermindesten zu ahnen, daß er damit den ersten entscheidenden Schritt in die Welt des aufwachsenden Films machte, der ihm eben soviel Spaß bereitete wie Interesse abgewann.[2]

Theater und Film füllten diesen Schauspieler weiter aus. Er blieb durch die stattliche Zahl der Jahre Mitglied der ersten Bühnen der Reichshauptstadt. Über alle Entwicklung hin blieben er und der Film sich ständig treu. Es hat kaum Unterbrechungen gegeben.

Nach rund 100 stummen Produktionen schaffte Paul Otto den Übergang zum Tonfilm problemlos und blieb für ein weiteres Jahrzehnt in weiteren knapp 60 Filmen ein vielgefragter Mime, auch wenn es nicht mehr die ganz großen Rollen waren.

1937 wurde Otto aufgrund seiner Bühnenarbeit an Heinz Hilperts „Deutschem Theater“ zum Staatsschauspieler ernannt, 1942 übernahm er auf Wunsch von Propagandaminister Josef Goebbels die Leitung der Fachschaft Bühne der Reichstheaterkammer. Laut der neuen Geschichtsschreibung soll das Ehepaar Otto 1943 den Freitod gewählt haben, da bekannt wurde, das Paul Otto jüdische Wurzeln hatte.

Auszeichnungen

Filmographie

als Darsteller, wenn nicht anders angegeben

  • 1910: Ringkampf Konkurrenz
  • 1910: Arsène Lupin contra Sherlock Holmes: Der alte Sekretär
  • 1911: Verblutet – Regie
  • 1911: Sherlock Holmes contra Professor Moriarty. Serie 1: Der Erbe von Bloomrod
  • 1911: Opfer der Untreue
  • 1911: Die Diebin – Regie
  • 1911: Der Fluch der Sünde
  • 1911: Arsène Lupins Tod
  • 1912: Selbstgerichtet – Regie, Drehbuch
  • 1912: Schuldig – Regie
  • 1912: Rätsel des Herzens – Regie
  • 1912: Der Flug für das Leben [T2] – Regie, Drehbuch
  • 1912: Das Brandmal ihrer Vergangenheit – Regie
  • 1913: Rechte des Herzens
  • 1913: In der Dämmerung – Regie, Darsteller
  • 1913: Die Filmprimadonna
  • 1915: Vordertreppe und Hintertreppe
  • 1915: Guido, der Erste – Regie
  • 1915: Guido im Paradies – Regie
  • 1915: Dorrits Chauffeur – Regie
  • 1915: Das achte Gebot. Du sollst nicht falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten
  • 1916: Maria - Regie, Darsteller
  • 1916: Komteß Else – Regie
  • 1916: Florians Tante – Regie
  • 1916: Elses letzter Hauslehrer – Regie
  • 1916: Dorrits Eheglück – Regie
  • 1916: Die Zwillingsschwestern – Regie
  • 1916: Der lebende Tote
  • 1916: Der Sumpf
  • 1916: Das Recht der Erstgeborenen – Regie
  • 1916: Das Geständnis der grünen Maske
  • 1917: Zwei blaue Jungen – Drehbuch
  • 1917: Die Spinne – Drehbuch
  • 1917: Die Tochter der Gräfin Stachowska – Drehbuch
  • 1917: Die Fremde - Drehbuch
  • 1917: Die Kraft des Michael Argobast – Drehbuch
  • 1917: Die Faust des Schicksals – Drehbuch
  • 1917: Der Mann im Havelock – Drehbuch
  • 1917: Der Geigenspieler
  • 1917: Der Fremde – Drehbuch
  • 1917: Das Spiel vom Tode – Drehbuch
  • 1917: Das Mädel von nebenan – Drehbuch
  • 1918: Katinka – Regie, Drehbuch
  • 1918: Emilia Galotti
  • 1919: Der Weg, der zur Verdammnis führt, 2. Teil. Hyänen der Lust
  • 1919: Die Rache ist mein
  • 1919: Bettler-G.m.b.H.
  • 1919: Das ewige Rätsel
  • 1919: Moral und Sinnlichkeit. Keimendes Leben. III
  • 1919: Wolkenbau und Flimmerstern
  • 1919: Letzte Liebe
  • 1919: Kreuziget sie! – Drehbuch
  • 1919: Kinderfreuden – Regie – Vera-Filmwerke
  • 1919: Erdgift – Regie, Drehbuch – Vera-Filmwerke
  • 1919: Die Insel der Glücklichen
  • 1919: Der Tod und die Liebe – Regie, Darsteller, Drehbuch – Vera-Filmwerke und Eiko-Film GmbH
  • 1919: Brutal – Regie, Darsteller – Vera-Filmwerke
  • 1920: Künstlerlaunen – Regie, Kamera – Vera-Filmwerke
  • 1920: Judith Trachtenberg
  • 1920: Die schwarze Rose von Cruska – Vera-Filmwerke
  • 1920: Die Sonne Asiens
  • 1920: Der Staatsanwalt – Regie – Vera-Filmwerke
  • 1920: Das Skelett des Herrn Markutius
  • 1920: Arme Violetta
  • 1921: Der Mann ohne Namen
  • 1921: Aschermittwoch
  • 1921: Seine Exzellenz von Madagaskar. 1. Das Mädchen aus der Fremde
  • 1921: Seine Exzellenz von Madagaskar. 2. Stubbs, der Detektiv
  • 1921: Scherben
  • 1921: Die schwarze Paula
  • 1921: Die Sünden der Mutter
  • 1921: Die Lou vom Montmartre
  • 1921: Die Erbin von Tordis
  • 1922: Tabea, stehe auf!
  • 1922: Schminke (Sigrids Werdegang)
  • 1922: Miss Rockefeller filmt
  • 1922: Man soll es nicht für möglich halten oder Maciste und die Javanerin
  • 1923: Inge Larsen
  • 1922: Die Schneiderkomteß
  • 1922: Die Macht der Versuchung
  • 1922: Die Flucht in die Ehe. Der große Flirt
  • 1923: Ihr Fehltritt
  • 1923: Das Abenteuer von Sagossa
  • 1924: Thamar, das Kind der Berge
  • 1924: Mädchen, die man nicht heiratet
  • 1924: Muß die Frau Mutter werden ?
  • 1924: Komödianten des Lebens
  • 1925: Husarenfieber
  • 1925: Frauen, die vom Weg abirren
  • 1925: Frauen, die man oft nicht grüßt
  • 1925: Die Straße des Vergessens
  • 1925: Die Frau von vierzig Jahren
  • 1925: Der Herr ohne Wohnung
  • 1925: Das alte Ballhaus. 1. Teil
  • 1925: Das alte Ballhaus. 2. Teil
  • 1926: Verbotene Liebe
  • 1926: Potsdam, das Schicksal einer Residenz
  • 1926: Liebe
  • 1926: Frauen der Leidenschaft
  • 1926: Die Jagd nach der Braut
  • 1926: Die Frauengasse von Algier
  • 1927: So küßt nur eine Wienerin
  • 1927: Primanerliebe
  • 1927: Höhere Töchter
  • 1927: Grand Hotel…!
  • 1927: Die rollende Kugel
  • 1927: Die geheime Macht
  • 1927: Die Studentengräfin
  • 1927: Die Sandgräfin
  • 1927: Die Rothausgasse
  • 1927: Die Lorelei
  • 1927: Die Achtzehnjährigen
  • 1927: Der Kampf des Donald Westhof
  • 1927: Das Schicksal einer Nacht
  • 1927: Benno Stehkragen
  • 1928: Spelunke
  • 1928: Die Flucht vor der Liebe
  • 1928: Der Zarewitsch
  • 1928: Der Raub der Sabinerinnen
  • 1928: Achtung Mitgiftjäger
  • 1929: Nachtgestalten
  • 1929: § 173 St.G.B. Blutschande
  • 1929: Trust der Diebe
  • 1929: Heilige oder Dirne, Nebenbulerinnen
  • 1929: Die Liebe der Brüder Rott. Irrlichter
  • 1930: Tänzerinnen für Süd-Amerika gesucht
  • 1930: Einbruch im Bankhaus Reichenbach
  • 1930: Ein Tango für Dich
  • 1930: Drei Tage Mittelarrest
  • 1930: Die Blumenfrau von Lindenau (Sturm im Wasserglas)
  • 1931: Yorck
  • 1931: Wäsche – Waschen – Wohlergehen
  • 1931: Rasputin
  • 1931: Kitty schwindelt sich ins Glück
  • 1931: Kadetten
  • 1931: Es wird schon wieder besser
  • 1931: Elisabeth von Österreich
  • 1931: Die andere Seite
  • 1931: Die Sache August Schulze
  • 1931: Der Hauptmann von Köpenick
  • 1931: Der Ball bei Raffkes
  • 1932: Spione am Werk
  • 1932: Sag mir, wer Du bist
  • 1932: Liebelei
  • 1932: Kiki
  • 1932: Kavaliere vom Kurfürstendamm
  • 1932: Ja, treu ist die Soldatenliebe
  • 1932: Hasenklein kann nichts dafür
  • 1932: Glück über Nacht
  • 1932: Die unsichtbare Front
  • 1932: Die Tänzerin von Sanssouci
  • 1932: Die – oder keine
  • 1932: Das Geheimnis um Johann Orth
  • 1933: Der Choral von Leuthen
  • 1933: Sonnenstrahl
  • 1933: Roman einer Nacht
  • 1933: Kind, ich freu’ mich auf Dein Kommen
  • 1933: Liebelei
  • 1933: Der Zarewitsch
  • 1933: Der Polizeibericht meldet…
  • 1934: Zwischen zwei Herzen
  • 1936: Schlußakkord
  • 1936: Eskapade. Seine offizielle Frau
  • 1936: Das Schloß in Flandern
  • 1936: Togger
  • 1937: Unternehmen Michael
  • 1937: Das Geheimnis um Betty Bonn
  • 1938: Frau Sylvelin
  • 1938: Was tun, Sibylle?
  • 1938: Pour le Mérite
  • 1938: Kleines Bezirksgericht
  • 1939: Ich verweigere die Aussage
  • 1939: Aufruhr in Damaskus
  • 1940: Stern von Rio
  • 1939: Robert Koch, der Bekämpfer des Todes
  • 1939: Falstaff in Wien
  • 1939: Die Geliebte
  • 1939: Die Frau ohne Vergangenheit
  • 1939: Der Gouverneur
  • 1939: Der Fuchs von Glenarvon
  • 1939: D III 88
  • 1940: Leidenschaft
  • 1940: Trenck, der Pandur

Theatrographie (Auswahl) 

Hörspielsprecher

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 39, 24. September 1933
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 7, 16. Februar 1940
  3. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 12, 18. März 1938
  4. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 8, 18. Februar 1938