Klemm, Hanns
Hanns Klemm ( 4. April 1885 in Stuttgart;
30. April 1961 in Fischbachau) war ein deutscher Ingenieur und Unternehmer. Er war einer der bekanntesten deutschen Flugzeugkonstrukteure und Gründer der Klemm Flugzeugwerke.
Inhaltsverzeichnis
Chronologie

1935 feierte Hanns Klemm im Stuttgarter Hotel „Graf Zeppelin“ seinen 50. Geburtstag, Hellmuth Hirth und Gattin Käte gehörten zu den Gästen.
- 4. April 1885 geboren in Stuttgart, Hoppenlaustraße 12, als Sohn des Küfermeisters und Weinhändlers Karl Klemm (1850–1898) und seiner Ehefrau Emma, geborene Schäfer (1849–1912), wohnhaft in Grunbach im Remstal
- 1891 bis 1893 Elementarschule Stuttgart
- 1893 bis 1903 Friedrich-Eugen-Realschule
- Abiturexamen mit „gut“ bestanden
- 1903 bis 1907 Bauingenieurstudium an der Königlichen Technischen Hochschule Stuttgart
- Mitglied in der Stuttgarter Burschenschaft „Ghibellina“, ein weiteres bekanntes Mitglied war der Flugzeugbauer und -konstrukteur Ernst Heinrich Heinkel
- 1904 Vordiplomprüfung IIa
- 1907 I. Staatsprüfung IIa, als Regierungsbauführer ernannt
- 1907 bis 1909 Königlicher Regierungsbauführer bei der Generaldirektion der Königlichen Württembergischen Staatsbahnen
- 14. Juli 1910 Ingenieurs-Diplom der TH Stuttgart
- Assistent des Lehrstuhls für „Brücken-, Tunnel- und Grundbau“ an der Königlichen Technischen Hochschule Stuttgart
- 1910 bis 1911 Ingenieur der Beton- und Monierbau A.G. Filiale Stuttgart. Zweiter Bauleiter für die Eisenbeton- und Gründungarbeiten am neuen Hoftheater Stuttgart
- 1911 II. Staatsprüfung: IIb, zum Regierungsbaumeister ernannt
- 1911 bis 1913 Ingenieur der Tiefbauunternehmung C. Baresel in Stuttgart-Untertürkheim
- 1913 bis 1914 Oberingenieur der Tiefbau A.G Geber & Söhne, Stuttgart
- 1914 bis 1915 Kriegsfreiwilliger des Deutschen Heeres beim 26. Dragoner Regiment „König“ Cannstatt
- 15. Oktober 1914 ins Feld gezogen, Kämpfe in Belgien und im Elsaß (Sennheim und Priesterwald)
- Januar 1915 an Ruhr erkrankt
- Juni 1915 als Unteroffizier entlassen zur Königlichen Werft Danzig
- 1915 bis 1917 Dirigent der Bauabteilung III bei der Kgl. Werft Danzig
- 15. März 1917 Vorstand der Versuchsabteilung des Luftschiffbau Zeppelin Friedrichshafen, Abteilung Do (Dornier) in Seemoos-Friedrichshafen.
- Mit dieser Tätigkeit lernte Hanns Klemm den Flugzeugbau mit dem alleinigen Baustoff Metall richtig kennen, der von da ab den ehemaligen Tiefbauingenieur nicht mehr losgelassen hat.
- 1.August 1917 bis 15. März 1918 Vorstand und Chefstatiker der Hansa-Brandenburg-Flugzeugwerke in Briest bei Brandenburg (Direktor Ernst Heinkel)
- Hier sammelte KLemm Erfahrungen mit der Gemischtbauweise und konstruiert sein erstes Flugzeug, den See-Tiefdecker Hansa-Brandenburg WL 29, nach Meinung von vielen Experten eines der besten Flugzeuge der Seeflieger im Ersten Weltkrieg.
- 1. April 1918 Chefkonstrukteur des Flugzeugbaus der Daimler Motoren-Gesellschaft in Sindelfingen
- Hanns Klemm übernimmt bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft in Sindelfingen die Leitung des Konstruktionsbüros für den Flugzeugbau. Er konstruiert das Jagdflugzeug Daimler L 11 und den Aufklärer L 14, die jedoch nicht mehr zum Einsatz kommen.
Flugzeugbau
- 1943 überwarf er sich mit der Partei aus geschäftlichen Gründen
- 1944 wurde er aus der Partei ausgeschlossen
- 12. Juni 1944 wurde die Firma kriegsbedingt beschlagnahmt und ein Reichskommissar eingesetzt
- 1944 wurde das Klemm-Werk 1 an der Calwer Straße durch Terrorfliegerangriffe zerstört. Daraufhin wurde die Firma nach Ebhausen und Nagold verlegt.
- 19. Januar 1945 aus dem Wehrwirtschaftsführerkorps ausgeschlossen
Familie
Klemm heiratete 1917 seine Verlobte Martha „Marlott“ Seeger ( 1893), aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen: Renate, Hannsjörg und Brigitte.
Mitgliedschaften
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- Hindenburg-Pokal 1928 (die höchste deutsche Auszeichnung für fliegerische Leistungen)
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Dr.-Ing. E. h., TH Stuttgart, 1937
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. Klasse am 28. August 1940
- Ehrenbürger von Böblingen, 1955
- Hanns-Klemm-Straße in Böblingen
Bildergalerie
Schriften (Auswahl)
- Klemm-Leim (Dissertation), Stuttgart 1937
Literatur
- Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934
- Peter Supf: Hanns Klemm – Der Schöpfer des Leichtflugzeugs, Stuttgart 1955