Koltschak, Alexander

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Alexander Wassiljewitsch Koltschak.jpg

Alexander Wassiljewitsch Koltschak (Lebensrune.png 16. November 1874 in Sankt Petersburg; Todesrune.png 7. Februar 1920 in Irkutsk ermordet) war ein russischer Admiral und Freiheitskämpfer gegen den Bolschewismus. Zudem war er von England und den VSA anerkannter Oberster Regent Rußlands in den Jahren 1918 bis 1920.

Leben

1888 wurde Alexander Koltschak in das Seekadettenkorps aufgenommen, das er 1894 absolvierte. Anschließend wurde er zum Unterleutnant befördert. Am 5. Mai 1895 trat er mit dem Kreuzschiff „Rjurik“ von Kronstadt aus die Fahrt über die südlichen Meere nach Wladiwostok an. Während der Kriegszüge beschäftigte er sich auch intensiv mit Selbstbildung, versuchte Chinesisch zu lernen, entwickelte Interesse auch für die Ozeanographie und Hydrologie des Pazifik, besonders seines nördlichen Teils, der Beringsee und des Ochotskischen Meeres. So machte Koltschak die größten Anstrengungen, um an einer weiteren Expedition in den Norden teilzunehmen. Am 21. Juli 1900 brach die Expedition über die Ost-, Nordsee und das Europäische Nordmeer vor die Küste der Taimyrhalbinsel auf. Während der ganzen Fahrt betrieb der künftige Admiral intensive Forschung. 1901 verewigte der Expeditionsleiter Eduard von Toll den Namen Koltschaks, den er einer von der Expedition entdeckten Insel in der Karasee und einem Kap in derselben Gegend gab. Aufgrund der Ergebnisse der Expedition wurde Koltschak 1903 zum ordentlichen Mitglied der Kaiserlichen Russischen Geographischen Gesellschaft ernannt.

Während des Russisch-Japanischen Krieges geriet er in japanische Gefangenschaft. Nach der Rückkehr wurde er zum Ritter des kaiserlich-russischen St.-Georg-Ordens und mit dem Georg-Säbel ausgezeichnet, einem goldenen Säbel mit der Aufschrift „Für Tapferkeit“. Nach Kriegsende setzte Koltschak seine wissenschaftliche Tätigkeit aktiv fort und nahm an der Modernisierung der russischen Marine teil. 1909 veröffentlichte Koltschak sein größtes Forschungswerk „Die Eisdecke der Karasee und der Ostsibirischen See“. Nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde im Herbst 1914 unter Beteiligung von Koltschak eine Operation zur Minenblockade der Stützpunkte der deutschen Marine in der Ostsee erarbeitet. Minensperren wurden vor Danzig, Pillau, Windau und vor der Insel Bornholm errichtet. Am 28. Juni 1916 wurde Koltschak zum Vizeadmiral befördert und zum Oberbefehlshaber der Schwarzmeerflotte ernannt. Nach der Februarrevolution 1917 war Koltschak der erste bei der Schwarzmeerflotte, der der Provisorischen Regierung den Treueeid leistete. Jedoch schon im Sommer beschloß der Sowjet der Abgeordneten von Sewastopol, konterrevolutionsverdächtige Offiziere zu entwaffnen. Da er eine scharf revolutionsfeindliche Haltung einnahm wurde er ins Ausland abkommandiert. Im Herbst 1918 kehrte er nach Rußland zurück, bildete in Omsk eine antibolschewistische Armee und stellte sich an die Spitze der Weißgardistischen Truppen. Als die Zarenfamilie in Jekaterinburg ermordet wurde, rückten die Truppen des Admirals Koltschak auf die Stadt vor. Nach der Befreiung der Stadt wurden dann Ermittlungen aufgenommen. Das von Koltschak sichergestellte Zarengold wurde daraufhin von der Tschechischen Legion gestohlen:

Als Hauptverdächtige gelten die Angehörigen der Tschechischen Legion, die zwischen 1914 und 1917 in den sibirischen Kriegsgefangenenlagern rekrutiert worden waren. Sie sollten gegen die Mittelmächte eingesetzt werden, gelangten aber nicht mehr vor dem Frieden von Brest-Litowsk an die Front. Stattdessen besetzten sie den östlichen Teil der transsibirischen Eisenbahn und unterstützten die weißgardistischen Truppen von Koltschak. Es gibt ernstzunehmende Vermutungen, dass sie den Zarenschatz nach dem Ende von Koltschaks Regime per Schiff nach Europa entführten und die Zentralbank der neugegründeten Tschechoslowakei auf diese Weise zu ihren ersten Goldvorräten gelangte.[1]

Am 5. Januar 1920 kam es in Irkutsk zu einem bolschewistischen Putsch und die Stadt wurde von der Politischen Zentrale der Sozialrevolutionäre und Menschewiken unter ihre Kontrolle gebracht. Das Kommando der Tschechischen Legion lieferte dann Koltschak den Repräsentanten der sozialrevolutionären Politischen Zentrale aus. In der Nacht vom 6. zum 7. Februar 1920 wurde Admiral Koltschak am Ufer des Flusses Uschakowka ohne Gerichtsurteil erschossen. Nach dem Mord wurde die Leiche in ein Eisloch geworfen.

Literatur

  • Edwin Erich Dwinger: Zwischen Weiß und Rot. Die russische Tragödie 1919–1920, Diederichs Verlag, Jena 1930
  • Benedikt Späth: Als Kosak und Matrose unter Koltschaks Fahne in Sibirien, 1925

Verweise

Fußnoten