Kulenović, Nahid
Nahid Kulenović ( 5. Juli 1929 in Bertschko; ermordet am 30. Juni 1969 in München) war ein kroatischer Politiker, Journalist und Publizist.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Nahid Kulenović war der Sohn von Džafer Beg Kulenović, welcher 1939 vor Journalisten folgende Worte dreimal wiederholte:[2]
- „Meine Herren, ich bin Kroate und kroatischer Nationalist ... Und nicht nur, daß ich Kroate und kroatischer Nationalist bin, sondern es sind die bosnischen Moslems als Ganzes Kroaten und Teil des kroatischen Volkes.“
Im Jahre 1929 geboren, erlebte Kulenović in seinen Jugendjahren die Gründung und Errichtung des Unabhängigen Staates Kroatien und war Mitglied der Ustascha-Jugend, in welchem sein Vater Džafer Beg und sein Bruder Osman Kulenović hohe politische Ämter innehatten.[2]
Später ging Nahid Kulenović zusammen mit seiner Familie in die politische Emigration, zunächst in den Nahen Osten nach Syrien, und von dort wieder nach Europa, um seiner kroatischen Heimat, welche zu dieser Zeit durch das kommunistische Regime Jugo-Slawiens besetzt war, näher zu sein und für die er sich mit den ihm verfügbaren Möglichkeiten einsetzte.[2]
Nahid teilte sein Flüchtlingsschicksal mit seinem Vater, seiner Mutter und seiner Schwester Aida.[2]
Nach Ankunft in der BRD widmete Kulenović sich ganz der nationalen Arbeit, indem er aufmerksam die gesellschaftlichen und politischen Geschehnisse im gesamten Jugo-Slawien verfolgte. Dabei empfand er im Sinne seines Idealismus, daß diese Entwicklungen den Zusammenbruch des künstlichen Staatsgebildes „Jugo-Slawien“ aufzeigen.[2]
Ausbildung
Nahid Kulenović begann seine Ausbildung an einem Agramer Gymnasium, lernte daraufhin privat in Syrien und schloß in Spanien ab. Anschließend siedelte er in die BRD über. In der Bundesrepublik schloß Kulenović eine technische Fakultät ab und begann mit der Gründung einer Familie.[2]
Familie
Kulenović war mit Marija Deželić verheiratet. Marija Deželić war die Tochter von Berislav Đuro Deželić, welcher ebenso kroatischer Emigrant war und politischer Aktivist aus der bekannten kroatischen Familie der Deželić. Die Geburt des Sohnes Džafer sicherte die Zukunft der Familie Kulenović.[2]
Nahids Vater Dr. Džafer Kulenović verstarb am 3. Oktober 1956 in Syrien, seine Mutter Zumreta am 30. Januar 1992 in Chicago, wo sie mit ihrer Tocher Aida wohnte. Džafer, der Sohn Nahid Kulenovićs, emigrierte in die VSA und schloß mehrere Schulen ab, magistrierte dort und gründete eine Familie.[2]
Politische Ausrichtung
Kulenovićs politisches Programm beinhaltete die Forderung nach einem freien und selbständigen Staat Kroatien, keinerlei Föderationen und keinerlei Gemeinschaften mit Serbien.[2]
Auch vertrat er die Ansicht, daß Bosnien nie serbisch war und daß die bosnischen Moslems nie für Jugo-Slawien gestimmt bzw. dafür waren.[2]
Ermordung
Ing. Nahid Kulenović wurde am 30. Juni 1969 in München von Ivan Galić, einem Agenten des jugo-slawischen Geheimdienstes UDBA, ermordet.[2] In seinem letzten Artikel „Und das Blut für Kroatien“ (i krv za Hrvatsku) gab es Anzeichen, daß er seinen baldigen Tod vorausahnte.[2]
Bildergalerie
Verweise
- Geheimdienste: Liebesgrüße aus Belgrad, Der Spiegel, 17. Mai 1971
- 40 Tote seit 1967, Die Zeit, 7. Mai 1982