Kirill I.

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Kirill I., Patriarch von Moskau und der ganzen Rus

Kirill I. (weltlicher Name: Wladimir Michailowitsch Gundjajew, russ.: Владимир Михайлович Гундяев) (Lebensrune.png 20. November 1946 in Leningrad, heute Sankt Petersburg) ist seit dem 27. Januar 2009 erwählter Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche. Ab 1984 war er bereits Erzbischof und Metropolit der Diözesen von Smolensk und Königsberg. Er wurde Nachfolger des im Jahre 2008 gestorbenen Patriarchen Alexius II.

Werdegang

1946 kam er als Sohn eines Geistlichen unter dem bürgerlichen Namen Wladimir Michailowitsch Gundjajew in Leningrad zur Welt, wo er 1969 zum Priester geweiht wurde. Kirill gilt als Kopf der ökumenischen Arbeit der russisch-orthodoxen Kirche. Er war zudem an der Ausarbeitung der Soziallehre der Kirche maßgeblich beteiligt.

Der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche, Kirill I., wurde am 1. Februar 2009 in Moskau in sein Amt eingeführt. An dem Festgottesdienst in der Christ-Erlöser-Kathedrale unweit des Kreml nahmen mehrere tausend Gläubige teil, darunter auch Rußlands Staatschef Dmitri Medwedew und Ministerpräsident Wladimir Putin. Der 62jährige Kirill ist der 16. Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche. Er wird als reformorientiert und relativ liberal eingeschätzt. Der bisherige Metropolit von Smolensk und Königsberg (dem sogenannten „Kaliningrad“) hat sich um den Dialog mit den Katholiken und Vertretern anderer Glaubensrichtungen verdient gemacht. Gleichzeitig hat er immer wieder auch die ultra-orthodoxen Kreise seiner Kirche bedient.

„Die Beziehungen zwischen Kirche und Staat sollten sich auf der Grundlage des Dialogs, der Zusammenarbeit und der Verfassung entwickeln“, sagte Kirill, „zum Wohle der Kirche, des Staates und des Volkes.“ Nach jahrzehntelanger Unterdrückung durch die kommunistische Diktatur erfreut sich die Kirche in Rußland erneut starken Zuspruchs. Zwei Drittel der mehr als 140 Millionen Russen bekennen sich zum orthodoxen Glauben, obwohl ihn weitaus weniger praktizieren. Die russisch-orthodoxe Kirche zählt weltweit rund 150 Millionen Gläubige.[1]

Unter Kirill sehen Bobachter auch Chancen für eine Verbesserung der Beziehungen zum Vatikan.[2] Gespräche mit dem orthodoxen, US-amerikanischen Frank Graham zeigten im Oktober 2015 gerade die zunehmende Distanz zur westlichen Kirche. Die dort immer mehr verbreitete Praxis der gleichgeschlechtlichen Eheschließung stieß in Moskau nicht auf Toleranz.

Verweise

Fußnoten

  1. Russland - Dialog zwischen Kirche und Staat, euronews.net, 01. Februar 2009
  2. Russland - Kirill I. ist Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche, euronews.net, 01. Februar 2009