Liebe und Trompetenblasen

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Liebe und Trompetenblasen
Liebe und Trompetenblasen.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Liebe und Trompetenblasen
Produktionsland: Weimarer Republik
Erscheinungsjahr: 1925
Stab
Regie: Richard Eichberg
Drehbuch: Hans Sturm
Vorlage: Hans Sturm (Nach dem gleichnamigen Bühnenstück von), Hans Bachwitz (Nach dem gleichnamigen Bühnenstück von)
Produktion: Eichberg-Film GmbH; im Auftrag von: Südfilm AG
Musik: Walter Kollo
Kamera: Willy Hameister, Erich Grimmler
Schnitt:
Besetzung
Darsteller Rollen
Lilian Harvey Komtesse Maria Charlotte
Harry Liedtke Rittmeister Ottokar Reichsgraf von Eppenstein
Harry Halm Leutnant Karl Edler von Eppenstein, sein Vetter
Fritz Spira Herzog Leopold
Mary Kid Josefa von Pokorny
Hugo Flink Baron Prechtl, Adjutant des Erzherzogs
Hans Junkermann Major Frosch von Fröschen
Paul Morgan Fliegenbein, sein Bursche
Peter Voss Rekrut Dirmoser
Ellen Plessow Amalie Spießlein, Kammerfrau

Liebe und Trompetenblasen ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1925. Es ist eine lustige Begebenheit aus dem heiteren Wien vergangener Tage nach dem gleichnamigen Lustspiel von Hans Sturm und Hans Bachwitz. Der Film wurde im April 1925 im Jofa-Atelier und in Berlin-Johannisthal gedreht. Die Uraufführung fand am 9. September 1938 in Berlin (U.T. Kurfürstendamm) statt.

Handlung

Quelle
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Im Wien einer reichen und schönen Vergangenheit: ein Singen und Klingen durch alte Gassen, Frauenlachen und helle Kleider, Pferdegetrappel und leuchtende Uniformen - Parade, Burgmusik... Der Rittmeister Ottokar, Reichsgraf von Eppenstein, ist unzweifelhaft der schneidigste Offizier des Regiments - der beste Attackenreiter auch im schwierigen und hindernisreichen Gelände der Lieb! Auf einem Regimentsfest erobert er im Sturm die Gunst Josefa von Pokornys, der Freundin Seiner Kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Leopold. Während er - unter den Augen des Erzherzogs - mit der schönen Ungarin scherzt und flirtet, ahnt er nichts davon, daß im gleichen Saal ein reines Mädchenherz heiß und bang für ihn schlägt - Konntesse Maria Charlotte, eine junge Waise, ist in erster Liebe für ihn erglüht... Ein glücklich - unglücklicher Zufall führt die beiden im menschenleeren; und in jungfräulicher Naivität offenbart Maria Charlotte dem Überraschten, was sie für ihn empfindet - leht sie ihren Kopf an seine Brust, Gerührt streichelt er ihr Haar, küßt er sie auf den blonden Scheitel; in dieser verfänglichen Situation findet Baron Prechtl die beiden, Marias Vetter und Vormund. Er kennt den Rittmeister als den gefährlichsten aller Frauenjäger - und stellt ihn entrüstet zur Rede. Der Reichsgraf aber, der in diesem Ausnahmefall sein Gewissen ganz rein weiß, lehnt seine Vorwürfe gelassen ab - und läßt sich durch den fatalen Vorfall nicht daran hindern, in der gleichen Nacht noch ein stürmisches Liebesglck mit Josefa von Pokorny zu eleben. Beim Erzherzog dessen persönlicher Baron Prechtl Beschwerde gegen den Rittmeister ein. Und mit Freunden benutzt der Erzherzog die günstige Gelegenheit, sich des gefährlichen Rivalemn um die Gunst seiner etwas weitherzigen ungarischen Freundin gründlich zu entledigen! Er läßt sich den Sünder kommen und verlangt kategorisch von ihm, daß er aus dem Geschehenen die Konsequenzen ziehe - er habe die Komtesse kompromittiert und sei es nun der Ehre der jungen Dame schuldig, sie zu heiraten... Lebwohl, goldene Freiheit, fahret hin, schöne Tage eines glücklichen Junggesellentums! Der Rittmeister Reichsgraf von Eppenstein, erster Held am Theater der Liebe, muß unter das Ehejoch kriechen... Aber er ist nicht gewillt, es brav und gutmütig durch alle Tage seines Lebens zu schleppen. Die Hochzeit wird mit Prunk und Pracht gefeiert - nach dem Mahl aber wartet die arme kleine Maria Charlotte im Brautgemach vergeblich auf den Gatten: der hat das Haus verlassen, sobald der letzte Hochzeitsgast gegangen ist. Maria Charlotte ist sehr niedergeschlagen und sehr traurig, als sie es endlich erfährt - aber sie tröstet und beruhigt sich mit dem Gedanken: „Er hat halt auch Angst gehabt - wie ich...“ An seiner Liebe zweifelt sie nicht: wie hätte er sie denn sonst geheiratet?! Den Rittmeister aber verfolgt das Pech - in dem Hotel, in dessen Restaurant er seine Hochzeitsnacht hinter einer Flasche Wein verleben will, begegnbet er dem Erzherzog in der Gesellschaft Josefa von Pokornys. Trotzig erklärt er dem Erzherzog auf die erstaunte Frage, was er in dieser Nacht hier zu suchen habe: „Zur Ehe konnte man mich zwingen, aber nicht zur Liebe!“ Der Erzherzog diktiert ihm einen Hausarrest, „damit er sich an seine reizende kleine Frau gewöhne“ - worauf der Rittmeister sich in der Wohnung seines Nestes wird er sie schon lieben lernen! - In genialer Strategie führt der Erzherzog alle Waffen ins Feld, seiner Idee zum Siege zu verhelfen; persönlich instruiert er den Major Frosch von Fröschen, den Befehlsgewatigen der kleinen Garnison. Die Kasernenzimmer, die der Rittmeister bewohnen soll, läß er in ein üppiges kleines Liebesnest verwandeln - und etliche Körbe guten süßen Weines spendiert er „zur Hebung der Stimmung“ ... Bei einigen geleerten Flaschen dieses köstlichen Trankes findet der Rittmeister seinen Vetter Karl und den Major bei seinem Eintreffen - in stark gehobener Stimmung. Er erkennt den neuen Vorgesetzten nicht, hält ihn für einen Kameraden und Leidensgefährten - und vertraut ihm lachend an, daß er dem „Herrn Major“ bei erster Gelegenheit ein Schnippchen schlagen und nach Wien durchbrennen würde... Inzwischen tut Josefa von Pokorny das ihre, die schönen Pläne des Erzherzogs zu durchkreuzen - sie ist durchaus nicht gesonnen, die gewaltsame Trennung von dem Geliebten gutwillig zu ertragen. Als Kammerzofe tritt sie in die Dienste der jungen Frau Reichsgräfin, und die ahnungslose Maria Charlotte schickt sie mit dem Gepäck voraus, in der kleinen Garnison alles für ihre Ankunft vorzubereiten... Dort aber hält man die schöne Ungarin bei ihrem Eintreffen für die Frau Gräfin selbst; völlig konsterniert stehen der Rittmeister und sein Vetter bei ihrem Anblick - Major Frosch von Fröschen aber macht sich sogleich zum Herrn der Situation. Er schilt den Rittmeister wegen des „frostigen Empfanges“, er befiehlt ihm kategorisch, seine „Frau Gemahlin“ in die Arme zu schliessen und zu küssen - und ist stolz auf seinen ersten Erfolg, als dieser Befehl sehr gründlich ausgeführt wird. - Dem Rittmeister und seinem Vetter ist etwas unbehaglich zumute bei dem Gedanken daran, wie die Dinge sich beim Eintreffen der rechtmäßigen Gattin entwickeln sollen - Josefa von Pokorny aber erklärt zuversichtlich: „Dann spielt eben sie die Kammerzofe!“ Sie ahnt nichts davon, daß zu gleicher Stunde in Wien der Erzherzog ihren Betrug entdeckt - durch ein ihrem Kammerkätzchen gespendetes reichliches Trinkgeld die ganze Wahrheit erfährt. Sofort geht ein Telegramm an den Major Frosch von Fröschen ab: Die angebliche Kammerfrau... Und für diesen Posten wählt der Erzherzog eine ehrbare Dame älteren Jahrgangs, die dem allzu leicht entzündlichen Herzen des Rittmeisters keinesfalls gefährlich werden kann - auf schnellstem Wege entsendet er Fräulein Amalie Spießlein in die kleine Garnison. - Dort trifft die junge Gräfin ein - und wird, ohne selbst etwas davon zu wissen, zur Kammerjungfer gestempelt. In der ersten Stunde schon hat sie eine lange Aussprache mit ihrem Gatten; er will ihr endlich die Wahrheit sagen, will ihr erklären, daß er sie nur unter einem bitteren Zwange geheiratet habe und nicht lieben könne... Aber er kommt nicht zu all diesem Enthüllungen. Es ist eigentlich das erste Mal, daß er mit Maria CHarlotte eine vertrauliche Unterredung hat - und in diesem Beisammensein offenbart sich ihm die ganze taufrische Reinheit ihrer jungen Seele, der ganze Reichtum ihres Herzens. Mit dieser Offenbarung zugleich gehen ihm die Augen auf für ihren Liebreiz, der viel köstlicher ist als alle Liebeskünste der vielerfahrenden Josefa - der Rittmeister verliebt sich in seine eigene Frau, wie er nie zubor im Leben geliebt hat... Das Verhängnis aber, das er selbst hereufbeschworen hat, nimmt seinen Lauf - Josefa gilt nun einmal für seine Frau, Maria Charlotte für die Kammerjungfer; und als der Marjor das Telegramm des Erzherzogs erhält, macht er kurzen Prozeß, mit Brachialgewalt, will er die vermeintliche „Geliebte“ entfernen lassen. Maria Charlotte sitzt schon auf dem Wagen, der sie zwangsweise aus der Garnison führen soll, als Fräulein Amalie Entschluß findet der Rittmeister zunächst noch einmal einen rettenden Ausweg; schließt er die Kammerfrau, deren keuschen Mund noch kein Mann geküßt hat, in die Arme - Da bist du ja, mein Herz, mein „goldiges Schnuckerll“Der Major steht verblüfft - das also ist die falsche Kammerjungfer, die Geliebte! Schleunigst wird Maria Charlotte zurückgeholt, Fräulein Amalie Spießlein an ihrer Stelle abtransportiert; und als Maria die Frage, ob der Erzherzog sie hergeschickt habe, schüchtern und verängstigt bejaht, ist der Major völlig beruhigt - und steckt sie in die Dmestikenkammer. Die junge Frau begreift nichts von alledem, was mit ihr geschieht - aber sie fügt sich ängstlich, als man ihr erklärt, daß der nMajor im Oberstünchen nicht ganz richtig sei... Eine verzweifelte Situation für den Rittmeister; die Frau, die ihm rechtlich angetraut ist und die er liebt, sitzt als Zofe in der Mädchenkammer - die andere, von der er nur zu gern befreit wäre, beherrscht als seine vermeintliche Gattin das Feld! Aber in gesegelter Frechheit findet er einen Ausweg - mit der angeblichen Zofe aus der Kaserne zu flüchten! Sein Vetter soll sich um Josefa bemühren, soll im Zimmer des Rittmeisters nächtigen, den etwa kontrollierenden Major zu täuschen; seiner kleinen Frau aber zieht er eine Offiziers-Uniform an und shwindelt sich unerkannt und unbehelligt mit ihr durch alle Posten aus der Kaserne. Major Frosch von Fröschen - entschlossen, gleich in der ersten Nacht „aufs Ganze zu gehen“ - führt Josefa, die vermeintliche Frau Reichsgräfin, in das Zimmer ihres „Gatten“, als alles in der Kaserne schläft. Dort sieht sie sich sehr unerwartet ddem kleinen Leutnant Eppenstein gegenüber - und beide wären es eigentlich ganz zufrieden so, wenn ihr erzwungenes Alleinsein eben ein Alleinsein wäre! In dem Augenblick aber, als sie dem ersten Kuß sehr nahe sind, entdeckt Leutnant Eppenstein den Rekruten Dirmoser im Ofenwinkel, der sich eingeschlichen hat, weil er nach Zapfenstreich das Kasernentot verschlossen gefunden hat. In hellem Zorn will er ihn hinausexpedieren - aber er findet die Tür verschlossen; und vor dieser verschlossenen Tür ruht Major Frosch von Fröschen höchst persönlich auf einem Diwan, eine ausgiebige Bowle neben sich und entschlossen, vor dem Morgen nicht vom Platz zu weichen... So müssen Josefa und der verliebte kleine Leutnant zusammen mit dem Rekruten, der keine äußere oder innere Ähnlichkeit mit dem Gotte Amor hat, eine sehr melancholische Nacht verbringen. Maria Charlotte und der Rittmeister, aber finden in dieser gleichen Nacht im Staatszimmer des Kleinstadthotels das Glück der Liebe... In einem tollen Wirbel vollenden sich am nächsten Morgen die Geschehnise. Eben in der Stunde, als der Erzherzog telegraphisch seine Ankunft anmeldet, entdeckt der verzweifelte Major, daß der Rittmeister mit der vermeintlichen Kammerzofe durchgegangen ist - der Leutnant von Eppenstein aber beruhigt ihn; er wisse, wo er die beiden finden könne! In größter Eile fährt der Major mit ihm und Josefa, der „Frau Reichsgräfin“, zum Hotel - er kommt noch zurecht, dem von der Bevölkerung mit Blumen, Musik und Ehrenjungfrauen empfangenen Erzherzog den Rittmeister und - Josefa als glücklich vereintes Paar vorzuführen! Zu seinem Heil und dank Josedas Schlagfertigkeit klärt sich die Situation sehr schnell; glücksstrahlend präsentiert der Rittmeister dem Erzherzog seine nicht weniger glückliche junge Frau, Josefa versöhnt ihn vollends mit einem Rosenstrauß und zärtlichem Augenaufschlag - und Major Frosch von Fröschen wird für seine Verdienste um den Sieg der wahren Liebe mit dem heiß ersehnten Orden belohnt!