Ludwigslust

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Pfeil 1 start metapedia.png Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Ludwigslust (Auswahlseite) aufgeführt.

Ludwigslust

Wappen von Ludwigslust
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mecklenburg
Landkreis: Ludwigslust
Provinz: Mecklenburg
Einwohner (31. Dez. 2009): 12.336
Bevölkerungsdichte: 157 Ew. p. km²
Fläche: 78,3 km²
Höhe: 35 m ü. NN
Postleitzahl: 19288
Telefon-Vorwahl: 03874
Kfz-Kennzeichen: LWL
Koordinaten: 53° 19′ N, 11° 30′ O
Ludwigslust befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Bürgermeister: Reinhard Mach

Ludwigslust ist eine deutsche Stadt im Kreis Ludwigslust in Mecklenburg.

Lage

Ludwigslust liegt im westlichen Mecklenburg am Ludwigsluster Kanal, einer künstlichen Wasserverbindung zwischen Störkanal und Rögnitz, 35 Kilometer südlich der Landeshauptstadt Schwerin und am östlichen Rande der Griesen Gegend.

Geschichte

Ludwigslust ist eine sehr junge Stadt, deren Geschichte eng mit dem Schloß Ludwigslust verknüpft ist. Die Stadt entstand aus dem Ort Klenow.

Bereits 1333 wird das Gut Klenow in einer Urkunde erwähnt. Das Gut befand sich in der Gegend des heutigen Schloßplatzes. Im Ludwigsluster Tageblatt von 1919 stand eine Notiz, „… daß schon im Jahre 1294 in einer lateinischen Urkunde der Ritter Hermanus de Klenow als Zeuge für eine Schenkungsurkunde benannt wird.“ Das Dorf Klenow entstand dann ab dem 16. Jahrhundert. Das Gut Klenow wurde 1616 an die mecklenburgischen Landesherren verkauft. Der Ort war nach dem Dreißigjährigen Krieg wüst.

Die Schreibweise des Ortsnamens wandelte sich mit der Zeit, 1333 nannte man den Ort villa Clonow, 1344 Klenow, 1399 Clenowe, 1422 Klene, 1438 Cleynow, 1534 Klenow und Kleynow, 1541/42 Kleyow, 1561 Kleinow und Klenow, 1603 Kleinow, 1637 und 1844 war die häufigste Bezeichnung Klenow.

1731-35 ließ Prinz Christian Ludwig an dieser Stelle durch den Hofbaumeister Johann Friedrich Künnecke ein einfaches Jagdschloß in Fachwerk erbauen. 1747 folgte Christian Ludwig seinem Bruder Karl Leopold als regierender Herzog im (Teil-) Herzogtum Schwerin. 1754 erhielt der Ort Klenow auf Weisung des Herzogs Christian Ludwig den Namen „Ludwigslust“. Zwei Jahre später verstarb dieser und sein Nachfolger, Herzog Friedrich (der Fromme) begann, Residenz und Hofhaltung aus Schwerin hierher zu verlegen. Die endgültige Verlegung des Hofes begann 1763 und war 1765 abgeschlossen, die Regierungsbehörden waren jedoch in Schwerin verblieben. Danach setzte rege Bautätigkeit ein, nach wohldurchdachten Plänen entstand die Hauptresidenz von Mecklenburg-Schwerin. Nordwestlich des Schlosses entstand schrittweise einer der größten Landschaftsparks Norddeutschlands.

1765 begann Baumeister Johann Joachim Busch mit dem Bau der Hofkirche (fertiggestellt 1770, heute Stadtkirche) und setzte den Ausbau zur Residenz mit dem barocken Schloß fort, an dem von 1772 bis 1776 gebaut wurde. Um das Schloß herum entstanden am heutigen Schlossplatz, am Kirchplatz sowie in der Schloßstraße Häuser für das Personal. 1789 wurde der Komponist Johannes Matthias Sperger erster Kontrabassist der Hofkapelle.

1804 begann Baumeister Johann Christoph Heinrich von Seydewitz mit dem Bau der katholischen Kirche (heute St. Helena) auf einer Insel im Schloßpark. Sie wurde 1808 unter dem Baumeister Johann Georg Barca vollendet. 1837 verlegte Herzog Paul Friedrich die Residenz des inzwischen zum Großherzogtum erhobenen Landesteils zurück nach Schwerin.

1826 wurde die Landstraße, die heutige B 5, eröffnet und von 1844 bis 1846 entstand die Bahnlinie Hamburg–Berlin; Ludwigslust erhielt seinen Bahnhof.

1834 wurde durch die 1795 gegründete „Klubgesellschaft Sozietät“ das Schauspielhaus auf der Bleiche erstellt. 1879 übernahm die Schauspielhaus AG, 1914 die Stadt und 1921 der Kunstverein das Theater. 1947 brannte das Haus vollständig nieder. 1851 wurde das „Diakonissen- und Krankenhaus Stift Bethlehem“ gegründet. Erst 1876 erhielt Ludwigslust mit immerhin schon 6.000 Einwohnern das Stadtrecht verliehen.

Im Zuge einer Gebietsreform in den frühen Jahren der Weimarer Republik wurde Ludwigslust 1922 Kreisstadt. Die Stadt wurde weiter vergrößert und verdichtet. In Richtung Süden wuchs sie über die Stadtgrenzen hinaus mit dem Ort Techentin zusammen und nach Norden entwickelten sich Wohngebiete bis zur Bahntrasse und später darüber hinaus. Auch westlich wuchs das Wohngebiet bis in den Park hinein. Im Dritten Reich entstanden auf dem Gelände zwischen Stadtmauer und Bahn die Wehrmachtskasernen. Das Schloß verblieb bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Besitz der herzoglichen Familie.

Am 22. Februar und am 18. März des Jahres 1945 wurde Ludwigslust Ziel amerikanischer Terrorbombardements.

Ab 1952 war Ludwigslust wiederum Kreisstadt, nunmehr des gleichnamigen Kreises im Bezirk Schwerin. Ab etwa 1970 bis 1988 entstanden die neuen Wohngebiete Parkviertel mit 693 Wohnungen, an der Grabower- und Schweriner Allee mit 702 Wohnungen, alle in der Plattenbauweise der DDR. Ab 1969 wurde die den Stadtkern entlastende, aber die Stadt zerschneidende östliche Tangente – zum Teil als Hochstraße – errichtet.

Nach der „politischen Wende“ 1989 wurde ab 1991 der historische Stadtkern der Residenzstadt im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert, ebenso seit 1995 das Plattenbaugebiet Parkviertel (Stadtumbau). Von 1995 bis 2006 wurde auch das neben dem Zentrum liegende 34 Hektar große Gebiet der ehemaligen Garnison an der Käthe-Kollwitz-Straße als Konversionsmaßnahme städtebaulich erschlossen und aufgewertet.

Militärgeschichte

1837 wurde die 2. Eskadron unter Rittmeister Bernhard von Schack von Grabow nach Ludwigslust verlegt und in der Kaserne Louisenstraße untergebracht. Schon 1838 erfolgte die Verlegung der Mecklenburg-Schweriner Dragoner unter Führung von Generalmayor Ernst von Pentz. Das östlich vom Zentrum gelegene Garnisonsgelände wurde Standort der Dragoner. 1841 wurde das Regiment auf vier Eskadrone erweitert und umfaßte 19 Offiziere, 4 Ärzte, 40 Unteroffiziere, 13 Trompeter, 280 Dragoner und 313 Pferde, dazu noch der Quartiermeister, der Sattler und der Schmied. Quartier bezog man in den Kasernen und Häusern der Louisen-, Nummern-, Sand- und Mauerstraße sowie im Marstall. Neue Kasernen, neue Kantinen, neue Häuser und neue Stallungen entstanden. Später folgten unter anderem eine Schwimmanstalt am Kanal und drei Reitbahnen.

1848 wurde die Hälfte des Regiments im Krieg zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark eingesetzt. 1866 kämpfte das mecklenburgische Militär im Preußisch-Österreichischen Krieg auf der österreichischen Seite. Sie erhielten 1867 die Bezeichnung „Großherzogliches 1. Mecklenburgisches Regiment Nr. 17“ und hatte nun fünf Eskadrone. 1870/71 kämpfte die Truppe im Deutsch-Französischen Krieg. 1914 wurden die Dragoner im Ersten Weltkrieg zuerst im Westen und ab 1915 im Osten eingesetzt. 1919 erfolgte die Auflösung des Regiments, deren Reste im Reichswehr-Kavallerie-Regiment Nr. 19 (später Reiterregiment 14, ab 1936 Kavallerie-Regiment) aufgingen. 1929 und 1939 wurden neue Kasernen und Stallungen erstellt. Im Zweiten Weltkrieg erfolgte die Umwandlung zur Divisions-Aufklärungsabteilung mit diversen Einsatzorten.

Von 1945 bis 1992 war die Garnison Ludwigslust Standort von sowjetischen Truppen, die Pioniere einer Mot-Schützen-Division waren hier stationiert. Fahrzeugschuppen, Gerätehäuser, Waschrampen, Tankstellen etc. entstanden. Heute befindet sich hier ein Erweiterungsgebiet des Stadtzentrums mit Läden, Büros, einer Stadthalle und Wohnungen.

Bekannte, in Ludwigslust geborene Personen

Siehe auch

Verweise