Lumpacivagabundus

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FILM

Lumpacivagabundus.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Lumpacivagabundus
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Laufzeit: 95 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Styria-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Geza von Bolvary
Regieassistenz: Carl von Barany
Drehbuch: Max Wallner
Vorlage: Johann Nestroy (Zauberposse „Der böse Geist Lumpazivagabundus“)
Produktionsleitung: Ernst Garden
Musik: Hans Lang
Ton: Herbert Janeczka,
Fritz Radler
Kamera: Werner Brandes
Kameraassistenz: Karl Drömmer
Standfotos: Karl Klimazek
Bauten: Emil Hasler,
Artur Schwarz
Kostüm: Alfred Kunz
Aufnahmeleitung: Josef Stätter
Schnitt: Hermann Haller
Besetzung
Darsteller Rolle
Paul Hörbiger Lumpacivagabundus / Knieriem, Schuster
Heinz Rühmann Zwirn, Schneider
Hans Holt Leim, Tischler
Hilde Krahl Pepi
Alice Brandt Signorina Palpiti
Fritz Imhoff Strudl, Wirt vom „Goldenen Faßl“
Maria Holst Amorosa, die Beschützerin der wahren Liebe
Grete Wagner Büglerin
Traudl Link Kellnerin
Lieselotte Nekut Traudl
Karl Skraup Hausierer
Eugen Günther Vagabund
Karl Forest Schneidermeister
Franz Böheim Franzl, Tischlergeselle
Wilhelm Schich Herrenkutscher
Ferdinand Maierhofer Hoblmann
Anton Pointner Graf von Monte Christo
Edith Wolff Paula
Lotte Koch Fortuna
Hans Obonya Piccolo
Eduard Loibner Herbergswirt
Richard Eybner Baptiste

Lumpacivagabundus ist ein filmisches Lustspiel von 1937. Der Film beruht auf Motiven des Theaterstücks „Der böse Geist Lumpazivagabundus“ von Johann Nestroy. Die Uraufführung fand am 12. Februar 1937 in Berlin statt.

weitere Stoffverfilmungen

  • 1913: Lumpaci Vagabundus
  • 1919: Lumpacivagabundus
  • 1956: Lumpazivagabundus
  • 1965: Lumpazivagabundus

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

In den Wolken fängt es an. Dorthin haben die Glücksfee Fortuna und die Beschützerin der wahren Liebe Amorosa den Verführer Lumpaci vorgeladen. Nur dann darf er noch weiter auf Erden wirken, wenn es ihm gelingt, wenigstens einen von drei Glückspilzen für sich zu gewinnen. Lumpaci ist darum noch lange nicht aus allen Wolken gefallen». Er nimmt den Kampf lachend auf, und rasch sind die drei Auserkorenen in Marsch gesetzt.

Zwirn verkracht sich mit seinem Schneidermeister: Mein Hier sein war ja kein Dasein. .. Da schau ich, daß ich wegkomm!' Mit diesen Worten stülpt er zum Abschied das Hütel auf.

Ein verirrter Zettel läßt Tischler Leim an der Liebe der Meisterstochter Pepi zwei zweifeln. Auch er schnürt sein Bündel. Auf der Landstraße treffen dann beide mit dem Schuster Knieriem zusammen. Nach durchzechtem Abend, berauscht vom Wein und von Lumpacis Lied vom göttlichen Leichtsinn', nächtigen alle drei in der Wirtsstube und -träumen alle von der gleichen Lotterie-Glücksnummer, die sofort mit Kreide auf den Wirtstisch geschrieben wird. Aber die Kreide wird vom Tisch und die Erinnerung aus ihren Köpfen gewischt. Ein Hausierer mit Knöpfen, Zahnbürsteln und Losen wird ihre Rettung. Er hat ihr Los. Aber ihr Geld langt nicht.

Am Schluß fehlen zehn Kreuzer. Nach ihnen und dem Hausierer geht die Jagd, und - sie erwischen ihr Los. - In der Post soll auf Vorschuß bestellt werden, aber der Wirt läuft zur Polizei, um die Zechpreller- festnehmen zu lassen. Dort schreibt der Gemeindediener soeben die Hauptgewinnummer an, es ist die Losnummer der drei. Der Wirt will ihnen das Glück bringen, aber die drei reißen aus. Auf der Flucht erreicht sie der Wirt und kann ihnen so doch noch von ihrem groben Glück Mitteilung machen. Nach jubelnder Feier in der Post beschließen die drei Glückskinder, auf getrennten Wegen ihre Träume zu verwirklichen, aber sich genau in einem Jahr wieder hier zu treffen. Tischler Leim holt sich in Wien bei seiner Pepi ein bürgerliches, aber gesund fundiertes Glück.

Sein Konkurrent, der Fasselwirt Strudl, hat das Nachsehen, und Leim hat die Braut. Knieriem, in höllischer Furcht vor dem Kometen- und dem Weltuntergang- baut sich mitten in einem Weinberg eine grobe Terrasse mit einem Riesenfernrohr, damit ihm ja der Komet nicht auskommt«. Er findet aber nur Saufbrüder auf der Landstraße und lädt sie ein, so daß er am Schluß zwar keinen Kometen, aber einen Riesenschwanz von Schmarotzern hat und abgerissen wie vor einem Jahr in der Post eintrifft.

Schneider Zwirn aber ist einem Fräulein Palpiti auf den Leim gekrochen. Als ihr Schatten folgt er ihr nach Paris. In seinem Palais laßt er sich durch einen Schwindler zum Marquis von Roquefort" machen, lebt in Saus und Braus, bis ihm nach einem Jahr von all dem Glück und Geld nicht mal ein Schatten mehr bleibt. Mitten in einem Fest, zu dem er selbst seine Dienerschaft eingeladen, entschlüpft er in seinen alten Kleidern, von niemand erkannt - nur von Paula, der tüchtigen Zofe seiner angebeteten Palpiti. - Arm wie zwei Kirchenmäuse treffen sich die beiden zerlumpten Stromer Zwirn und Knieriemam Jahrestag in der Post.

Als sie dort durch den Wirt erfahren, daß ihr Freund Leim krank im Spital liege, gibt es kein Zaudern. Sie sind bereit, den beim Wirt hinterlegten Notgroschen für Leim sofort zu opfern. Aber Leim ist reich. Er hat sie nur auf die Probe gestellt, die haben sie nun beide bestanden. Zusammen mit seiner Frau Pepi bietet er ihnen eine Existenz an: Zwirn soll eine Schneiderwerkstatt und Knieriem eine Schusterei erhalten. Zwirn, noch immer irgendwie dem Verführergeist Lumpaci verfallen, zaudert, da erscheint die tüchtige Zofe Paula, die ihn in seinem Unglück nicht allein lassen will, gerade im rechten Augenblick und rettet ihn für sein besseres Ich und für sich. Knieriem aber, zu wählen gezwungen zwischen einem Taler als Symbol bürgerlicher Gediegenheit und einem Glas Wein, dem Zeichen des Leichtsinns, lauscht versonnen Lumpacis Sirenenlied, nippt am Glas, trinkt, und trinkt es aus und merkt erst jetzt, daß er sich ja schon entschieden hat. Am Arme Lumpacis, der so nun doch noch zu seinem Opfer gekommen ist, wandert er wieder hinaus in die Welt.


Wissenswertes

Im Film werden verschiedene Titel gesungen, darunter „Li-li-li-li-li-li Liebe“ und „Wozu ist die Straße da?“ (Heinz Rühmann und die Metropol Vokalisten).

Heinz Rühmann hatte den Zwirn bereits vor dem Film unter Heinz Hilpert am „Deutschen Theater“ gespielt. Paul Hörbiger verkörperte den Knieriem 1956 in der Lumpazivagabundus-Verfilmung von Franz Antel erneut. Zudem spielte er im Film „Tanze mit mir in den Morgen“ 1962 einen alternden Schmierendarsteller, der auf seiner Bühne ebenfalls als Knieriem im Nestroy’schen Stück erscheint.

Der Film